Statt eines leichten Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns (Ebit) erwartet die zum US-Konzern McKesson gehörende Gesellschaft nun einen leichten Gewinnrückgang. Beim Umsatz rechnet Celesio hingegen mit einem prozentual niedrigen einstelligen Zuwachs. Die Celesio-Aktie fiel am Dienstagvormittag um 1,4 Prozent und gehörte damit zu den schwächsten Werten im MDax.

"Für das vierte Quartal erwarten wir weiterhin Gegenwind aufgrund des anhaltend ungünstigen Umfelds in Deutschland, Frankreich und Brasilien", erklärte Celesio-Chef Marc Owen bei der Vorlage des Zwischenberichts für das dritte Quartal. In Deutschland tobt seit mittlerweile fast zwei Jahren ein harter Konkurrenzkampf im Apothekengeschäft. Die Pharmahändler überbieten sich mit Rabatten, die Gewinnmargen sinken auch bei den Wettbewerbern. Dazu kommen ein schrumpfender Markt in Frankreich und Wertberichtigungen im Brasilien. Celesio hatte die langfristigen Gewinnaussichten im brasilianisch Großhandelsgeschäft schlechter bewertet und Firmenwerte abgeschrieben. Calesio war mit der Übernahme des brasilianischen Pharmahändlers Panpharma zum führenden Pharmagroßhändler in dem Land aufgestiegen.

Der kalifornische Pharmagroßhändler McKesson hatte Celesio zu Jahresbeginn im zweiten Anlauf übernommen. Mit der mehr als sechs Milliarden Euro teuren Übernahme wurde McKesson einer der führenden Pharmahändler in Europa. Der Konzern aus San Francisco hielt Ende September rund 76 Prozent an Celesio. Aktuell stehe die Eingliederung des Unternehmens in die Konzernstrukturen von McKesson ganz oben auf der Tagesordnung, erklärte Celesio-Chef Owen. Im kommenden Jahr soll der Ausbau des europäischen Apothekennetzes dem Unternehmen mehr Schub geben und zu stärkerem Wachstum führen, wie Owen sagte.

Im dritten Quartal baute Celesio seinen Umsatz um gut fünf Prozent auf 5,53 Milliarden Euro aus. Vor allem in Norwegen und im für Celesio besonders wichtigen Auslandsmarkt Großbritannien lief es für Celesio rund. Der Überschuss kletterte auf 52,3 Millionen Euro von 34,8 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) im Zeitraum Juli bis September nahm um etwas mehr als neun Prozent auf 119,6 Millionen Euro zu. In den ersten neun Monaten betrug das Plus aber gerade einmal 2,1 Prozent auf 318,7 Millionen Euro.

Reuters