Die Serie fallender Zwischenhochs und Zwischentiefs (blaue Fläche) im Fünf-Minuten-Chart ist durchbrochen, doch damit ist die Konsolidierungsphase der Vortage noch nicht beendet. Zumindest aber ist nun wieder ein Test der Zone um 11.605/11.635 Punkte möglich geworden, die sich seit Jahresbeginn als Verkaufsbereich herauskristallisiert hat. Erst wenn der Markt sich darüber etablieren kann, kann frühestens über eine mögliche Fortsetzung der Aufwärtsbewegung diskutiert werden. Bis dahin bleiben erneute Rückschläge in Richtung 11.400 und eventuell auch darunter hinaus das wahrscheinlichere Szenario. Warum, zeigt der Blick auf den Tageschart.
Auf Seite 2: Weshalb der längerfristige Chart weiter zur Vorsicht mahnt.
Im Tageschart wird erkennbar, dass der Index sich derzeit eher am oberen Rand des seit Anfang 2016 bestehenden Aufwärtstrendkanals (grün) befindet. Nach der steilen Rally seit Dezember ist die Luft dünner geworden. Auch ist klar zu sehen, dass der Markt zeitweise stark überhitzt war: Der Index notierte zeitweise knapp fünf Prozent oberhalb seines Monatsdurchschnitts (blauer Indikator unter dem Chart). Wurden Werte in dieser Größenordnung in der Vergangenheit erreicht, folgte daraufhin häufig eine kurze Abwärtsbewegung (senkrechte orangefarbene Linien). Doch nicht immer war dies sofort der Fall, gelegentlich kam es zuvor noch zu einem letzten "Aufbäumen" der Kurse.
Auf Seite 3: Damit müssen Anleger nun rechnen:
Fazit
Bis an die Obergrenze des Trendkanals bei etwa 11.900/12.000 wäre vor einer Atempause noch Luft, falls der Markt wieder in den Rally-Modus schaltet. Aber nur, wenn der DAX zuvor einen klaren Ausbruch über 11.635 zeigt - idealerweise auf Tagesschlusskursbasis. Zumindest die Statistik spricht für einen leichten Anstieg denn heute stehen ab 13.45 Uhr der Zinsentscheid und die anschließende Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) auf der Tagesordnung. Die letzten 16 Termine dieser Art seit Anfang 2015 haben wir untersucht und dabei herausgefunden, dass der DAX an einem "EZB-Tag" in rund vier von fünf Fällen einen höheren Schlusskurs aufweist als am Vortag (Gewinnchance: 81%, Gewinnhöhe: 0,5% im Index).
Ähnlich gut sieht es beim EuroStoxx 50 aus, während der schweizer Leitindex SMI sich von der EZB unbeeindruckt zeigt (Gewinnchance nur 56%, und damit nahe an der Zufallsverteilung von 50 zu 50). Passende Papiere für eine Spekulation auf steigende, aber auch auf fallende Kurse haben wir am Ende dieses Beitrags aufgelistet.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 11.900/12.000 | horizontal | mittel |
Widerstand 1 | 11.605/11.635 | horizontal | mittel |
Unterstützung 1 | 11.385/11.400 | horizontal | mittel |
Unterstützung 2 | 11.115/11.230 | Prognose-Korridor | schwach |
Trading-Ideen
+++ TRADING IDEEN +++ | |
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Trading-Idee steigend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU7VW1 |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 30.06.2017 |
Basispreis | 10.425 |
Knock-Out-Schwelle | 10.425 |
Hebel | 9,8 |
Kurs in EUR | 11,89 |
Trading-Idee fallend | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU7U7N |
Emittent | HypoVereinsbank |
Laufzeit | 30.06.2017 |
Basispreis | 12.675 |
Knock-Out-Schwelle | 12.675 |
Hebel | 10,9 |
Kurs in EUR | 10,61 |
Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.
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