Microsoft gilt beim Thema KI als eine der wohl bekanntesten Aktien. Doch haben Aktionäre hier einen entscheidenden Fehler gemacht? Ein Top-Experte für KI-Aktien überrascht nun mit wichtigen Einwänden
Die Begeisterung um das Thema künstliche Intelligenz (KI) bleibt ungebrochen. Vor allem Aktien wie Microsoft, Alphabet oder Nvidia spielen vorne mit – das zeigt sich entsprechend in den Aktienkursen.
Doch preisen Anleger bei Microsoft womöglich zu viel Hype bei künstlicher Intelligenz ein und erwartet sie bald das düstere Erwachen? Karen Kharmandarian ist Chairman und CIO von Thematics Asset Management, Natixis, sowie Co-Manager des Thematics AI and Robotics Fund (WKN: A2PN21) und mahnt zur Vorsicht. Doch er nennt auch eine KI-Aktie, die langfristig profitieren sollte.
„Microsoft ist kein KI-Unternehmen“! – müssen sich Aktionäre laut diesem Top-Experten bald Sorgen um einen Einbruch machen?
Der KI-Fonds von Kharmandarian liegt seit der Auflage 2019 über 100 Prozent im Plus und weist ein jährliches Wachstum von über 16 Prozent auf. Wenn also jemand weiß, auf welche Aktien man beim Thema KI setzen sollte, dann ist es dieser Experte.
BÖRSE ONLINE: Vor einem Jahr redeten wir über den KI-Kampf zwischen Microsoft und Alphabet. Jetzt ist Alphabet eine Ihrer Top-5-Positionen. Ist die Google-Mutter also die bessere KI-Aktie?
Kharmandarian: Diese Entscheidung müssen wir nicht treffen – denn für uns ist Microsoft aktuell kein KI-Unternehmen. Der Großteil der Umsätze und Gewinne stammt aus dem Office-Paket, und die KI-Technologie selbst gehört zu OpenAI, nicht direkt zu Microsoft. Die Beteiligung an OpenAI macht Microsoft nicht zu einem KI-Unternehmen. Microsoft bleibt attraktiv, ist aber aus unserer Sicht derzeit nicht unmittelbar mit KI verbunden. Das Management hat deutlich gemacht, dass signifikantes Wachstum in Verbindung mit KI durch das Office-Paket nicht vor 2024 oder sogar 2025 zu erwarten ist. Das könnte in den kommenden Quartalen für einige Investoren enttäuschend sein, wenn sie keine direkten KI-Einnahmen bei Microsoft sehen.“
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Und was sagt der Experte zu Google-Mutter Alphabet?
Kharmandarian: „Microsoft hat zwar erfolgreich mediale Aufmerksamkeit bei KI auf sich gezogen. Doch bei Alphabet ist bemerkenswert, dass trotz der Herausforderungen in Bezug auf Regulierungen und Wettbewerb, Alphabet seinen Marktanteil bei seinem Kerngeschäft, der Google-Suchmaschine, gehalten hat. Entgegen den Erwartungen hat Bing mit KI-Unterstützung keine signifikanten Marktanteile von Google abgewinnen können. Googles Dominanz im Suchmaschinenmarkt scheint sogar zu steigen. Alphabet verfügt über ausreichende Ressourcen, um in neue Produkte zu investieren und auch dort aufzuholen. Die Bewertung ist derzeit sehr attraktiv.“
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