Der DAX hat am Montag nach erfreulichen Ifo-Daten seine morgendlichen Verluste spürbar eingegrenzt. Nachdem das Börsenbarometer zeitweise bis an die Marke von 13.800 Zählern abgesackt war, erholte sich der deutsche Leitindex zum Börsenschluss. Die Stimmung in den deutschen Unternehmen hellte sich im Februar trotz Corona-Beschränkungen auf und erreichte den höchsten Stand seit Oktober. Analysten wurden positiv überrascht, denn die Unternehmen bewerteten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Zukunftsaussichten besser.

An der Wall Street gingen die Anleger am Montag in Deckung - der Ausverkauf an den US-Anleihemärkten macht sie nervös. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 verloren zum Börsenstart bis zu ein Prozent, nachdem sie in den vergangenen Wochen von Rekord zu Rekord geeilt waren. Die Verkäufe am Anleihemarkt trieben die Rendite der zehnjährigen T-Bonds auf ein Zwölf-Monats-Hoch von 1,394 Prozent.

Gewinner im deutschen Leitindex DAX war am Montag die Deutsche Bank-Aktie mit einem Plus von rund 2,5 Prozent. Schlusslicht im Börsenbarometer mit einem Abschlag von mehr als 6,4 Prozent war das Delivery Hero-Papier.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Dividende bei Conti soll ausfallen - Verlust im Corona-Jahr 2020
Wegen der schwierigen Geschäftslage sollen die Aktionäre von Continental für das Corona-Jahr 2020 keine Dividende erhalten. Der Autozulieferer und Reifenhersteller stellte nach Prüfung der Bücher ein negatives Konzernergebnis fest. Daher werde man der Ende April anstehenden Hauptversammlung den Verzicht auf eine Ausschüttung vorschlagen, hieß es am Freitagabend vom Dax-Konzern in Hannover. Für das Jahr davor hatte es noch 3 Euro je Anteilsschein gegeben, trotz ebenfalls roter Zahlen. Finanzvorstand Wolfgang Schäfer hatte bereits im vergangenen November angedeutet, dass eine Wende zum Gewinn nicht mehr gelingen könnte.

Nach Triebwerksausfall bei Denver kündigt Luftfahrtbehörde Prüfung an
Nach dem Triebwerksausfall einer Boeing 777 unweit von Denver im Bundesstaat Colorado hat die US-Luftfahrtbehörde FAA Konsequenzen angekündigt. Maschinen dieses Typs, die mit bestimmten Triebwerken von Pratt & Whitney ausgestattet seien, sollten verstärkt und sofort überprüft werden, teilte FAA-Chef Steve Dickson am Sonntag (Ortszeit) mit und kündigte eine entsprechende Notfall-Richtlinie an. "Dies wird wahrscheinlich bedeuten, dass einige Flugzeuge aus dem Verkehr gezogen werden müssen." Die Zahl der Inspektionen solle erhöht werden.

Adidas will wieder Dividende zahlen
Der Sportartikelhersteller Adidas will wieder eine Dividende an seine Aktionäre ausschütten. So will der Vorstand auf der Hauptversammlung Mitte Mai eine Auszahlung von 3 Euro je Aktie vorschlagen, wie das Unternehmen am Montag in Herzogenaurach mitteilte. Insgesamt würden damit 585 Millionen Euro an die Aktionäre ausgeschüttet. Die Dividendenrendite liegt bei rund einem Prozent. An der Börse dämmte die Aktie ihre Verluste ein und liegt jetzt auf den Tag gleichauf mit dem Gesamtmarkt.
Weitere Infos dazu.

Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland kann im Schlussquartal punkten
Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland hat die deutlichen Einbußen im Corona-Jahr 2020 im Schlussquartal noch etwas eindämmen können. Vor allem bei der bereinigten operativen Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit) machte das SDax-Unternehmen im vierten Quartal mit einem Anstieg von 4,7 Prozent im Vorjahresquartal auf nun über 8 Prozent deutliche Fortschritte, wie es von SAF-Holland am Montag auf Basis vorläufiger Zahlen hieß. Der Umsatz der Bessenbacher blieb mit etwas mehr als 250 Millionen Euro rund 9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Die Aktie kletterte vorbörslich deutlich um über drei Prozent.

