Der Autobauer Daimler hat am Freitag seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal veröffentlicht. Die Situation auf dem weltweiten PKW-Markt war im dritten Quartal von Angebotsengpässen, insbesondere im Halbleiterbereich, belastet. So konnte die Nachfrage in einigen Fällen nicht bedient werden. Im Vergleich zum Vorjahresquartal gingen die weltweiten Verkäufe von PKWs um 25 Prozent zurück. Gestiegene Rohstoffpreise bremsten ebenfalls. Auf der anderen Seite konnten die Schwaben höhere Preise durchsetzen, und die Absatzstruktur verbessern, was sich positiv auf das Ergebnis auswirkte. Der Umsatz konnte bei rund 40 Milliarden Euro nahezu stabil gehalten werden. Analysten hatten lediglich mit einem Umsatz von 38,55 Milliarden gerechnet. Das bereinigte EBIT, also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, stieg um vier Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Die Experten hatten nur ein EBIT in Höhe von 3,31 Milliarden Euro erwartet.

Störungen der Lieferketten und Materialengpässe


Daimler geht von einer leichten Verbesserung der wirtschaftlichen Bedingungen für das restliche Jahr aus. Die Risiken von Störungen in den Lieferketten und Engpässe bei Schlüsselkomponenten haben für das vierte Quartal dennoch beträchtliche Auswirkungen. Zudem könnte der teure Energiepreis das Konsum- und Investitionsverhalten der privaten Haushalte beeinträchtigen. Ein weiterer Risikofaktor besteht in der chinesischen Immobilienkrise. Sollte daraus eine Finanzkrise entstehen, könnte es sich auf das chinesische Wirtschaftswachstum und die Nachfrage nach PKWs auswirken.

Für das Gesamtjahr 2021 erwartet der DAX-Konzern einen Umsatz über Vorjahresniveau. Auch das Konzern-EBIT im Jahr 2021 soll über dem Niveau des vergangenen Jahres liegen.

Aktieneinschätzung


Die Ergebnisse für das dritte Quartal konnten trotz Absatzeinbruch überzeugen. Sowohl das EBIT als auch der Umsatz lag über den Erwartungen der Analysten. Nach Veröffentlichung der Zahlen stieg die Daimler-Aktie am Freitag um rund 2,5 Prozent.

Im kommenden Quartal geht Daimler von einer anhaltenden Belastung durch Engpässe und Lieferkettenprobleme aus. Dennoch sollte sich die Situation beim Halbleitermangel verbessern. Weitere Risikofaktoren sind die inflationären Tendenzen bei Energiepreisen, sowie die Immobilienkrise in China. Dennoch erwarte Daimler einen Umsatz in 2021 über dem Vorjahreswert.

Jose Asumendi, Analyst der US-Bank JP Morgan, beschrieb das Abschneiden von Daimler als robust. Der Konzern habe die Fixkosten gesenkt müsse aber im Lkw-Geschäft die Profitabilität verbessern. Er beließ die Einstufung auf "Overweight" mit einem Kursziel von 98 Euro.

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