Daimler will die Kosten bis 2015 konzernweit um insgesamt vier Milliarden Euro senken. Die Hälfte davon soll die Pkw-Sparte beisteuern, weitere 1,6 Milliarden Euro Daimler Trucks. Die verbleibenden 400 Millionen teilen sich Vans und die Bussparte.
Im Rennen um die Vorherrschaft im Premium-Segment wollen die Schwaben den Druck auf die Wettbewerber weiter erhöhen. Mercedes-Benz sei die "am stärksten wachsende Premiummarke", sagte Uebber. "Wenn man überholen will, muss man irgendwann damit beginnen, stärker zu wachsen als andere und dann auch zum Überholmanöver ansetzen", sagte Uebber. Weltweit dürfte der Gesamtmarkt 2014 um vier bis fünf Prozent zulegen. "Wir wollen erneut schneller wachsen als der Markt", kündigte Daimlers Finanzchef an.
Das Marktforschungsinstitut Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach traut Mercedes-Benz Cars im laufenden Jahr ein Absatzplus von elf Prozent auf rund 1,74 Millionen Fahrzeuge zu. Bei der bisherigen Nummer 2 Audi rechnen die Experten dagegen mit einem Zuwachs von 4,5 Prozent auf 1,65 Millionen Wagen.
Um seine Position bei Nutzfahrzeugen und Pkw weiter zu verbessern, will Daimler weiter kräftig in neue Modelle und Fabriken investieren. "Wir haben bis 2015 ein Investitionsprogramm von insgesamt 22 Milliarden Euro vor uns, also im Schnitt rund elf Milliarden Euro in diesem und im kommenden Jahr", kündigte Uebber an. Zum Vergleich: 2007 hatte der Konzern noch gut sieben Milliarden Euro investiert.
Uebber sagte, der Fokus des laufenden Investitionsprogramms liege auf der Entwicklung CO2-effizienter Motoren, dem Antriebsstrang sowie neuer Fahrzeuge. Im Lkw-Bereich gehe es ebenfalls um effiziente Motoren sowie die mittelschweren Baureihen.
Daimler steckt mitten in der größten Modelloffensive seiner Geschichte. Erst im vergangenen Herbst hatte der Konzern etwa die neue und besonders margenträchtige S-Klasse an den Start geschickt. Dazu kommen komplett neue Baureihen wie der Kompaktwagen CLA. An diesem Samstag (15. März) folgen mit der neuen C-Klasse und dem erstmals präsentierten kompakten Geländewagen GLA weitere besonders volumenträchtige Modelle.
Unterdessen verteidigte Uebber den Dividendenvorschlag des Konzerns. Daimler will für 2013 eine Dividende von 2,25 Euro je Aktie ausschütten und damit fünf Cent mehr als im Vorjahr. Beobachter hatten den Vorschlag hingegen als zu gering kritisiert und dabei mit Blick auf den milliardenschweren Sonderertrag aus dem Verkauf der EADS-Anteile eine Sonderdividende gefordert. Uebber wies die Kritik zurück. Daimler befinde sich in einer "Hochinvestitionsphase", sagte er. Dennoch wolle man die Dividende anheben.
Insgesamt liege die Ausschüttungsquote für 2013 bei 35 Prozent. Rechne man den Sonderertrag aus dem Anteilsverkauf von EADS/Airbus heraus, "sogar bei über 40 Prozent". Dies werde von Investoren "sehr geschätzt". Langfristig peilt der Konzern weiter eine Ausschüttungsquote von 40 Prozent an. "Das ist der Plan", sagte Uebber auf eine entsprechende Frage gegenüber BÖRSE ONLINE.
Einschätzung der Redaktion:
Daimler steckt mitten in der größten Produktoffensive seiner Geschichte. Nach Daimler Trucks rückt seit dem vergangenen Herbst nun Mercedes-Benz in den Mittelpunkt. Fast im Monatstakt schicken die Schwaben derzeit neue Modelle in die Showrooms. Im März rollen mit der schnieken neuen C-Klasse sowie dem Kompakt-SUV GLA zwei besonders volumen-trächtige Modelle an den Start.
An der Börse kommt die Offensive gut an. Mit einem Kursplus von 52 Prozent war Daimler 2013 der stärkste Autowert im DAX. Auch im laufenden Jahr sind die Chancen auf weitere Kursgewinne gut. Während der Absatz dank neuer Modelle weiter anziehen dürfte, sinken die Kosten. Angesichts dessen erwarten Analysten im laufenden Jahr einen deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses. Wir auch. Die Aktie läuft. Die Aussichten sind so positiv wie lange nicht. Kaufen.