Das Management von Daimler reagiert klug und verantwortungsvoll auf die Corona-Pandemie. Der Autobauer spendete der Landesregierung von Baden-Württemberg rund 100 000 Schutzmasken. Ebenso stellt der Konzern gemeinnützigen Organisationen Fahrzeuge zur Verfügung. Das kommt bei der Bevölkerung gut an, auch die Anleiheinvestoren reagieren positiv auf das Krisenmanagement des Konzerns. Die Dividende wurde deutlich gekürzt, die Belegschaft arbeitet kurz, auch die Führungsebene verzichtet auf einen Teil ihres Gehalts.
Erhebliche finanzielle Schieflagen sind trotz drohender Umsatz- und Gewinneinbußen daher so schnell nicht zu befürchten. Der Konzern wurde zwar von S & P von "A-" auf "BBB+" mit negativem Ausblick herabgestuft. Eine weitere Herabstufung auf "BBB" ist nicht auszuschließen, die Bonität läge dann aber immer noch im Investment-Grade-Bereich.
Der Konzern kann sich aus diesem Grund weiterhin Finanzierungsmöglichkeiten erschließen. Daimler vereinbarte jüngst mit mehreren Geschäftsbanken Kreditlinien in Höhe von zwölf Milliarden Euro. Der Konzern verfügt bereits über eine bis 2025 laufende Kreditmöglichkeit in Höhe von elf Milliarden Euro. Darüber hinaus beschafften sich die Stuttgarter Geld auf dem Kapitalmarkt. Der bis zum Jahr 2025 laufende Bond (siehe Kasten) weist einen Kupon von 2,63 Prozent auf. Die Mittel werden nicht nur für den Schuldendienst, sondern auch für Investitionen im Bereich E-Mobilität benötigt. Die Landesbank Baden-Württemberg beurteilt die Liquidität von Daimler mit "gut". Noch dazu stehe die Europäische Zentralbank (EZB) im Rahmen ihrer geldpolitischen Lockerungen als möglicher Käufer von Daimler-Bonds bereit.