Daimler will den Absatz seiner Vans-Sparte mit einer Milliarden-Investition kräftig ankurbeln. "Wir investieren weltweit rund 2,5 Milliarden Euro für den neuen Sprinter in Entwicklung, Produktionsnetzwerk und Vertrieb", sagte Konzernchef Dieter Zetsche am Dienstag anlässlich der Weltpremiere des Großraum-Transporters in Duisburg.

Alleine 450 Millionen Euro fließen dabei in die beiden deutschen Transporter-Werke in Düsseldorf und Ludwigsfeld, sagte Vans-Chef Volker Mornhinweg gegenüber BÖRSE ONLINE. Weitere 500 Millionen Euro gehen in den Bau des neuen Vans-Werks in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina.

Die Sprinter-Nachfrage entwickele sich weiter "sehr positiv", sagte Mornhinweg am Rande der Sprinter-Präsentation. Trotz des bevorstehenden Modellwechsels habe die Baureihe im vergangenen Jahr mit einem Absatzplus von vier Prozent auf 200.000 Einheiten einen neuen Höchststand erreicht. "Unser Flaggschiff startet also mit ordentlich Rückenwind", sagte Mornhinweg.

Im kommenden Jahr soll zudem eine Elektro-Variante an den Start rollen. Allerdings erwartet der Konzern einen verhaltenen Marktstart. "Die Kunden stehen nicht gerade an der Tür und rütteln", sagte Mornhinweg. Bei Transportern mit Elektro-Antrieb sei "noch viel Aufklärungsarbeit" nötig. Neben den Kosten hätten viele Kunden Bedenken wegen der bislang nur lückenhaften Lade-Infrastruktur.

Mercedes-Benz könne unabhängig von den Wetterbedingungen für seinen eSprinter und den bereits verfügbaren kleineren eVito derzeit eine Reichweite von 100 Kilometern garantieren. Kurier- und Expressdienstleister sowie Wartungs- und Service-Anbieter kämen auf tägliche Laufleistungen von rund 80 Kilometern. Damit würde man den Anforderungen der Kunden absolut gerecht.

Mit einer operativen Marge von zuletzt 9,0 Prozent ist Mercedes-Benz Vans die profitabelste Daimler-Sparte nach dem Kerngeschäft um Mercedes-Benz Cars. Im vergangenen Jahr hat die Transporter-Sparte mit einem Absatzplus von zwölf Prozent auf 401.000 Fahrzeug ein weiteres Rekordjahr hingelegt.