Dax und EuroStoxx50 bewegten sich allerdings kaum und hielten sich mit 12.756 und 3643 Punkten in Reichweite ihrer jüngsten Hochs. Börsianer verwiesen auf ermutigende Firmenbilanzen und positive Konjunkturaussichten. Außerdem sei die Erleichterung über den Sieg des Europa-Befürworters Emmanuel Macron bei der französischen Präsidentenwahl immer noch spürbar. "Viele internationale Investoren haben zuletzt einen Bogen um Europa gemacht und sollten nun an die Aktienmärkte zurückkehren", sagte Finanzmarkt-Experte Michael Broes vom Vermögensverwalter Degroof Petercam.

TRUMP FEUERT FBI-CHEF - DEMOKRATEN VERMUTEN VERTUSCHUNG



Der umstrittene FBI-Chef James Comey muss dem US-Präsidialamt zufolge wegen seines Vorgehens in der E-Mail-Affäre um Hillary Clinton seinen Hut nehmen. Die Opposition wirft Trump vor, mit der Personalie sollten die aktuellen Ermittlungen des FBI wegen möglicher Einflussnahme Russlands auf die US-Präsidentschaftswahl vom November behindert werden.

Die Investoren hätten sich zuletzt darauf eingestellt, dass Trump sich nun seinen Wirtschaftsplänen widme, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. "Sollte der Fokus wieder auf politische Streitigkeiten wandern, würde dies die Wall Street belasten." Terminkontrakte signalisierten Eröffnungsverluste der US-Indizes. In der Hoffnung auf einen US-Wirtschaftsboom haben die Börsen in den vergangenen Monaten weltweit zugelegt.

GRIECHISCHE ANLEIHERENDITEN FALLEN IMMER WEITER



Am Anleihemarkt griffen Investoren wieder verstärkt zu griechischen Papieren. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel am Mittwoch auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 5,616 Prozent. "Es herrscht Erleichterung, dass Griechenland seine Hilfszahlungen erhält, um über den Sommer zu kommen", sagte Anlagestratege Martin van Vliet von der ING Bank. Anfang Mai hatte die Athener Regierung nach zähen Verhandlungen den Reformstreit mit ihren Geldgebern beigelegt. Der kriselnde Mittelmeer-Anrainer muss im Juli fällige Kredite im Volumen von 7,5 Milliarden Euro zurückzuzahlen. Der Euro stagnierte am Mittwoch bei 1,0878 Dollar.

LEONI ÜBERZEUGT MIT ZAHLEN - ING UND DEUTSCHE BANK GEFRAGT



Zu den Favoriten am deutschen Aktienmarkt zählte Leoni. Ein verdoppelter Quartalsgewinn hievte die Titel des Kabel-Spezialisten auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 54,93 Euro. Die Zahlen seien besser ausgefallen als erwartet, urteilte DZ Bank-Analyst Michael Punzet.

Dank eines robusten Kreditwachstums steigerte die ING Bank ihren Vorsteuergewinn um 39 Prozent und damit stärker als gedacht. Dies trieb die Titel gegen den Branchentrend 3,4 Prozent ins Plus.

Bei der Deutschen Bank sorgte ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg für Aufregung, dem zufolge Großaktionär Katar seinen Anteil aufstocken will. Insidern zufolge hat das Emirat allerdings bislang bei der Aufsichtsbehörde BaFin keinen Antrag gestellt, die Beteiligung an Deutschlands größtem Geldhaus auf mehr als zehn Prozent zu erhöhen.

rtr