Hinzu kommt eine Anteilsverwässerung. Die Aktien der Darmstädter sackten um fast zehn Prozent auf gut 35 Euro ab und lagen abgeschlagen am Ende des MDAX der mittelgroßen Börsentitel.
Die auf Technologieinvestments spezialisierte Silver Lake soll für 344 Millionen Euro Wandelschuldverschreibungen der Software AG zeichnen, die für rund 10 Prozent des derzeit ausgegebenen Grundkapitals stehen. Das Investment sei Teil einer strategischen Partnerschaft zur Beschleunigung des Wachstums, hieß es zur Begründung.
Bereits Anfang des Monats waren Spekulationen um ein Kaufinteresse von Finanzinvestoren aufgekommen und hatten den Kurs von Software AG stark nach oben getrieben. In der Spitze war es auf über 40 Euro aufwärts gegangen. Als potenzielle Käufer wurden CVC Capital Partners, Thoma Bravo und eben Silver Lake Management genannt.
Ein Börsianer zeigte sich enttäuscht: "Ist das das Angebot, auf das Händler spekuliert haben? Das Ergebnis eines Bieterwettkampfs von CVC Capital Partners, Thoma Bravo und eben Silver Lake um die Software AG?"
"Einige Investoren, die auf eine Übernahme gehofft haben, könnten nun enttäuscht werden", schrieb auch Analyst Armin Kremser von der DZ Bank am Dienstag in einer ersten Reaktion. Er rechnete daher kurzfristig mit Gewinnmitnahmen an der Börse. "Mit dem Mittelzufluss aus dem Deal dürfte das Unternehmen nach Übernahmezielen suchen, was wir aber als schwierig erachten", fügte der Experte hinzu.
Die Aktien der Software AG hatten sich in den vergangenen Monaten schwergetan: Vom Zwischenhoch bei 44 Euro Ende August ging es bis Ende November um mehr als 20 Prozent abwärts. Erst die Spekulationen um eine Übernahme hatten den Kurs in den vergangenen Wochen wieder belebt. Doch diese Fantasie scheint erst einmal vorbei zu sein. Auch handeln die Aktien wieder unter der Durchschnittslinie der vergangenen 200 Börsentage. Diese gilt als Indikator für den längerfristigen Trend.
dpa-AFX