Der deutsche Aktienmarkt hat seine jüngsten Verluste abgeschüttelt und ist mit deutlichen Gewinnen in die neue Woche gestartet. Gefragt waren vor allem Aktien konjunkturabhängiger Unternehmen. Positive Impulse kamen unter anderem von den US-Börsen. Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader zeigte sich vorsichtig: "Von der Corona-Pandemie über die Brexit-Verhandlungen bis hin zur US-Präsidentschaftswahl - an Themen, die die Börse bewegen, dürfte es in den kommenden Wochen kaum mangeln. Dabei nur darauf zu hoffen, dass die Geldflut der Zentralbanken und die Technologiewerte die Aktienrally am Leben halten, scheint vor diesem Hintergrund etwas zu optimistisch."

Wegen der wieder gestiegenen Risikoneigung an den Börsen waren aus Branchensicht insbesondere Bankenwerte gesucht. Die Deutsche Bank kletterte deshalb bis an die DAX-Spitze gefolgt von Infineon und BASF.

Als DAX-Schlusslicht ging Siemens aus dem Handel. Die Siemens-Anteilsscheine gaben wegen des Abschlags auf die abgespaltene Siemens Energy nach. Der Konzern hatte sich von seiner Energiesparte getrennt, die am Montag eigens an die Börse gegangen war. Aus technischen Gründen umfasste der DAX an diesem Montag deshalb 31 Unternehmen.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Commerzbank findet neuen Chef - Aktie legt zu
Der Deutsche-Bank-Manager Manfred Knof soll die Commerzbank zurück in die Erfolgsspur führen. Die einstimmige Entscheidung des Aufsichtsrats vom Samstag ist ein deutliches Signal: Statt die Nachfolge des zum Jahresende ausscheidenden Konzernchefs Martin Zielke intern zu regeln, soll ein externer Kandidat für frischen Wind bei dem MDax-Konzern sorgen.

China 'rettet' Autobauer - Keine neuen Verbrenner nach 2035?
Deutsche Autobauer müssen mehr tun, um bei der rasanten Entwicklung von Elektroautos mitzuhalten. In dem Boom auf dem "Leitmarkt" in China fehlen ihnen die Produkte, auch könnte die Wende zur E-Mobilität in Deutschland schneller kommen als bisher erwartet. So sprachen sich der Chef des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, und auch CSU-Chef Markus Söder für ein Zulassungsverbot für Autos mit Verbrennungsmotoren wie in Kalifornien ab 2035 aus.

Ex-Vorstandschef macht Rückzieher: Kein Zetsche-Comeback bei Daimler
Das angepeilte Comeback von Ex-Vorstandschef Dieter Zetsche beim Autobauer Daimler hat sich zerschlagen. Nach anhaltender Kritik von Investorenseite an diesen Plänen macht der einstige Topmanager einen Rückzieher - und eröffnet beim Stuttgarter Konzern damit die Suche nach einem neuen Chefaufseher, der den scheidenden Amtsinhaber Manfred Bischoff von 2021 an ablösen soll. Zetsche begründete seinen überraschenden Entschluss in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" damit, dass er von einigen Investoren von vorneherein "nicht als Hoffnungsträger, sondern als Belastung" angesehen werden würde - "nein, das brauche ich nicht".

Laserspezialist Laserspezialist LPKF erhält Großauftrag für Solarsparte
Der Laserspezialist LPKF hat einen Großauftrag für seine wichtige Solarsparte erhalten. Das Volumen des mit einem Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen abgeschlossenen Rahmenvertrages dürfte bei mindestens 18 Millionen Euro liegen, teilte das im Nebenwerteindex SDax notierte Unternehmen am frühen Sonntagabend in Garbsen mit. Umsätze aus der Übereinkunft würden ab dem zweiten Quartal 2021 und bis in das Jahr 2022 erwartet. Über Einzelheiten des Rahmenvertrags sei Stillschweigen vereinbart worden.

Gericht: Uber darf in London weiter fahren
Der Fahrdienstvermittler Uber darf in London weiter seine Dienste anbieten. Der Westminster Magistrates' Court entschied damit am Montag zugunsten des US-Unternehmens, das gegen den Entzug seiner Lizenz in der britischen Hauptstadt Berufung eingelegt hatte. Uber erfülle die nötigen Voraussetzungen für eine entsprechende Lizenz, erklärte der zuständige Richter in seiner Begründung.

ArcelorMittal trennt sich von US-Tochter - Aktie legt zu
Der weltweit größte Stahlproduzent ArcelorMittal will sein Geschäft in den Vereinigten Staaten an den US-Konkurrenten Cleveland-Cliffs verkaufen. Dieser will dafür rund 1,4 Milliarden US-Dollar (1,2 Mrd Euro) auf den Tisch legen. Der Kaufpreis werde in eigenen Aktien und Bargeld bezahlt, teilten beide Unternehmen am Montag in Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) und Luxemburg mit. Nach Abschluss des Deals werde Cleveland-Cliffs zum größten Produzenten von Flachstahl und Eisenerzpellets in Nordamerika, hieß es. Inklusive der Übernahme von Pensionsverpflichtungen und anderen Posten liege der Wert des übernommenen Unternehmens bei rund 3,3 Milliarden Dollar.

Boeings Krisenjet 737 Max vor Wiederzulassung - Testflug von FAA-Chef
Der Chef der US-Luftfahrtaufsicht FAA will sich am Mittwoch persönlich von der Sicherheit von Boeings Krisenjet 737 Max überzeugen. Behördenleiter Steve Dickson plane am 30. September einen Testflug mit der Maschine, teilte die FAA am Freitag in Washington mit. Dickson ist selbst ehemaliger Pilot, der lange für die United States Air Force und Delta Air Lines flog.

Gericht setzt Download-Stopp für Tiktok in den USA aus
Die populäre Video-App Tiktok ist im letzten Moment einem Download-Stopp in den USA entgangen. Kurz bevor Tiktok aus den amerikanischen App Stores von Apple und Google verschwinden sollte, setzte ein Richter die Anordnung der US-Regierung per einstweiliger Verfügung aus. Zugleich läuft der Countdown für Tiktok aber grundsätzlich weiter: Das Gericht in Washington lehnte am Sonntag den Antrag der Firma ab, auch gegen das zum 12. November drohende Komplett-Aus für die App in den USA vorzugehen.

VW treibt Elektrifizierung in China mit weiteren Milliarden voran
Volkswagen treibt seine Elektromobilitätspläne in China voran und nimmt dafür viel Geld in die Hand. Der Dax-Konzern will dort zusammen mit seinen Gemeinschaftsunternehmen zwischen den Jahren 2020 und 2024 rund 15 Milliarden Euro in den Ausbau der E-Mobilität investieren, wie der Autobauer am Montag in Peking mitteilte. Der Konzern werde die Transformation weiter vorantreiben, bis 2025 wolle Volkswagen 15 neue elektrifizierte Modelle lokal produzieren, sagte Vorstandschef Herbert Diess am Montag.

rtr/dpa-AFX/iw