Am Dienstag bewegte sich der DAX kaum. Der Rückenwind von den mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten hielt sich in Grenzen. "Es wird am Markt verhalten positiv gesehen, dass es keine negative Überraschung gab", sagte ein Händler.
In den USA hatte sich der Anstieg der Verbraucherpreise im August von einem hohen Niveau aus etwas abgeschwächt. "Der Preisdruck ist weiterhin beträchtlich, auch wenn die Raten sowohl im Monats- als auch im Vorjahresvergleich etwas geringer ausfallen", kommentierte Ulrich Wortberg von der Helaba. Die Inflation liegt weiter deutlich über dem Inflationsziel der US-Notenbank Fed, die zwei Prozent anstrebt.
Ein erneuter Anstieg von Corona-Fallzahlen im Süden Chinas setzte europäischen Luxuskonzernen zu. Investoren fürchteten Umsatzausfälle aufgrund der wieder hochgefahrenen Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie. Einige Gebiete in der chinesischen Provinz Fujian wurden vor Beginn einer Ferienwoche abgeriegelt.
Auf Unternehmensseite standen am Dienstag vor allem die Sportartikelhersteller im Fokus. Kursverluste des amerikanischen Herstellers Nike wirkte sich auch hierzulande aus. Adidas büßte mehr als 1,5 Prozent ein und war damit zusammen mit Delivery Hero Schlusslicht im DAX. Händlern zufolge hatten sich Wall-Street-Analysten in einer Studie zu Nike pessimistisch geäußert und auf Probleme in den Lieferketten der Branche hingewiesen. Die Experten befürchten, diese könnten noch ein bis zwei Jahre anhalten.
An der Spitze des deutschen Leitindex stand die Deutsche Post-Aktie mit einem Plus von rund zwei Porzent.
Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war
Vonovia-Chef Buch: Übernehmen Deutsche Wohnen 'auf jeden Fall'
Im zähen Ringen um die Übernahme der Deutsche Wohnen hat Vonovia-Chef Rolf Buch den aus seiner Sicht entscheidenden Zug gemacht. "Vonovia wird die Deutsche Wohnen auf jeden Fall übernehmen", sagte Buch der Deutschen Presse-Agentur, nachdem der größte deutsche Vermieter am Montagabend unter anderem die Mindestannahmeschwelle aus seinem Übernahmeangebot für die Nummer zwei auf dem Wohnungsmarkt gestrichen hatte.
Motorenhersteller Deutz legt Latte für 2021 höher - SDax-Spitze
Eine hohe Nachfrage stimmt den Motorenhersteller Deutz optimistischer. Im Gesamtjahr könnten zwischen 155 000 und 170 000 Motoren abgesetzt werden, teilte Deutz am Montagabend nach Börsenschluss in Köln mit. Bislang war das Management im besten Fall von 155 000 Stück ausgegangen. Der Umsatz soll 2021 daher 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro erreichen - jeweils 100 Millionen Euro mehr als zuvor angepeilt. Der anteilige Serviceumsatz soll unverändert bei rund 400 Millionen Euro liegen. An der Börse kamen die Neuigkeiten hervorragend an. Die Deutz-Aktie legte kurz nach Handelsstart um 5,83 Prozent auf 8,175 Euro und war damit Spitzenreiter im Nebenwerte-Index SDax.
Norma kappt Ziele wegen knappen Materials - Aktie sackt ab
Engpässe bei der Versorgung mit Stahl und Kunststoff stimmen den Verbindungstechnik-Spezialisten Norma pessimistischer für 2021. Der SDax-Konzern kappte am Dienstag in Maintal seine Profitabilitätsziele für das laufende Jahr. Der Umsatz soll aber so hoch ausfallen wie bisher gedacht. Für die Norma-Aktie ging es daraufhin steil abwärts. Nach der Nachricht verlor das Papier zwölf Prozent auf ein Jahrestief von 37,74 Euro. Am frühen Nachmittag beschleunigte sich er Kursrutsch nochmals, und es ging zeitweise um mehr als 19 Prozent in den Keller.
Südkoreas Kartellbehörde belegt Google mit Millionen-Strafe
Südkoreas Kartellbehörde hat die Alphabet-Tochter Google wegen Wettbewerbsbehinderung mit einer Geldstrafe von mindestens 207,4 Milliarden Won (etwa 150 Millionen Euro) belegt. Die koreanische Kommission für fairen Handel (KFTC) wirft dem Konzern vor, Gerätehersteller daran zu hindern, andere, von Google nicht genehmigte Versionen des Android-Betriebssystems zu entwickeln oder zu nutzen. Die Kommission wies Google LLC, Google Asia Pacific sowie Google Korea am Dienstag an, diese Praxis zu ändern.
SAP-Konkurrent Oracle steigert Umsatz und Gewinn
Der amerikanische SAP-Rivale Oracle hat im jüngsten Quartal deutliche Geschäftszuwächse verbucht. Dank des florierenden Cloud-Bereichs mit IT-Anwendungen und Speicherplatz im Internet stiegen die Erlöse in den drei Monaten bis Ende August im Jahresvergleich um rund vier Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar (8,2 Mrd Euro). Der Nettogewinn nahm um neun Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar zu. Das teilte Oracle am Montag nach US-Börsenschluss im texanischen Austin mit.
Neue iPhones von Apple erwartet - Sicherheitslücke geschlossen
Apple stellt am Dienstag neue Produkte vor - aller Voraussicht nach auch die nächste Generation des iPhones. Das iPhone 13 werde äußerlich weitgehend das Design der aktuellen Reihe beibehalten, berichtete der Finanzdienst Bloomberg vor dem Online-Event (ab 19.00 Uhr MESZ). Aber die Aussparung für Kameras und Sensoren zur Gesichtserkennung am oberen Bildschirmrand solle kleiner werden, hieß es. Das teurere Pro-Modell werde auch erstmals eine Version mit einem Terabyte Speicherkapazität bekommen, prognostizierte der bekannte Branchenanalyst Ming-Chi Kuo.
rtr/dpa-AFX/ak