Der DAX bleibt damit aber in greifbarer Nähe seines vor einer Woche erreichten Rekordhochs von rund 15.312 Punkten. Vor Veröffentlichung der Inflationszahlen hatten Sorgen vor einem Impfrückschlag den deutschen Leitindex kurz ins Minus rutschen lassen. Die Behörden in den USA empfehlen nun eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson. Der DAX berappelte sich aber schnell wieder von dem Rückschlag.

Nach dem stärksten Preisanstieg in den USA seit gut achteinhalb Jahren haben sich die Anleger an der Wall Street zurückhaltend gezeigt. Der Dow Jones gab zur Eröffnung am Dienstag 0,5 Prozent nach, während der breit gefasste Leitindex S&P 500 auf der Stelle trat. Der technologielastige Nasdaq legte dagegen 0,7 Prozent zu.

Gewinner im deutschen Leitindex war die Delivery Hero-Aktie mit einem Plus von 3,7 Prozent. Positiven Einfluss hatten hier die jüngsten Zahlen von Just Eat Takeaway. Die Lieferando-Mutter profitiert in der Corona-Pandemie weiter vom Bestell-Boom.

Schlusslicht im DAX war die VW-Aktie mit einem Minus von 1,3 Prozent.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


US-Behörden empfehlen Aussetzung von Johnson & Johnson-Impfungen
Die Behörden in den USA haben eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson empfohlen, nachdem bei sechs Menschen im Land danach Sinusvenenthrombosen erfasst wurden. Das teilten die Gesundheitsbehörde CDC und die Arzneimittelbehörde FDA am Dienstag in einer gemeinsamen Stellungnahme mit. Die Fälle würden nun genauer untersucht. Bis ein Ergebnis vorliege, werde als Vorsichtsmaßnahme die vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit Johnson & Johnson empfohlen. Die Aktien des Pharmakonzerns fielen im vorbörslichen US-Handel um gut vier Prozent.

SPAC-Rekord: Uber-Rivale Grab will an die US-Börse
Der in Südostasien starke Fahrdienstvermittler Grab peilt einen Börsengang in New York an. Das Unternehmen aus Singapur will über die Fusion mit einer sogenannten Special Purpose Acquisition Company - kurz SPAC - auf kurzem Wege durch die Hintertür an die Nasdaq, wie es am Dienstag mitteilte. Grab wird bei dem Deal mit dem Tech-Investor Altimeter, der dem Konzern über vier Milliarden US-Dollar an frischen Mitteln erlösen soll, nach eigenen Angaben mit 39,6 Milliarden Dollar (33,3 Mrd Euro) bewertet und strebt damit den bislang größten SPAC-Börsengang überhaupt an.

Motorrad-Hersteller Pierer erhöht Leoni-Anteil auf mehr als 15 Prozent
Der oberösterreichische Motorrad-Hersteller Pierer Industrie AG hat seine Beteiligung am angeschlagenen Nürnberger Autozulieferer Leoni aufgestockt. Die Erhöhung des Anteils von 10 auf mehr als 15 Prozent und die Stärkung der Position als Ankeraktionär soll Unterstützung für die eingeschlagene Unternehmensstrategie der Franken signalisieren, teilten die Österreicher am Montagabend mit. Bei den Zukunftsthemen wie Digitalisierung, 5G und Elektrifizierung sei Leoni in der vollen Breite überall vertreten, hieß es. Der Aktienkurs von Leoni schnellte am Dienstag nach oben.

VW-Mitarbeiter erhalten Lohnerhöhung und Corona-Prämie
Der Autobauer Volkswagen hat sich mit der IG Metall auf einen neuen Haustarifvertrag für rund 120 000 Beschäftigte in den sechs westdeutschen Werken geeinigt. Der Abschluss sieht ein Entgeltplus von 2,3 Prozent ab Januar 2022 vor, wie beide Seiten am Dienstag mitteilten. Zudem zahle das Unternehmen im Juni 2021 eine einmalige Corona-Beihilfe von 1000 Euro - rückwirkend für die Zeit seit Beginn der Krise im März 2020. Bei den Auszubildenden beträgt die Corona-Beihilfe 600 Euro.

