Die Frontier Markets stehen nach wie vor im Schatten der Schwellenländer. Das liegt auch daran, dass es in Deutschland nur rund ein Dutzend Fonds gibt. Bei den ETFs hat man gar keine Wahl. Es gibt nur noch den db X-trackers S & P Select Frontier. Market Access hatte seinen Fonds auf dem MSCI Frontier Markets im vergangenen Jahr vom Markt genommen. Dabei ist das Thema der Grenzmärkte zukunftsträchtig. Denn das Universum ist riesig. Es gibt rund 160 Länder, die weder als Industrieland noch als Schwellenland klassifiziert sind. Im ETF befinden sich aktuell jedoch nur 13. Allerdings sind dies durchwegs Wachstumsriesen. Für die kommenden fünf Jahre wird ein jährliches Wirtschaftswachstum von knapp sechs Prozent erwartet. Für die Schwellenländer fällt dies im identischen Zeitraum mit etwa vier Prozent deutlich niedriger aus. Und die Industrieländer werden eher in der Region von zwei Prozent wachsen. Auch bewertungstechnisch glänzen die Frontier-Märkte. Sie haben im Schnitt ein KGV von etwa elf. In den Schwellenländermärkten beträgt es hingegen 15. Die Grenzmärkte sind zudem weniger anfällig für globale Schocks, da sich im Durchschnitt nur fünf Prozent der notierten Aktien im Besitz ausländischer Investoren befinden. In den Emerging Markets beträgt der Anteil indes schon rund 50 Prozent. Überdies werden sie in der Regel vor allem durch inländische Wachstumsfaktoren beeinflusst. Ferner weisen sie einen relativ niedrigen globalen Finanzierungsbedarf auf. Weitere zinspolitische Straffungen weltweit dürften sich daher nur begrenzt auf die Frontier-Märkte auswirken. Positiv wirkt sich auch stets aus, wenn Länder den Frontier-Markets-Status verlieren und bei den Indexanbietern wie MSCI und S & P zu einem Schwellenland aufsteigen. Dies passiert nun bei Pakistan im Juni bzw. im September 2017.
Langfristig dürften die Frontier-Märkte den Schwellenländern die Performance-Show stehlen. Leider gibt es derzeit nur den einen ETF.