Für Ernüchterung sorgt heute das Scheitern der Regierungsbildung in Italien. Die anfänglichen Tagesgewinne büßte der deutsche Leitindex im Laufe des Tages ein. Aufgrund der Feiertage in London und New York hielten sich die Aktivitäten der Börsianer allerdings in Grenzen.

Guiseppe Conte, der gemeinsame Kandidat der europakritischen Fünf-Sterne-Bewegung und der rechten Lega-Partei für das Ministerpräsidenten-Amt in Italien, hatte am Sonntag nach nur vier Tagen den Regierungsauftrag an Staatspräsident Sergio Mattarella zurückgegeben. Der Streit um die geplanten Ernennung des ausgewiesenen Euro- und Deutschland-Kritikers Paolo Savona zum Finanzminister, soll der Grund sein.

Der ruhige Aktienhandel am Montag hält nur wenige Ausreißer bereit. Die Aktien des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer und des Immobilienunternehmens TLG Immobilien mit Dividendenabschlag gehandelt.

An der Dax-Spitze notiert das Lufthansa-Papier mit knapp zwei Prozent im Plus. Profitiert hatte die Fluggesellschaft von der Talfahrt der Ölpreise, da dadurch die Treibstoffkosten sinken könnten.

Moderat gestiegen waren auch die Deutsche Post-Papiere. Die Anleger hoffen nach steigenden Preisen für Bücher- und Warensendungen auch auf höheres Briefporto.

An den Devisenmärkten erholte sich zum Wochenstart die türkische Lira stark nach einer wochenlangen Talfahrt. Ursache hierfür waren die Spekulationen auf eine Normalisierung der türkischen Geldpolitik. Deshalb deckten sich Anleger wieder mit der türkischen Währung ein. Das drückte den Kursa des Dollars am Montag um bis zu 2,8 Prozent auf 4,5793 Lira. Vergangene Woche hatte der Dollar mit knapp fünf Lira noch ein Rekordhoch markiert.