Für Anleger überwogen die schwächeren Signale von Konjunkturseite. In China war die Stimmung in den Chefetagen der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes im Januar auf den tiefsten Stand seit sechs Monaten gerutscht. Das konnte auch der höchste Stand der Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone seit Juni 2011 nur vorübergehend wettmachen. Die Nervosität habe auch mit den hohen Erwartungen an deutsche und europäische Konjunkturdaten zu tun, kommentierte Marktanalyst Jens Klatt vom Analysehaus DailyFX. Das könne schnell Zweifel an einem reibungslosen Übergang von der starken Liquiditätszufuhr hin zu einem stärkeren Wirtschaftswachstum aufkommen lassen.
NEUE SPEKULATIONEN ZUM ÜBERNAHMEPOKER UM CELESIO
Vor allem Unternehmen aus dem MDax boten Gesprächsstoff. So sorgten neue Spekulationen zum Übernahmepoker um Celesio bei den Aktien des Pharmahändlers für Fantasie. Sie stiegen um 4,48 Prozent auf 24,01 Euro. Damit lagen sie über dem Preis von 23,50 Euro, den US-Kaufinteressent McKesson zuletzt geboten hatte. Laut einem Bericht der "Börsen-Zeitung" bahnt sich nach der Mitte Januar gescheiterten Übernahme durch den amerikanischen Konkurrenten eine Wende an. Demnach soll der Hedgefonds Elliott des Celesio-Großaktionärs Paul Singer seine Anteile an den Alteigner Haniel abgeben. Dieser könnte die Anteile dann im Paket mit den eigenen Anteilen an McKesson weiterreichen.
Die Aktie des Immobilienkonzerns LEG gab 1,03 Prozent ab, nachdem sich Händlern zufolge ein von Goldman Sachs
COMMERZBANK-AKTIE LEGT DEUTLICH ZU
Europaweit gehörten Bankentitel zu den etwas besseren Werten. Die Commerzbank konnte mit 2,57 Prozent plus an der Dax-Spitze davon profitieren. Auf der anderen Seite verbuchten Allianz-Titel mit 2,71 Prozent die größten Tagesverluste im Leitindex. Sie knüpften damit an die Verluste vom Vortag an, als der Co-Chef der Fondstochter Pimco überraschend seinen Hut genommen hatte.
Der Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) als Leitindex der Eurozone verlor 1,08 Prozent auf 3117,08 Punkte, auch in Paris betrug das Minus gut 1 Prozent. Der Londoner FTSE 100 hielt sich mit minus 0,8 Prozent etwas besser. Der Dow Jones verlor in New York zuletzt rund 1 Prozent.
EURO GEFRAGT
Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,48 (Vortag: 1,47) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,01 Prozent auf 133,27 Punkte. Der Bund-Future kletterte um 0,44 Prozent auf 142,02 Punkte. Der Kurs des Euro stieg nach den guten europäischen Wirtschaftsdaten auf zuletzt 1,3679 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,3639 (Mittwoch: 1,3566) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7332 (0,7371) Euro.
dpa-AFX