Der Dax schloss zum dritten Mal in Folge nahezu unverändert. Mit 9660,05 Punkten betrug das Plus etwas mehr als einen viertel Punkt. Der EuroStoxx lag 0,1 Prozent höher. "Bevor die Investoren neue Engagements in Betracht ziehen, gilt es erst einmal zu klären, in welchem Umfang und in welcher Geschwindigkeit die Federal Reserve in Sachen Tapering fortzufahren gedenkt", erklärte Gregor Kuhn, Analyst bei IG Markets die Zurückhaltung der Anleger.

In diesem Zusammenhang stand das Protokoll der Fed-Sitzung vom Januar im Fokus, das nach Handelsschluss in Europa veröffentlicht werden sollte. Von ihm erhofften sich die Marktteilnehmer weitere Aufschlüsse über die künftige Geldpolitik der US-Notenbank. Die Fed hatte das Volumen ihrer monatlichen Wertpapierkäufe im Januar und Februar um jeweils zehn auf nunmehr 65 Milliarden Dollar verringert (Tapering). Zuletzt enttäuschende Konjunkturdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft lösten aber Zweifel am Zeitplan der US-Notenbank für die Drosselung der Geldflut aus. Schwache Daten vom US-Immobilienmarkt spielten am Mittwoch allerdings kaum eine Rolle, da Analysten den Rückgang der Bautätigkeit mit den schweren Winterstürmen in den USA begründeten. So zogen die Kurse an der Wall Street überwiegend leicht an.

Neben der US-Geldpolitik bereiten die Unruhen in der Ukraine einigen Anlegern Kopfzerbrechen. Dies zeige die Risiken, die von der Lage in einigen Schwellenländern ausgingen, hieß es. Am Rentenmarkt warfen Anleger ukrainische Staatsanleihen aus ihren Depots. Der Kurs der auf Dollar lautenden Papiere mit einer Laufzeit bis 2023 fiel um bis zu 4,96 Zähler auf ein Rekordtief von 77,54 Punkten.

FRESENIUS GRENZEN NACH REUTERS-BERICHT GEWINNE EIN

Im Dax hielten sich Gewinner und Verlierer etwa die Waage. Den größten Abschlag nahmen die Aktien der Commerzbank mit einem Minus 3,2 Prozent hin. Die Tochter Comdirect hatte ihre Dividende für 2013 stärker als erwartet auf 36 von 44 Cent je Aktie gesenkt. "Die Commerzbank ist noch mit 81,1 Prozent beteiligt. Daher nehmen einige Anleger dies zum Anlass Kasse zu machen", erklärte ein Börsianer. Die Titel der Frankfurter zählen seit Jahresbeginn zu den Dax-Favoriten. Die im SDax gelisteten Comdirect fielen um 0,7 Prozent.

Einen Teil des Kursgewinns abgeben mussten die Aktien von Fresenius. Mit 119 Euro schlossen sie aber immer noch 0,5 Prozent im Plus. Reuters hatte unter Berufung auf Finanzkreise gemeldet, der Gesundheitskonzern erwäge die Übernahme der Sparte für medizinische Ernährung von Danone für rund vier Milliarden Euro. Der Kurs des französische Lebensmittel-Unternehmens stieg in Paris um gut ein Prozent.

Zu den größten Dax-Gewinnern zählten HeidelbergCement mit einem Plus von knapp einem Prozent. Der französische Konkurrent Lafarge hatte sich zuversichtlich über die Nachfrage für 2014 geäußert. Lafarge verteuerten sich um 3,2 Prozent.

Im MDax konnten Rheinmetall mit ihren Geschäftszahlen punkten. Die Aktien des Rüstungskonzerns stiegen um 1,5 Prozent. Zu den größten Verlierern zählten Dürr mit einem Abschlag von 2,6 Prozent, nachdem die Analysten der Deutschen Bank die Aktien auf "verkaufen" gestellt hatten. Insgesamt hielten sich im MDax und im TecDax aber Gewinner und Verlierer wie im Dax die Waage.

Nur im SDax gab es einige größere Kursbewegungen. So reagierten die Anleger entsetzt auf die Bilanz von Tom Tailor: Die Titel stürzten um 7,9 Prozent ab. Bertrandt verloren 5,3 Prozent auf 106,35 Euro. Hier folgten die Anleger einer Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank. Der SDax schloss 0,3 Prozent im Minus.

Reuters