Am Vormittag hatten beide Indizes noch deutlich im Plus gelegen. Börsianer verwiesen auf neuerliche Sorgen um Griechenland. Ohne ein Einlenken im Schuldenstreit droht Athen nach Ansicht der Bundesbank die Insolvenz. "Die Zahlungsfähigkeit Griechenlands ist akut bedroht", mahnten die Experten.

Auch die EU-Kommission warnte vor einem Liquiditätsengpass in dem südeuropäischen Krisenstaat. Es gebe Fortschritte in den Gesprächen, aber das Tempo müsse erhöht werden, sagte EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici. "Diese Kommentare schüren bei vielen Anleger wieder die Ängste vor einer Staatspleite der Griechen", sagte ein Händler. Die Athener Regierung feilscht mit ihren Geldgebern seit Monaten um die Reformauflagen für dringend benötigte zusätzliche Finanzhilfen.

ANLEGER MACHEN BOGEN UM GRIECHISCHE AKTIEN UND ANLEIHEN



Vor diesem Hintergrund rutschte der griechische Leitindex um bis zu 2,7 Prozent ab, der Bankenindex gab in Athen zeitweise um 4,6 Prozent nach. Hellas-Anleihen warfen Anleger ebenfalls aus ihren Depots und trieben damit die Rendite der zweijährigen Titel in der Spitze auf über 24 Prozent.

Am Frankfurter Aktienmarkt bewegten einige Analystenstudien die Kurse: So legten VW an der Dax-Spitze um 2,2 Prozent auf 220,40 Euro zu. Die Deutsche Bank hatte das Kursziel auf 280 Euro erhöht und die Aktie des Autobauers zum Kauf empfohlen. Dagegen verloren Deutsche Börse 1,7 Prozent, nachdem die Experten der Societe Generale den Titel herabgestuft hatten.

OMV BRECHEN NACH ZAHLEN EIN



OMV gehörten an der Wiener Börse mit einem Kursminus von bis zu 7,3 Prozent zu den schwächsten Werten. Der österreichische Öl- und Gasförderer verbuchte wegen des Ölpreis-Verfalls der vergangenen Monate einen Gewinneinbruch.

In London schossen Aveva um 13 Prozent in die Höhe auf ein Acht-Monats-Hoch von 2071 Pence. Der "Sunday Times" zufolge denken die Mischkonzerne Schneider Electric, General Electric (GE) und Emerson über eine Übernahmeofferte für den britischen Software-Entwickler nach. rtr