"Die derzeitige fundamentale Datenlage beinhaltet zwar Zutaten für kräftige Unwetter an den Aktienmärkten, dennoch scheinen sich Anleger noch nicht so richtig darauf einlassen zu wollen", sagte Marktanalyst Timo Emden von Emden Research. Abwarten und Tee trinken scheine derzeit die Devise zu sein.

Der Dax (DAX 30) notierte am Nachmittag 0,48 Prozent höher bei 12 848,67 Punkten. Am Dienstag war der Leitindex zeitweise um 1,2 Prozent geklettert, bevor das Plus nahezu komplett zusammengeschmolzen war. Der MDAX der 50 mittelgroßen Werte gewann am Mittwoch 0,59 Prozent auf 26 847,13 Zähler. Das Technologiewerte-Barometer TecDAX legte um 0,54 Prozent auf 2847,03 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) ging es um 0,2 Prozent nach oben.

Die Dürr-Aktien (Dürr) verteuerten sich nach einer angekündigten Übernahme in den USA um 2,5 Prozent. Der Maschinenbauer hatte mitgeteilt, das Umwelttechnikgeschäft des US-Unternehmens Babcock & Wilcox für 110 Millionen Euro kaufen zu wollen. Baader-Bank-Analyst Peter Rothenaicher sprach von einer sinnvollen Transaktion.

Mit einem Plus von 4,5 Prozent starteten die Aktien von Dialog Semiconductor einen Erholungsversuch, nachdem sie tags zuvor noch den tiefsten Stand seit 2014 erreicht hatten. Seit Anfang Juni hatte die neue Strategie des iPhone-Herstellers Apple als wichtigstem Dialog-Kunden für Verkaufsdruck gesorgt. Der Chiphersteller musste daher seine Wachstumserwartungen dämpfen.

Nach einer Privatplatzierung der Familie Sixt entfernten sich die Stammaktien des Autovermieters (Sixt SE St) mit deutlichen Kursabschlägen weiter von ihrem Mitte Mai erreichten Rekordhoch. Die im SDAX notierten Anteile rutschten zuletzt als schwächster Indexwert um 7 Prozent auf 104,50 Euro ab. Die Familie Sixt trennte sich von etwas mehr als einer Millionen Aktien und senkte damit den Anteil von 61,6 auf 58,3 Prozent. Börsianern zufolge gingen die Papiere für 102 Euro über den Tisch. In diesem Jahr sind die Sixt-Aktien allerdings bereits um rund 50 Prozent geklettert.

Fresenius-Titel (Fresenius SECo) waren mit einem Kursgewinn von 2,5 Prozent Spitzenreiter im Dax. Zuvor hatte das Analysehaus Kepler Cheuvreux die Aktien des Medizinkonzerns zum Kauf empfohlen und das Kursziel von 63 auf 82 Euro angehoben. Analyst Oliver Reinberg bezeichnete die Anteilsscheine nach einer zweijährigen Durststrecke als billig und werthaltig.

Die Aktien der Deutschen Telekom (Deutsche Telekom) stiegen um 0,8 Prozent. Das US-Analysehaus Bernstein Research hatte die T-Aktien hochgestuft und das Kursziel angehoben. Begründet wurde dies mit der deutlich transparenteren Entwicklung des operativen Cashflow in Deutschland, der exzellenten operativen Performance von T-Mobile US sowie der guten Positionierung des Konzerns in Osteuropa.

Die Bayer-Aktien (Bayer) werden nach der jüngsten Kapitalerhöhung ohne Bezugsrechte gehandelt. Der Pharma- und Chemiekonzern hat wegen der Übernahme des US-Saatgutspezialisten Monsanto neue Aktien im Volumen von 6 Milliarden Euro ausgegeben. Bis zum Ende der Bezugsfrist am 19. Juni können Anleger je 23 Bezugsrechte zwei neue Aktien zu je 81 Euro erwerben.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,23 Prozent am Vortag auf 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex (REX Gesamt Kursindex) fiel um 0,10 Prozent auf 140,81 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,52 Prozent auf 160,39 Punkte. Der Eurokurs kletterte auf zuletzt 1,1765 US-Dollar nach oben. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,1675 Dollar festgesetzt./edh/fba

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---