Die Daimler-Transportersparte Mercedes-Benz Vans peilt für 2018 angesichts des Marktstarts der neuen Sprinter-Generation ein weiteres Rekordjahr an. Man wolle den Vorjahresabsatz erneut übertreffen, sagte Vans-Chef Volker Mornhinweg im Vorfeld der Premiere des neuen Großraum-Transporters gegenüber BÖRSE ONLINE. "Das ist unser Ziel".

Im vergangenen Jahr hatte Mercedes-Benz Vans mit einem Plus von zwölf Prozent auf 401.000 Einheiten das vierte Rekordjahr in Folge eingefahren. Rund die Hälfte des Absatzes entfiel dabei auf den Sprinter. Bis zum Jahr 2020 soll der Sparten-Absatz von Mercedes-Benz Vans auf insgesamt 500.000 Einheiten steigen. Mit einer operativen Marge von 9,0 Prozent ist das Transporter-Geschäft die zweit-profitabelste Einheit im Industrie-Geschäft hinter Mercedes-Benz Cars.



Die neueste Generation des populären Transporters soll am Dienstag (6.2.2018) in Duisburg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Sprinter sei die "Benchmark in der Branche", sagte Mornhinweg. Mit der neuen Generation wolle man "die Messlatte erneut höher legen".

Um ihrem Anspruch gerecht zu werden, haben die Schwaben rund um die dritte Generation des Sprinter eine umfassende Lösung gebaut. Sie reicht von der digitalen Anbindung von Fahrzeug und Laderaum über neue Lösungen zum schnellen Be- und Entladen bis hin zu Apps. Dazu soll es ab dem kommenden Jahr auch eine Elektro-Variante des Sprinter geben. Kein anderer Wettbewerber habe ein "vergleichbar breites und ganzheitliches Angebot", sagte Mornhinweg.



Große Hoffnungen knüpft der Konzern zudem an sein neues Transporter-Werk in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina. "Wir erwarten uns vom neuen Sprinter auch in den USA einen deutlichen Schub", sagte der Manager.

Bislang hat Mercedes-Benz Vans die für den US-Markt bestimmten Fahrzeuge in seinen deutschen Werken in Düsseldorf und Ludwigsfelde produziert, anschließend zerlegt und in den USA wieder zusammengebaut. Die umständliche Prozedur hat steuerliche Gründe, führte allerdings zu Lieferfristen von mehreren Monaten. Mit dem neuen Werk sinke die Lieferfrist für den Sprinter in den USA künftig "auf wenige Wochen", sagte Mornhinweg. Im Wettbewerb mit der Konkurrenz sei dies "ein Riesenvorteil".

Zugleich deutete der Vans-Chef eine Ausweitung der Produktion in Charleston um eine weitere Baureihe an. Man habe bereits bei der Planung der Fabrik eine mögliche Fertigung des Vito berücksichtigt. Der mittelgroße Mercedes-Van wird in den USA unter dem Namen Metris verkauft. Die Produktion des Metris‘ sei "eine Option, die wir uns anschauen werden", sagte Mornhinweg gegenüber BÖRSE ONLINE.