Dax und EuroStoxx50 notierten jeweils 0,2 Prozent im Minus bei 12.198 und 3448 Punkten. Am Dienstag hatten die beiden Indizes jeweils etwa ein Prozent zugelegt.

Mit Spannung warten Börsianer auf den Auftritt des EZB-Chefs Mario Draghi am Freitag. "In Bezug auf den Wechselkurs besteht die Möglichkeit, dass eine beiläufige Bemerkung den Markt in Unruhe versetzt", so ETX-Experte Wilson. Seine Kollegin Antje Praefcke von der Commerzbank mahnte daher zur Vorsicht: "Ein kleiner Warnschuss in Richtung Markt kann schon reichen, den Höhenflug des Euro abzubremsen oder gar zu stoppen." Am Mittwoch verteuerte sich die Gemeinschaftswährung auf 1,1802 Dollar und notierte damit rund zwölf Prozent über dem Niveau vom Jahreswechsel.

TRUMP SCHÜRT FURCHT VOR REGIERUNGSSTILLSTAND



Dabei profitierte der Euro von der erneuten Drohung des US-Präsidenten Donald Trump, das nordamerikanische Freihandelsabkommen Nafta aufzukündigen. Außerdem halte er an seinen Plänen zum Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko fest. Dafür sei er sogar bereit, einen Stillstand der Regierung zu riskieren. Wenn die US-Schuldenobergrenze im Herbst nicht angehoben wird, können Haushaltsmittel für Gehälter der Staatsbediensteten oder die Auszahlung von Anleihezinsen nicht mehr freigegeben werden.

Da Trump mit anderen Plänen wie einer Steuerreform nicht vorankomme, verschärfe er nun die Rhetorik beim Thema Außenhandel, sagte Anlagestratege Kiran Kowshik von der Großbank UniCredit. Dies setze den mexikanischen Peso unter Druck, da Anleger in den vergangenen Monaten nicht mehr mit Sanktionen gegen den südlichen US-Nachbarn gerechnet hätten. Ein Dollar verteuerte sich um 1,1 Prozent auf 17,8452 Peso, notierte damit aber immer noch rund 14 Prozent unter dem Niveau vom Jahreswechsel.

WPP VOR GRÖSSTEM TAGESVERLUST SEIT 1998



Bei den europäischen Aktienwerten sorgte der rund 13-prozentige Kurssturz von WPP für Aufsehen. Damit steuerte die Werbeagentur auf den größten Tagesverlust seit 19 Jahren zu. Wegen sinkender Reklame-Budgets großer Konsumgüter-Hersteller wie Unilever oder Nestle kürzte das Unternehmen, zu dem unter anderem die deutsche Agentur Scholz & Friends gehört, zum zweiten Mal binnen eines halben Jahres seine Umsatzziele. "Das ist ein Warnsignal, da es den Beginn eines Trends markieren könnte", sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets.

Im Sog von WPP rutschten die Titel des Rivalen Publicis in Paris um 2,9 Prozent ab. Die Aussicht auf geringere Werbeausgaben setzte auch TV-Sendern zu: ITV, Mediaset, RTL und ProSiebenSat.1 büßten bis zu 2,7 Prozent ein.

Die Papiere von K+S verteuerten sich dagegen um 3,2 Prozent. Einem Börsenbrief zufolge hat der Hedgefonds Elliot ein Auge auf den Düngemittel-Hersteller geworfen. K+S wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Bei Elliot war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

In Mailand setzten Fiat Chrysler ihren Höhenflug fort und verteuerten sich um 3,1 Prozent. Die Analysten der Investmentbanken Morgan Stanley und Jefferies brachten eine Aufspaltung des Autobauers ins Gespräch. In einem unabhängigen Unternehmen hätten Maserati und Alfa Romeo gute Geschäftsaussichten. 2015 hatte Fiat die Sportwagensparte Ferrari an die Börse gebracht.

rtr