Am Freitag sorgte ein weltweiter IT-Crash für Schlagzeilen. Die Aktien des verantwortlichen Unternehmens stürzten daraufhin in den Keller. Die Investorin Cathie Wood scheint das als geniale Einstiegschance zu sehen – und schlug in Millionenhöhe zu! Sollten Sie die Kaufgelegenheit jetzt ebenfalls nutzen?
Am vergangenen Freitag, den 19. Juli, herrschte Chaos pur: Ein IT-Fehler legte weltweit Flughäfen, Krankenhäuser und weitere wichtige Institutionen lahm. Das Chaos wurde durch das bekannte Cybersecurity-Unternehmen CrowdStrike verursacht. Das US-amerikanische Unternehmen ist eigentlich bekannt dafür, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und Echtzeitangriffe zu verhindern, indem es fortschrittliche KI-Technologien einsetzt. Allerdings hatten Probleme eines fehlerhaften Updates eine weltweite IT-Katastrophe ausgelöst.
Für die Aktie ging es daraufhin in den Keller. Über zwanzig Prozent liegt sie derzeit von ihrem Schlusskurs am 18. Juli entfernt. Und während sich die ganze Welt mit diesem Vorfall beschäftigte, schien jemand ganz Bestimmtes darin eine geniale Kaufgelegenheit zu sehen: die bekannte Investorin Cathie Wood (68). Sollten Sie nun auch bei der angeschlagenen Aktie zuschlagen?
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Cathie Wood kauft CrowdStrike-Aktien in Millionenhöhe – das steckt dahinter
Die Investorin Cathie Wood ist bekannt dafür, mit ihren Aktien-Trades zu polarisieren. Die 68-Jährige konzentriert sich mit den Investitionen in ihrer Firma ARK Invest vor allem auf disruptive Innovationen. Die Aktien, auf die sie setzt, bergen häufig daher auch ein hohes Risiko. Am 19. Juli schien sie den Crash der CrowdStrike-Aktie jedenfalls als günstige Einstiegschance zu sehen. So kaufte sie für den aktiven ARK Next Generation Internet ETF über 27.000 Aktien und für den ARK Fintech ETF über 11.500 Aktien. Insgesamt sollten die Käufe laut dem Schlusskurs einen Wert von knapp zwölf Millionen US-Dollar gehabt haben.
Die Frage ist, ob Wood mit ihren Käufen richtig liegt und der Crash der CrowdStrike-Aktie nun tatsächlich eine günstige Kaufgelegenheit ist – oder ob sich Investoren lieber hüten sollten.
Gecrashte CrowdStrike-Aktie – jetzt die Einstiegschance nutzen?
Grundsätzlich handelt es sich bei CrowdStrike um ein sehr angesehenes und chancenreiches Unternehmen. Unternehmen können zu wirtschaftlich unsicheren Zeiten an vielem sparen, nicht aber an Cybersecurity. Zu groß sind die Auswirkungen von möglichen Schäden. CrowdStrike ist hier einer der führenden Spieler, der bereits profitabel ist und auf den eine Vielzahl von Kunden setzt. Über die Hälfte der Fortune 1000-Unternehmen nutzen bereits die Plattform von CrowdStrike, um sich gegen Cyberangriffe zu schützen.
Der Umsatz könnte laut Analystenkonsens in diesem Jahr um über dreißig Prozent steigen und der Gewinn je Aktie sogar um über 880 Prozent auf vier US-Dollar. Auch ist die Aktie aktuell ziemlich günstig zu haben: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 66, der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre liegt hier bei 368.
Doch was sagen die Analysten? Nun gibt es aktuell sowohl Bullen als auch Bären, was die CrowdStrike-Aktie betrifft. So senkten nach dem Vorfall mehrere Analysten, wie etwa von HSBC oder Guggenheim, ihre Empfehlungen von „Kaufen“ zu „Neutral“ beziehungsweise „Halten“. Denn fest steht: Der IT-Vorfall, der weltweit für hohes Aufsehen sorgte, könnte das Image von CrowdStrike nachhaltig schädigen. Vor allem, da die Cybersecurity-Branche sehr kompetitiv ist. Auch wird es der CEO und das Unternehmen in nächster Zeit sicherlich mit vielen kritischen Fragen zu tun bekommen. Ebenfalls nicht zu vergessen: Dem Unternehmen könnten heftige Klagen in Milliardenhöhe drohen, was die Aktie noch härter belasten könnte.
Doch Cathie Wood ist nicht allein mit ihrer Einschätzung. In einem Kommentar von Morningstar-Analyst Malik Ahmed Khan etwa hieß es, so berichtete „The Street“: „Während die Einzelheiten noch nicht vollständig geklärt sind, betonte CrowdStrike in seiner ersten Reaktion, dass es sich bei diesem Vorfall nicht um eine Sicherheitsverletzung gehandelt habe und das fehlerhafte [Software-]Update behoben worden sei“, so der Experte. „Wir halten diese Reaktion für glaubwürdig, wenn man bedenkt, dass Unternehmen, deren Betrieb vom CrowdStrike-Update betroffen war, innerhalb weniger Stunden nach dem Ausfall ihre Dienste schrittweise wieder aufnehmen konnten.“ Der Kurssturz am Freitag sei „übertrieben hart“ gewesen, „vor allem wenn man bedenkt, dass das Update keinen Verstoß gegen den Sicherheitsapparat von CrowdStrike darstellt“, so Khan. „Wir glauben, dass der Rückgang eine gute Kaufgelegenheit für langfristige Anleger darstellt, die auf der Suche nach qualitativ hochwertigem Wertpapier-/Software-Engagement sind.“
Allerdings: Aktuell raten nur zwei Analysehäuser zum Verkaufen der CrowdStrike-Aktie, und dazu zählen Morningstar und Redburn Atlantic. Diese rieten allerdings schon vor dem Vorfall am 19. Juli zum Verkauf. Vierzig Analysten hingegen raten zum Kauf und neun zum Halten. Ein Kursziel von 386 US-Dollar bietet jetzt 46 Prozent Kurschance.
Fazit
Auch, wenn BÖRSE ONLINE grundsätzlich von dem Unternehmen CrowdStrike und seinem Geschäftsmodell überzeugt ist, raten wir aktuell noch, die Füße still zu halten, da die Auswirkungen auf die Reputation und auch die Kosten von möglichen Klagen noch nicht absehbar sind.
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