Schlechte Nachrichten rund um das Corona-Virus belasteten die Stimmung an den Aktienmärkten. Ansteckende Virusmutationen, Verzögerungen bei Impfstofflieferungen und weitere Reisebeschränkungen setzten den Aktienkursen zu. Weltweite Reisebeschränkungen wegen der Lockdowns zur Eindämmung der Pandemie setzten zu Wochenbeginn dem Tourismus- und Luftfahrtsektor wieder erheblich zu. So wollen die USA Einreiseverbote verhängen, um die Ausbreitung der Mutationen zu bekämpfen und auch Großbritannien denkt über schärfere Grenzkontrollen nach.

Auch in den deutschen Chef-Etagen hat sich die Stimmung zuletzt eingetrübt und so gab der Ifo-Index, Deutschlands wichtigster Konjunkturindikator, stärker nach als von Analysten erwartet. "Die vom Lockdown geprägte wirtschaftliche Realität schlägt zurück, die Stimmung im Einzelhandel ist kollabiert", sagte Jörg Krämer, Chef-Volkswirt der Commerzbank.

Vor diesem Hintergrund griffen einige Investoren zur "Antikrisen-Währung" Gold. Zusätzlichen Rückenwind erhalte das Edelmetall von der Aussicht auf weitere staatliche und geldpolitische Hilfen zur Abfederung der Pandemie-Folgen, sagte der unabhängige Analyst Ross Norman. Dies schüre Inflationssorgen und mache dadurch Gold als Schutz dagegen attraktiv.

Bevor in dieser Woche die Berichtssaison vor allem mit den großen US-Technologiekonzernen wie Apple, Facebook und Microsoft weiter Fahrt aufnimmt, gab es hierzulande am Montag vorläufige Quartalszahlen von Siemens Energy. Der Siemens-Abspaltung halfen operative Verbesserungen bei sinkenden Kosten zu einer Rückkehr in die Gewinnzone. Ein Händler sprach von einem sehr soliden Zahlenwerk, das den starken Trend bestätige. Die Aktien legten zu.

Die Aktien von Vonovia sicherten sich die DAX-Spitze. Gefolgt wurde das Papier von Merck und Delivery Hero. Als schwächster DAX-Wert ging HeidelbergCement aus dem Handel.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Siemens Energy operativ zurück in der Gewinnzone - Aktie zieht an
Kostensenkungen haben Siemens Energy im ersten Geschäftsquartal operativ in die Gewinnzone verholfen. Dabei verdiente der Konzern anhand vorläufiger Zahlen mehr als von ihm selbst erwartet, wie Siemens Energy am Sonntagabend in München überraschend mitteilte. Von Oktober bis Ende Dezember profitierte das Unternehmen von operativen Verbesserungen, die die Kosten sinken ließen - aber auch von vorübergehenden positiven Effekten, wie es hieß.

Siemens Gamesa schafft operativ schwarze Zahlen - Umsatzplus
Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa hat im ersten Geschäftsquartal beim Umsatz zweistellig zugelegt. Operativ stand nach vorläufigen Zahlen ein Gewinn in den Büchern, der Auftragseingang brach aber deutlich ein im Vergleich zum Vorjahr. Hier soll es aber bald wieder besser aussehen. Der Aktienkurs reagierte im frühen Handel mit einem deutlichen Kurssprung, Analysten lobten die Eckdaten.

Globalwafers legt endgültiges Angebot für Siltronic auf den Tisch
Der taiwanesische Chip-Zulieferer Globalwafers bangt offenbar um den Erfolg der angestrebten Übernahme des deutschen Waferherstellers Siltronic. Erst hatte der Konzern in den vergangenen Tagen den gebotenen Preis gleich zweimal aufgestockt auf nun 145 Euro je Aktie. Damit ist das Angebot nun knapp 4,4 Milliarden Euro schwer. Am Montag senkte er laut einer Mitteilung nun die Mindestannahmeschwelle von 65 auf 50 Prozent und verlängerte die Annahmefrist um zwei Wochen bis zum 10. Februar. Gleichzeitig versucht die Chefin von Globalwafers, Doris Hsu, Druck zu machen. Eine weitere Aufbesserung des Gebots schließt sie aus. Der Siltronic-Kurs geriet unter Druck.

Jenoptik spürt bisher kaum neue Lockdown-Effekte - Aktie auf Hoch
Beim Technologiekonzern Jenoptik hat der neuerliche Lockdown bisher kaum Bremsspuren im Geschäft hinterlassen. "Bisher ist wenig davon zu spüren", sagte Finanzchef Hans-Dieter Schumacher der "Börsen-Zeitung" (Samstag). "Nach dem Lockdown im Frühjahr 2020, der uns deutlich getroffen hat, gab es eine kräftige Erholung, die sich bis jetzt nicht sonderlich verlangsamt hat."

Weihnachtsgeschäft beschert Cewe Gewinnsprung - Aktie auf Rekordhoch
Ein brummendes Weihnachtsgeschäft hat dem Fotodienstleister Cewe im Corona-Jahr 2020 einen kräftigen Gewinnanstieg beschert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte nach vorläufigen Zahlen um 39 Prozent auf etwa 79 Millionen Euro zu, wie das im SDax gelistete Unternehmen bereits am Freitag kurz vor Börsenschluss überraschend in Oldenburg mitteilte. Damit stieg der operative Gewinn deutlich stärker als der Umsatz, der nur um rund ein Prozent auf 727 Millionen Euro kletterte.

Medizintechnikkonzern Philips beendet 2020 besser als erwartet
Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips hat das vergangene Jahr etwas besser beendet als von Analysten erwartet. Mit Blick auf die Zukunft bleibt das Management aber erst einmal vorsichtig. Für 2021 peile der Konzern auf vergleichbarer Basis nach wie vor ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich an, sagte Konzernchef Frans van Houten am Montag laut Mitteilung. Die Dividende für das abgelaufene Jahr soll mit 85 Cent je Aktie stabil bleiben.

rtr/dpa-AFX/iw