Daimler hält ungeachtet des Diesel-Abgasskandals bei Volkswagen an seiner Strategie für Diesel-Fahrzeuge fest. "Die Strategie bei uns ändert sich nicht", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Mittwoch auf einem Automobil-Kongress in Nürtingen nahe Stuttgart. Die Autobauer seien auf die verbrauchsärmeren Modelle angewiesen, um die CO2-Limits in der EU einzuhalten. "Das morgen durch Benziner zu ersetzen, ist undenkbar", sagte Zetsche. Angesichts der geringen Nachfrage nach Elektroautos und Modellen mit Hybridmotoren mit der Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor sei es auch unrealistisch, Diesel-Autos schnell durch solche Fahrzeuge zu ersetzen.

Zetsche begrüßte den jüngsten Kompromiss in der EU zur strengeren Abgas-Messmethode RDE. "Natürlich sind die Vorgänge der letzten Zeit Wasser auf die Mühlen der Diesel-Gegner", sagte er auf der Konferenz des Instituts für Automobilwirtschaft (ifa). Deshalb habe es bei der RDE-Gesetzgebung eine starke Lobby für strengere Werte gegeben, die mit Diesel nicht erreichbar wären. "Dort hat die Vernunft am Ende gesiegt, es ist gut, was entschieden wurde", ergänzte Zetsche. Auf Bestreben der Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland, können die Autobauer künftig zwar weniger als heute, aber stärker als von der EU-Kommission vorgeschlagen, von den Grenzwerten etwa für Stickoxid beim Diesel nach oben abweichen.

Reuters