Die Anleger haben am Mittwoch auf die Protokolle der jüngsten US-Notenbank Sitzung gewartet. Die Investoren erhoffen sich Hinweise, wann die Anleihekäufe der US-Notenbank heruntergefahren werden. Der Notenbank-Chef Jerome Powell stellte zuletzt klar, dass er vor allem Fortschritte am US-Arbeitsmarkt erwarte.
Die Konjunktur sei weiterhin durch die Pandemie beeinflusst, erklärte Powell zuletzt. Einige Unternehmen hätten sich der Lage aber angepasst. Das makroökonomische Umfeld sei nicht optimal, beachtet man die Ausbreitung der Delta-Variante, sagte der Analyst Ross Norman. Ein Beweis hierfür seien die enttäuschenden Daten des US-Einzelhandelsumsatzes im Juli.
Auf Unternehmensseite stand die Aktie des Chemiekonzerns Wacker Chemie im Vordergrund. Das Unternehmen erhielt einen Großauftrag vom chinesischen Solarmodulhersteller Jinkosolar. Die Aktie legte in der Spitze um bis zu fünf Prozent zu, musste einen Teil der Gewinne im Handelsverlauf jedoch wieder abgeben.
Siemens Energy und Deutsche Post gingen als DAX-Gewinner aus dem Handel. Die Schlusslichter waren am Mittwoch Daimler und Adidas.
Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war
Versicherer erwarten über fünf Milliarden Euro Flutschäden
Die deutschen Versicherer erwarten nach der verheerenden Flutkatastrophe im Juli nunmehr Ausgaben von über fünf Milliarden Euro. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht davon aus, dass der versicherte Gesamtschaden sich um den oberen Rand seiner Schätzung von 4,5 Milliarden bis 5,5 Milliarden Euro bewegen wird. Das sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen am Mittwoch in Berlin.
Deutsche Chemie-Industrie kommt kraftvoll aus der Krise
Die deutsche Chemie-Industrie lässt die Corona-Krise hinter sich: Im zweiten Quartal konnte die Branche nach Angaben ihres Verbandes VCI an den guten Jahresstart anknüpfen und steuert auf ein Rekordjahr zu. Nach sechs Monaten haben kräftig gestiegene Preise und eine um 5,9 Prozent gewachsene Produktion die Umsätze der drittgrößten deutschen Industriebranche um 12 Prozent auf 111 Milliarden Euro getrieben, wie der Verband am Mittwoch in Frankfurt berichtete. Voraussetzung sei die weltweite Erholung der Industrieproduktion gewesen.
Großauftrag aus China für Wacker Chemie - Aktie legt deutlich zu
Der Münchener Chemiekonzern Wacker Chemie hat einen Großauftrag für Solarsilizium aus China erhalten. Wie der Hersteller von Solarmodulen Jinkosolar in der Nacht zum Mittwoch mitteilte, wird der MDax -Konzern von September 2021 bis Ende 2026 insgesamt über 70 000 Tonnen Polysilzium liefern. Der Preis wird sich am Marktpreis orientieren.
Millionen Kunden von T-Mobile US von Cyberattacke betroffen
Die amerikanische Telekom-Tochter T-Mobile US hat bestätigt, dass bei einem Cyberangriff Daten von Millionen ihrer Kunden erbeutet wurden. Nach vorläufigen Erkenntnissen seien in einem im Internet entdeckten Datensatz Informationen von rund 7,8 Millionen derzeitigen Vertragskunden enthalten, teilte der Mobilfunk-Anbieter in der Nacht zum Mittwoch mit. Die Angreifer hätten sich auch Zugang zu Daten von gut 40 Millionen ehemaligen Kunden sowie Interessenten verschafft.
Zur Rose schreibt weiter Verlust - Wachstum beschleunigt sich
Die schweizerische DocMorris-Konzernmutter Zur Rose ist im ersten Halbjahr 2021 tiefer in die Verlustzone gerutscht als erwartet. So gab das Unternehmen viel Geld für eine Marketingkampagne im Zusammenhang mit der Einführung des E-Rezepts in Deutschland aus. Hinzu kamen Sonderkosten im Zusammenhang mit Übernahmen und Restrukturierungen. Die Aktie verlor im Mittagshandel gut fünf Prozent an Wert.
Milliarden-Fonds für Wandel der deutschen Autobranche startklar
Für den Wandel der deutschen Autoindustrie hin zu klimaschonenderen Antrieben steht nun zusätzliche Unterstützung vom Bund bereit. Ein dafür vorgesehener "Zukunftsfonds" mit einem Volumen von einer Milliarde Euro bis 2025 sei jetzt startklar, sagte Finanzminister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch nach einem "Autogipfel" mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vertretern von Branche, Gewerkschaften und Ländern. "Unser Ziel ist, dass die deutsche Automobilindustrie die klimafreundlichen Autos der Zukunft baut, neue Arbeitsplätze entstehen und Wertschöpfung erhalten bleibt."
rtr/dpa-AFX/lb