Dermapharm will 2021 kräftig wachsen - höhere Dividende geplant
Die Produktion des Corona-Impfstoffs von Biontech und neue Medikamente sollen das Wachstum des Arzneiunternehmens Dermapharm auch 2021 antreiben. Die Erlöse aus eigener Kraft sollen um 24 bis 26 Prozent steigen, wie das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am Dienstag in Grünwald bei der Vorlage ausführlicher Zahlen mitteilte. Beim Konzerngewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rechnet Dermapharm mit einer Steigerung um 45 bis 50 Prozent.

Air France-KLM sichert sich weitere Milliarden - Frankreich stockt Anteil auf
Der französische Staat greift der Fluggesellschaft Air France-KLM in der Corona-Krise ein weiteres Mal mit einer Milliardensumme unter die Arme. Im Zuge einer Kapitalerhöhung stockt die Regierung ihren Anteil von 14,3 auf bis zu knapp 30 Prozent auf. Aus der Kapitalerhöhung, an der sich auch andere Investoren beteiligen, erwartet Air France-KLM etwa 901 Millionen Euro, wie das französisch-niederländische Unternehmen am Dienstag in Paris mitteilte. Die Summe könnte noch auf gut eine Milliarde Euro steigen. Weitere drei Milliarden Euro will Frankreichs Regierung dem Konzern durch die Zeichnung nachrangiger Anleihen zuschießen.

Essenslieferdienst Just Eat Takeaway verzeichnet erneut mehr Bestellungen
Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway profitiert in der Corona-Pandemie weiter vom Bestell-Boom. Insgesamt stiegen die Aufträge um fast 80 Prozent auf 200 Millionen, wie der Konzern am Dienstag in Amsterdam mitteilte. "Das erste Quartal ist unser viertes Quartal mit beschleunigtem Bestellwachstum in Folge", sagte Konzernchef Jitse Groen laut Mitteilung. Auch der Bruttowarenwert ging weiter nach oben: Mit 4,5 Milliarden Euro stieg er um fast 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Symrise-Konkurrent Givaudan gewinnt zum Jahresauftakt an Schwung
Gute Geschäfte mit Zutaten für Körperpflegeprodukte sowie für herzhafte Snacks und abgepackte Lebensmittel haben den Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen Givaudan im ersten Quartal angetrieben. Zudem liefern Wachstumsregionen wie Lateinamerika kräftig Rückenwind. Der Umsatz stieg von Januar bis März im Jahresvergleich um 3,4 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Franken (1,4 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Dienstag in Vernier mitteilte. Aus eigener Kraft, also ohne Zu- und Verkäufe sowie um Währungseinflüsse bereinigt, war ein es Plus von 7,7 Prozent. Die Erwartungen der Analysten wurden damit insbesondere beim Wachstum aus eigener Kraft deutlich übertroffen.

SAP stellt Geschäft mit Finanzdienstleistern eigenständig auf
SAP will sein Geschäft mit Finanzdienstleistern schneller und wendiger machen und löst es dafür aus den Strukturen des Großkonzerns heraus. Zusammen mit der Münchner Investmentgesellschaft Dediq gründet der Softwareriese aus Walldorf eine eigenständige Gesellschaft, die noch in diesem Jahr die Arbeit aufnehmen soll, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten. SAP-Finanzvorstand Luka Mucic und Dediq-Chef Matthias Tomann sprachen von einer Art "Speedboat", das sich auf die rasche Entwicklung von Innovationen für die Kernprozesse von Banken und Versicherungen konzentrieren solle.

rtr/dpa-AFX/dp