Nach einem richtungslosen Verlauf hat der DAX am Mittwoch knapp im Plus geschlossen. Für schlechte Stimmung sorgte die Angst vor einer Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China. Medienberichten zufolge habe US-Präsident Donald Trump einen weiteren Technologiekonzern aus dem Reich der Mitte neben Huawei im Visier. "Die Entwicklung von Zöllen hin zu direkten Aktionen gegen einzelne chinesische Firmen hat Auswirkungen auf die Ertragskraft von Unternehmen in beiden Volkswirtschaften", sagte Sean Darby, Chef-Anlagestratege der Investmentbank Jefferies.

Schwächster Wert im DAX war am Mittwoch die Lufthansa. Die Aktie der Airline fiel um knapp 2,5 Prozent. Damit nähert sich das Papier dem Tief vom vergangenen November. Grund für den Kursrückgang war mitunter ein negativer Kommentar eines Analysten. Hans-Peter Wodniok vom Analysehaus Alphavalue zeigte sich pessimistisch gegenüber den Umsätzen pro verkauftem Sitzkilometer.

Was am Mittwoch an der Börse sonst noch wichtig war


Neuer Chef, neue Struktur - Daimler stellt Weichen für die Zukunft

Die Ära endet mit einem Lächeln und einer kleinen Verbeugung. Nach mehr als 13 Jahren an der Spitze hat sich Dieter Zetsche als Vorstandschef bei Daimler verabschiedet. Unter Führung des 49 Jahre alten Schweden Ola Källenius geht der Stuttgarter Autobauer nun in das "Projekt Zukunft", einen umfassenden Konzernumbau, der Daimler in der sich wandelnden Branche schneller und flexibler machen soll. Zum Abschied betonte Zetsche noch einmal die Notwendigkeit eines strikten Sparkurses. "Alles steht auf dem Prüfstand", sagte der 66-Jährige bei der Hauptversammlung in Berlin.

Tiefe Gräben zwischen Uniper und Fortum - Strategie der Finnen unklar

Die Gräben zwischen dem Energiekonzern Uniper und seinem Großaktionär Fortum sind am Mittwoch auf der Hauptversammlung der Düsseldorfer offen zu Tage getreten. Aufsichtsratschef Bernhard Reutersberg beklagte in seiner Rede ein fortbestehendes Misstrauen des Großaktionärs gegen den Vorstand. Zudem kritisierte er, dass Fortum Uniper über die mittel- bis langfristigen Pläne im Unklaren lasse. Management und Aufsichtsrat wiesen dabei Vorwürfe der Finnen am Gebahren Unipers im Zusammenhang mit einer potenziellen Komplettübernahme zurück

Nach geplatzter Fusion: Commerzbank feilt bis Herbst an Strategie

Die Commerzbank sucht nach dem Platzen des Fusionstraums nach Antworten auf Ertragsschwäche und Zinstief. Die Ende April beendeten Gespräche mit der Deutschen Bank über einen möglichen Zusammenschluss hätten "auch gezeigt, wo wir möglicherweise unsere Strategie nachschärfen sollten", sagte Commerzbank-Chef Martin Zielke am Mittwoch bei der Hauptversammlung des MDax-Konzerns in Wiesbaden. "Im Herbst können wir Ihnen hierzu mehr sagen."

Auflagen für Qualcomm sollen Wettbewerb bei Smartphone-Chips stärken

In einem Urteil, das die Machtverhältnisse im Geschäft mit Smartphone-Chips verschieben könnte, hat ein US-Gericht Auflagen für den führenden Anbieter Qualcomm verfügt. Die zuständige Richterin in Kalifornien verbot es Qualcomm unter anderem, Chip-Lieferungen vom Erwerb einer separaten Patentlizenz abhängig zu machen. Außerdem darf Qualcomm keine Exklusiv-Vereinbarungen für Chip-Lieferungen eingehen und muss der Konkurrenz seine Patente für Technologien aus dem Grundstock technischer Standards zu fairen Bedingungen und ohne Diskriminierung zur Verfügung stellen. Die Aktie des Unternehmens verlor im vorbörslichen US-Handel zeitweise rund 13 Prozent.

rtr/dpa-AFX/fh