Vor den viel beachteten, monatlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA büßte der deutsche Leitindex bis zum Mittag 0,25 Prozent auf 11 925,61 Punkte ein. Der Wochenverlust beläuft sich damit aktuell auf 3,5 Prozent und summiert sich auf rund 5 Prozent seit Beginn seiner Talfahrt am vergangenen Mittwoch. "Ein Test des Jahrestiefs aus dem Frühjahr im Bereich um 11 700 Zähler dürfte nur noch eine Frage von Tagen sein", befürchtet Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets.
Der MDAX sank am Freitag um 0,16 Prozent auf 26 087,58 Punkte. Der TecDAX hielt sich mit 0,03 Prozent knapp im Plus bei 2895,82 Punkten. Um 0,26 Prozent abwärts ging es indes für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50).
"Ab heute könnte der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter eskalieren", befürchtet Portfoliomanager Thomas Altmann von QC-Partners. An diesem Morgen (MESZ) lief eine von den USA gesetzte Frist für Eingaben in Sachen Zölle durch die Öffentlichkeit ab. "Wenn Donald Trump an der Zollschraube dreht, wird China unmittelbar zurückschlagen. Das Handelsthema ist und bleibt eines der großen Themen, das das globale Wachstum nachhaltig bremsen kann."
In dieser Hinsicht steht daher auch der Arbeitsmarktbericht der weltgrößten Volkswirtschaft für den Monat August am Nachmittag im Fokus. Laut Altmann drängen sich zwei Fragen auf: "Bremst die Unsicherheit die Unternehmen bereits bei der Einstellung neuer Mitarbeiter? Und schlägt sich die zuletzt sehr positive Wirtschaftsentwicklung in steigenden Löhnen nieder?"
Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt sackten die Anteilsscheine von Bayer mit minus 3 Prozent an das Dax-Ende und hielten sich zugleich weiter auf dem tiefsten Stand seit Anfang 2013. Der Pharma- und Agarchemiekonzern hatte zur Wochenmitte seine Quartalszahlen vorgelegt und mit seinem Jahresausblick, der erstmals auch den übernommenen US-Konzern Monsanto berücksichtigt, enttäuscht.
Auch die Infineon-Aktien setzten ihre Talfahrt fort und fielen zeitweise unter 20 Euro auf den tiefsten Stand seit einem Jahr. Zuletzt betrug das Minus 2 Prozent auf 20,05 Prozent.
Im TecDax stachen indes die Aixtron (AIXTRON SE)-Aktien nach einer Analystenstudie mit Kursgewinnen von 5 Prozent auf 10,90 Euro hervor. Damit starteten sie einen weiteren Erholungsversuch. Bereits am Mittwoch hatten die Papiere des Ausrüsters der Chipindustrie nach einer positiven Studie der Privatbank Berenberg einen Kurssprung bis auf 11,405 Euro gemacht, der jedoch nicht lange vorhielt. Nun gab Analyst Günther Hollfelder von der Baader Bank sein Verkaufsvotum auf und verwies zudem auf eine positive Entwicklung des Auftragsbestandes 2018./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---