"Beschäftigung bei Daimler bleibt bis 2030 gesichert und betriebsbedingte Kündigungen bleiben ausgeschlossen", erklärte Betriebsratschef Michael Brecht am Dienstag nach einer Einigung mit dem Management auf befristete Lohnkürzungen.
Wie beide Seiten am Dienstag mitteilten, wird die Wochenarbeitszeit in Verwaltung und in produktionsnahen Bereichen von Oktober an für ein Jahr um zwei Stunden ohne Lohnausgleich verringert. Für alle Beschäftigten in Verwaltung und Produktion werde die Ergebnisbeteiligung für das Geschäftsjahr 2020 gestrichen. Zudem werde das tarifliche Zusatzgeld 2021 in bezahlte freie Tage gewandelt.
"Wir danken der Belegschaft für ihren wichtigen zeitlich befristeten Beitrag, um diese Krise gemeinsam zu bewältigen", erklärte Personalvorstand Wilfried Porth. Konzernführung und Arbeitnehmervertreter einigten sich bereits im Dezember auf einen sozialverträglichen Abbau von Arbeitsplätzen, etwa durch Altersteilzeit und Abfindungen. Daimler will seine Personalkosten bis Ende 2022 und darüber hinaus signifikant senken. Zuletzt kursierten Zahlen, wonach von den weltweit rund 300.000 Stellen 20.000 bis 30.000 wegfallen könnten.
Der Stuttgarter Autokonzern hatte nach einem Milliardenverlust durch die Corona-Pandemie im zweiten Quartal Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität geschöpft. "Wir sehen jetzt erste Anzeichen einer Absatzerholung, insbesondere bei Mercedes-Benz Pkw", hatte Vorstandschef Ola Källenius in der vergangenen Woche gesagt. Das Ziel, im Gesamtjahr vor Sondereffekten operativ schwarze Zahlen zu schreiben, stehe aber unter dem Vorbehalt, dass nicht eine neue Corona-Infektionswelle die Konjunkturerholung abwürgt.
rtr