Nach leichten Verlusten am Vormittag drehten deutsche Blue Chips zur Mittagszeit in die Gewinnzone. Dank der robusten US-Wirtschaft gelang dem DAX ein versöhnlicher Wochenausklang. Mit plus 2,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal fiel das BIP-Wachstum der USA um 0,2 Prozentpunkte besser als erwartet aus. Sorgen um eine drohende Rezession traten in den vergangenen Handelstagen ganz klar in den Hintergrund. Relativ gut verdaut hat der deutsche Aktienmarkt die leichte Dollarschwäche. Mittlerweile notiert der Dollarindex wieder leicht unter seinem Zweijahreshoch vom gestrigen Donnerstag.
Die Berichtssaison läuft nach wie vor auf Hochtouren. So rechnet zum Beispiel die Deutsche Bank nach einem Ertragseinbruch im ersten Quartal für das Gesamtjahr mit keinen weiteren Zuwächsen. Im Februar stellte die Bank noch eine leichte Steigerung in Aussicht. Einen Tag nach dem Abbruch der Fusionsgespräche musste die Bankaktie unter sämtlichen Indexmitgliedern mit 1,9 Prozent den höchsten Tagesverlust hinnehmen. Die im MDAX notierte Commerzbank legte hingegen um 3,6 Prozent zu.
Auf der Hauptversammlung überraschte der Autozulieferer Continental seine Aktionäre mit einem positiven Ausblick. Continental geht davon aus, dass sich die Stimmung auf den weltweiten Automärkten in der zweiten Jahreshälfte aufhellen wird. Allerdings waren die Vergleichsquartale 2018 relativ schwach ausgefallen. Das Unternehmen bestätigte seinen Ausblick vom Jahresbeginn. Außerdem wurde der Börsengang der Antriebssparte auf 2020 verschoben. Beides kam an der Börse sehr gut an und bescherte dem DAX-Wert mit 2,9 Prozent den zweithöchsten Tagesgewinn innerhalb des Leitindex.
Was am Freitag an der Börse sonst noch wichtig war
Nach Fusions-Aus: Deutsche Bank schaut sich in Europa um
Nach den geplatzten Fusionsgesprächen mit der Commerzbank will die Deutsche Bank beim Banken-Monopoly in Europa eine wichtige Rolle spielen. Einem Zusammengehen der Fondstochter DWS mit einem Konkurrenten steht Bankchef Christian Sewing offen gegenüber. Die Deutsche Bank wolle an der erwarteten Konsolidierung unter den Vermögensverwaltern teilnehmen, sagte der Manager am Freitag in Frankfurt. Im ersten Quartal erwies sich die Tochter als Gewinnbringer. Sie trug mit 102 Millionen Euro gut die Hälfte zum Konzernüberschuss von 201 Millionen Euro bei.
Uber strebt Bewertung von bis zu 90 Milliarden Dollar an
Bei einem der größten Börsengänge der Finanzgeschichte strebt der US-Fahrdienstvermittlers Uber eine Gesamtbewertung von bis zu 90 Milliarden Dollar an. Das Unternehmen legte die Preisspanne für die Papiere am Freitag auf 44 bis 50 Dollar fest, wie aus einer Pflichtmitteilung des Unternehmens an die US-Börsenaufsicht hervorgeht. Insgesamt will Uber 180 Millionen Anteilsscheine bei Anlegern platzieren, wodurch je nach erzieltem Stückpreis ein Erlös von 7,9 bis 9,0 Milliarden Dollar herauskäme.
Amazon mit Rekordgewinn - 'Prime'-Lieferung an einem Tag
Dank des florierenden Internethandels und boomender Cloud-Dienste ist Amazon mit einem Rekordgewinn ins Geschäftsjahr gestartet. Da der Zuwachs allerdings abflacht, will Amazon seine Kundenbelieferung weiter verbessern: Man arbeite daran, Lieferungen binnen 24 Stunden zum Standard für Prime-Kunden zu machen - zunächst in Nordamerika und dann weltweit, kündigte Finanzchef Brian Olsavsky an. Bislang strebt Amazon beim Prime-Service Zustellungen in den USA innerhalb von zwei Tagen an.
US-Ölriese Exxon erleidet Gewinneinbruch
Der größte US-Ölkonzern ExxonMobil hat zu Jahresbeginn kräftige Abstriche bei Gewinn und Umsatz machen müssen. Im ersten Quartal sank der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um 49 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar (2,2 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Freitag im texanischen Irving mitteilte. Die Erlöse fielen um sieben Prozent auf 63,6 Milliarden Dollar, obwohl die Ölproduktion um zwei Prozent auf vier Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag anstieg.
Intel kappt Prognose nach Rückgang bei Chips für Rechenzentren
Der Halbleiter-Konzern Intel hat seine Prognosen für das laufende Jahr gesenkt, nachdem das Geschäft mit Chips für Rechenzentren zuletzt erstmals seit Jahren zurückgegangen ist. Die Anleger sahen das als Alarmsignal und ließen die Intel-Aktie im vorbörslichen Handel am Freitag um mehr als sieben Prozent fallen.
Sony rechnet mit Gewinnrückgang nach Rekordzahlen
hat im vergangenen Geschäftsjahr den zweiten Rekordgewinn in Folge erzielt - der japanische Elektronik-Riese rechnet für die nächsten zwölf Monate allerdings mit einem deutlichen Rückgang.