Als sicher geltende Anlagen wie Gold flogen dagegen aus den Depots. "Die Stimmung dreht sich schneller wieder ins Positive als viele erwartet haben", sagte Börsenspezialist Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

Das volle Ausmaß der Verwüstungen durch Hurrikan "Irma" im US-Bundesstaat Florida war zwar noch nicht absehbar, ersten Schätzungen zufolge fielen die Kosten für die Versicherer aber geringer aus als befürchtet. Der Branchendienst Air Worldwide bezifferte die versicherten Schäden auf 20 bis 40 Milliarden Dollar. "Weil "Irma" an der Westküste Floridas aufgeschlagen ist und Miami weitgehend verschont blieb, dürften die Schäden unter dem 'Worst-Case-Szenario' liegen", erklärten die Analysten der Investmentbank KBW.

Die weltweit größten Rückversicherungskonzerne wie Hannover Rück, Münchener Rück und Swiss Re dürften glimpflich davon kommen, weil sie nach eigenen Angaben in der Region nicht so stark engagiert sind. "Irma" zog mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 210 Kilometern pro Stunde über das südliche Florida hinweg und wurde zuletzt auf einen Wirbelsturm der Kategorie 1 herabgestuft.

Die Aktien der Rückversicherer legten je gut vier Prozent zu. Anleger zeigten sich auch erfreut darüber, dass sich die seit Jahren fallenden Prämien stabilisieren dürften, wie Manager der drei Konzerne bei dem jährlichen Treffen der Branche in Monte Carlo betonten.

DOLLAR NIMMT WIEDER FAHRT AUF



Mit Erleichterung reagierten Anleger auch darauf, dass der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un am Samstag, dem Jahrestag der Staatsgründung Nordkoreas, keine neuen Raketen in die Luft gejagt sondern ein Fest für seine Wissenschaftler veranstaltet hat. "Es ist noch zu früh, um in der Nordkorea-Krise völlige Entwarnung zu geben, aber Investoren gehen jetzt erst einmal davon aus, dass sich die Lage dort nicht verschlimmert", sagte Analyst Lee Kyung-min vom Brokerhaus Daishin Securities.

Anleger griffen daher wieder beim Dollar zu, der sich in den vergangenen Tagen deutlich abgeschwächt hat. Wegen der Dollar-Stärke fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,2019 Dollar. Der japanische Yen verbilligte sich ebenfalls, was den exportorientierten Firmen Japans und damit den asiatischen Börsen zugutekam.

DAIMLER ENTTÄUSCHT AUF SEINEM KAPITALMARKTTAG



Größter Verlierer im Dax waren Daimler-Aktien mit einem Kursminus von 1,6 Prozent. Der Autobauer sorge mit zurückhaltenden Aussagen unter anderem zur Margenentwicklung auf seinem Kapitalmarkttag für Verunsicherung, sagte ein Händler.

Strahlende Gesichter gab es dagegen bei den Aktionären des weltweit führenden Generikahersteller Teva. Die Aktien der israelischen Ratiopharm-Mutter schossen um über zehn Prozent in die Höhe, nachdem der Konzern den früheren Lundbeck-Chef zum neuen Vorstandsvorsitzenden berufen hat. Lundbeck-Titel brachen in Kopenhagen um zwölf Prozent ein.

rtr