Auto- und Industriezulieferer Schaeffler lehnt Aufspaltung ab
Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler will sich nicht wie derzeit einige andere Auto- und Mischkonzerne aufspalten. "Trennen nur um des Trennens willen ist kein schlüssiges Konzept, auch wenn die Börse so etwas gelegentlich toll findet", sagte Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). "Schaeffler ist eben kein Konglomerat im klassischen Sinn, sondern ein integrierter Technologiekonzern, der verschiedene Sektoren bedient", sagte Rosenfeld dem Blatt. Die Tätigkeiten im Konzern seien in der Regel durch eine gemeinsame Produktionstechnologie verbunden. Schaeffler stehe zudem derzeit besser da als noch vor einigen Jahren.

Australien eskaliert Konflikt mit Facebook und stoppt Anzeigen
Der Streit zwischen der australischen Regierung und dem Internetriesen Facebook eskaliert. Die Regierung werde geplante Anzeigen auf Facebook zurückziehen, sagte der australische Finanzminister Simon Birmingham am Montag dem Sender Radio National. Der Umsatzverlust für Facebook könnte sich pro Jahr auf 10,5 Millionen Australische Dollar (rund 6,8 Millionen Euro) belaufen, berichtete der Sender ABC.

US-Reifenhersteller Goodyear will Konkurrenten Cooper übernehmen
Der US-Reifenhersteller Goodyear will sich mit der milliardenschweren Übernahme des Konkurrenten Cooper stärken. Goodyear will den Deal in bar und eigenen Aktien bezahlen und bewertet das Aktienkapital von Cooper insgesamt mit 2,8 Milliarden US-Dollar (2,3 Mrd Euro), wie der Conti-Konkurrent am Montag in Akron (US-Bundesstaat Ohio) mitteilte. Je Aktie sollen Cooper-Aktionäre 41,75 Dollar Bargeld erhalten, zusätzlich kommen 0,907 Anteile von Goodyear obendrauf. Das entspreche mit dem Schlusskurs vor dem Wochenende einem Wert von 54,46 Dollar je Papier. Am Freitag lag der Cooper-Kurs zum Handelsschluss bei 43,77 Dollar.

Sanofi will Johnson & Johnson beim Impfstoff-Produktion helfen
Der französische Pharmakonzern Sanofi will auch bei der Produktion des Corona-Impfstoffs des Pharmakonzerns Johnson & Johnson helfen. Sobald die Genehmigung für den Impfstoff erteilt sei, wolle Sanofi Zugang zu seinem Standort in Marcy-l'Étoile gewähren, teilte das Unternehmen am Montag mit. Sanofi hatte bereits erklärt, dem Mainzer Unternehmen Biontech Zugang zu seiner Produktionsinfrastruktur in Frankfurt-Höchst zu gewähren und Fertigungsschritte der späten Phase wie Abfüllen zu übernehmen, um die Lieferung des Covid-19-Impfstoffs zu unterstützen.

Kühne + Nagel kauft Luftfrachtdienstleister Apex aus China
Das schweizerische Transportunternehmen Kühne + Nagel baut sein Geschäft in Asien aus: Das Unternehmen kauft die Mehrheitsbeteiligung am chinesischen Luftfrachtdienstleister Apex International von der Private-Equity-Gesellschaft MBK ab. Über den Preis für die Transaktion sei Stillschweigen vereinbart worden, teilte Kühne + Nagel am Montag im schweizerischen Schindellegi mit. Finanziert werde der Kaufpreis aus liquiden Mitteln und sofern notwendig aus bestehenden Kreditlinien. MBK war 2015 beim chinesischen Luftfrachtspediteur eingestiegen.

rtr/dpa/AFX/ak