* WIRECARD - Bundesfinanzminister Olaf Scholz will als eine Konsequenz aus dem Wirecard-Skandal die Vorschriften für Mitarbeiter der Finanzaufsicht Bafin verschärfen. "Es muss schon der bloße Anschein von Interessenkonflikten vermieden werden. Deshalb wird die Finanzaufsicht zusätzliche Vorgaben für Mitarbeitergeschäfte erlassen", sagte der SPD-Politiker dem "Handelsblatt" laut Vorabbericht. Er bezog sich damit auf Geschäfte von Behördenmitarbeitern, die in den Monaten vor der Wirecard-Pleite mit Papieren des Zahlungsanbieters gehandelt hatten.
* VONOVIA - Der größte deutsche Immobilienkonzern hat zur Schuldentilgung und für Zukäufe rund eine Milliarde Euro am Kapitalmarkt eingesammelt. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals wurden die Aktien zu einem Stückpreis von 59 Euro platziert, wie der Konzern mitteilte. Die neuen Aktien wurden nur institutionellen Anlegern im Rahmen einer Privatplatzierung über ein beschleunigtes Platzierungsverfahren angeboten.
* INDEXÄNDERUNGEN - Die Aktien der Internet-Apotheke SHOP APOTHEKE EUROPE werden in den MDax aufgenommen und ersetzen dort die Aktien des Fernsehkonzerns RTL Group. Die Anteilsscheine des Chemiekonzerns WACKER CHEMIE rücken ebenfalls in den MDax auf, dafür steigen die Papiere der AAREAL BANK ab, wie die Deutsche Börse mitteilt.
* Im SDax ergeben sich Indexänderungen: Neu sind Aareal Bank und RTL Group, die aus dem MDax absteigen. Außerdem gibt es drei Wechsel nach der Fast-Exit-Regel: Der Modehändler Global Fashion Group ersetzt den Handelsriesen Steinhoff International Holdings, das Beteiligungsunternehmen Medios rückt für den Ingenieur-Dienstleister Bertrandt ein und der IT-Sicherheitspezialisten Secunet Security Networks ersetzt den Anbieter von Personalmanagement-Software Atoss Software.
* CUREVAC-Haupteigner Dietmar Hopp geht von einer Zulassung des Corona-Impfstoffes im Frühjahr oder Sommer des kommenden Jahres aus. Nicht ausgeschlossen sei aber auch eine Zulassung auf Basis von Interimsdaten in diesem Jahr, "etwa für bestimmte, besonders gefährdete Berufsgruppen oder Regionen", sagte er dem "Handelsblatt". Das müssten die Behörden entscheiden.
* GOOGLE - Das US-Justizministerium will einem Zeitungsbericht zufolge in den kommenden Wochen wegen mutmaßlicher Kartellrechtsverstöße Klage gegen Google einreichen. Das berichtete die "New York Times" unter Berufung auf mehrere Insider. Das Ministerium ermittelt bereits seit geraumer Zeit wegen der Wettbewerbspraktiken und eines möglichen Machtmissbrauchs des weltweit größten Anbieters von Suchmaschinen.
* WIRECARD - Die Staatsanwaltschaft München hat das Ermittlungsverfahren gegen Journalisten der Financial Times im Zusammenhang mit deren Berichten über den inzwischen insolventen Zahlungsabwickler Wirecard eingestellt. Es hätten sich keine hinreichenden Anhaltspunkte gefunden, die die Verdachtsmomente hätten stützen können, teilte die Behörde mit.
* DEUTSCHLAND - Bundesfinanzminister Olaf Scholz plant Reuters-Informationen zufolge im Haushaltsjahr 2021 mit einer Neuverschuldung von mindestens 80 Milliarden Euro. Die Marke von 100 Milliarden Euro solle nach Möglichkeit nicht überschritten werden, sagte ein Insider. Das Finanzministerium wollte sich nicht zu den Informationen äußern.
* BELARUS/SANKTIONEN - Die Europäische Union will den belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko einem Zeitungsbericht zufolge nicht auf eine Sanktionsliste setzen. Gegen Strafmaßnahmen gegen Lukaschenko selbst sprächen sich vor allem Deutschland sowie Frankreich und Italien aus, berichtete "Welt" unter Berufung auf hochrangige EU-Diplomaten. Die Gesprächskanäle müssten offen gehalten werden. Dies würde durch eine Sanktionierung aber verhindert.
* USA/BIDEN - Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat zwei Tage nach US-Präsident Donald Trump der nach Schüssen auf einen Afroamerikaner von Unruhen erschütterten Stadt Kenosha einen Besuch abgestattet. Am Flughafen von Milwaukee traf er sich zunächst unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit der Familie des angeschossenen Jacob Blake. Er telefonierte auch etwa 15 Minuten lang mit Blake selbst. Der Besuch von Biden stand in Kontrast zu dem von Trump. Trump hatte sich demonstrativ auf die Seite der Polizei gestellt. Die Familie von Blake traf der Präsident nicht.
* TÜRKEI/GRIECHENLAND - Die Nato-Mitglieder Türkei und Griechenland sind zu Gesprächen bereit, um einen versehentlichen Zusammenstoß im Streit über Ansprüche im östlichen Mittelmeer zu vermeiden. Die beiden Staaten erheben Ansprüche auf Seegebiete in der Region, in der Öl- und Gasvorkommen vermutet werden. Die beiden Verbündeten hätten vereinbart, technische Gespräche bei der Nato aufzunehmen, teilte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit.
rtr