Die Rotation von Techtitel in Valuetitel ist weiter voll im Gange. Die dem Crash im März 2020 folgende Hausse von Techwerten ist dadurch zum Stillstand gekommen. Schon seit Mitte Februar bewegt sich etwa der US-Technologie-Index Nasdaq 100 unter hohen Schwankungen seitwärts.
Anleger werden durch hohe Bewertungen von weiteren Käufen abgehalten. Zudem drücken die Sorgen vor Inflation in den USA auf die Kurse. Denn sollte die US-Notenbank Fed doch gezwungen sein, die Zinsen anzuheben, würde das Techtitel besonders hart treffen. Zum einen würden sich Kredite verteuern, aber auch künftige Geldzuflüsse verlieren bei stark wachsenden Unternehmen an Wert. Wegen höherer Zinsen sinkt der heutige abgezinste Barwert.
Es spricht aktuell somit wenig für weiter stark anziehende Kurse. Allerdings ist auch kein Absturz zu erwarten wie etwa zur Jahrtausendwende in der New-Economy-Ära. Der große Unterschied zu damals ist, dass viele der im Nasdaq 100 enthaltenen Unternehmen bereits hohe und vor allem wiederkehrende Gewinne erwirtschaften, nahezu schuldenfrei arbeiten und den Index so stabilisieren.
Dies gleicht das Risiko der noch nicht profitablen, wachstumsstarken Unternehmen im Index aus. "Dieser gesunde Mix sollte auch Bestand haben, wenn das viel beschriebene Worst-Case-Szenario eintritt und die US-Renditen einen Ausbruch nach oben andeuten", sagt Christian Henke, Analyst beim CFD-Broker IG.
Überdies sind Zinserhöhungen keine ausgemachte Sache. Die Fed beharrt weiter auf ihrer Ansicht, dass die zuletzt unerwartet hohen Preissteigerungen in den USA nur vorübergehender Natur sind. "Der damit verbundene zwischenzeitliche Anstieg der langfristigen Renditen ist wieder zum Erliegen gekommen, da die Finanzmärkte gern bereit sind, das Interpretationsangebot der US-Notenbank Fed anzunehmen", gibt auch das Bankhaus Ellwanger & Geiger Entwarnung.
Wenn der Nasdaq 100 in den nächsten Monaten nur moderat steigt oder fällt, können Anleger daran mit Cap-Bonuszertifikaten verdienen. Etwa mit dem Papier (ISIN: DE 000 PF7 6H6 5) der BNP Paribas. Sinkt der Techindex bis zur Fälligkeit Mitte Juni 2022 von aktuell 13.700 Indexpunkten nie auf die Barriere von 11,000 Zählern oder tiefer, erhalten Anleger den Gegenwert des Caps, der Kursobergrenze, von 15.400 Punkten gezahlt. Das entspricht aktuell elf Prozent Rendite bei fast 20 Prozent Risikopuffer.
Noch weniger Risiko
Wer mehr Luft haben will, greift zum Cap-Bonuspapier der Société Générale auf den Nasdaq 100 mit gleicher Fälligkeit (DE 000 SF0 HJ7 3). Hier beträgt der Puffer 27 Prozent, die Barriere liegt bei 10.000 Zählern. Der Cap ist bei 15.400 Punkten, was 9,3 Prozent möglicher Maximalrendite entspricht. Für beide Papiere gilt: Wird die Barriere während der Laufzeit berührt, können hohe Verluste entstehen. Zudem gibt es ein Devisenrisiko zum US-Dollar.