* USA/TRUMP - Der US-Senat hat wie erwartet den Weg für das zweite Amtsenthebungsverfahren gegen den Ex-Präsidenten Donald Trump freigemacht. Die Kongresskammer stellte per Votum fest, dass der Prozess mit der Verfassung vereinbar ist. Trumps Anwälte hatten argumentiert, dass er sich als normaler Bürger nicht mehr dem Verfahren stellen müsse. Damit kann heute die Debatte über die Anklage beginnen, die sich über mehrere Tage hinziehen dürfte.

* VIRUS - Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Bundesländer entscheiden heute über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Teilnehmerkreisen der CDU/CSU-Bundestagsfraktionssitzung erfuhr, ist eine Verlängerung des Lockdowns bis Ende Februar im Gespräch. Die Wirtschaft fordert ihrerseits von der Politik eine klare Perspektive und einen getrennten Gipfel zu den Folgen des Lockdowns. Die Debatte ist geprägt von sinkenden Fallzahlen, denen jedoch die zunehmende Verbreitung der ansteckenderen Virus-Varianten gegenüberstehen.

* TWITTER rechnet mit einem schwächerem Nutzerwachstum nach dem Corona-bedingten Boom. Das Plus werde in den nächsten Quartalen nicht mehr so hoch ausfallen, kündigte der US-Kurznachrichtendienst an. Im vierten Quartal stieg die Zahl der monatlich aktiven Nutzer um 26 Prozent auf 192 Millionen und damit weniger stark als von Analysten erwartet. Florierende Werbeeinnahmen, auch dank neuer Anzeigenformate, sorgten für ein Umsatzplus von 28 Prozent auf zuvor nie erreichte 1,29 Milliarden Dollar. Der Gewinn legte um gut drei Prozent auf 222 Millionen Dollar zu.

* THYSSENKRUPP hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 operativ schwarze Zahlen geschrieben und die Prognose angehoben. Auch dank besserer Ergebnisse der zur Disposition gestellten Stahlsparte habe der Konzern im fortgeführten Geschäft ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 78 Millionen Euro eingefahren, teilte das Unternehmen mit. Im Vorjahreszeitraum hatte ein Verlust von 185 Millionen Euro in den Büchern gestanden. Im Gesamtjahr rechnet der Vorstand mit einem nahezu ausgeglichenen bereinigten Ebit, nachdem er bislang einen Verlust im mittleren dreistelligen Millionen-Bereich erwartet hatte.

* QIAGEN - Eine starke Nachfrage nach Produkten für Covid-19-Tests gibt dem Biotechunternehmen Schub. Im vierten Quartal kletterte der Umsatz um 36 Prozent bei konstanten Wechselkursen auf 571,2 Millionen Dollar, wie Qiagen mitteilte. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg um 42 Prozent auf 0,68 Dollar. Qiagen bekräftigte zudem seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2021.

* GRENKE - Nach dem Bekanntwerden von Unregelmäßigkeiten in der internen Kontrolle bei dem wirbt der Aufsichtsratschef um Vertrauen. "Wir werden alles daran setzen, die Prüfungen so schnell wie möglich abzuschließen und als Unternehmen gestärkt aus dieser Krisensituation hervorzugehen", sagte Aufsichtsratschef Ernst-Moritz Lipp. Die Ergebnisse aus den Prüfungen würden aufgegriffen und die Prozesse weiterentwickelt. Die Aufgaben des zurückgetretenen Compliance-Vorstands Mark Kindermann werden auf die anderen Vorstandsmitglieder verteilt.

* TOYOTA hat stark von der Erholung der Autonachfrage in China profitiert und hebt die Prognose für das Geschäftsjahr erneut an. Der operative Gewinn kletterte im Zeitraum Oktober bis Dezember um mehr als die Hälfte auf 987,9 Milliarden Yen (rund 7,8 Milliarden Euro), wie der weltgrößte Autobauer mitteilte. Das war deutlich mehr als Analysten geschätzt hatten. Für das im März endende Geschäftsjahr erwartet Toyota nun einen Betriebsgewinn von zwei Billionen Yen, weit mehr als die bisher in Aussicht gestellten 1,3 Billionen Yen.

* CISCO - Der Netzwerkausrüster profitiert vom Trend zum Homeoffice in der Coronavirus-Pandemie. Zwar fiel der Umsatz im zweiten Quartal leicht auf 11,96 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern bekanntgab. Er lag allerdings damit nach Refinitiv-Daten über den durchschnittlichen Experten-Erwartungen von 11,92 Milliarden. Für das laufende dritte Quartal geht Cisco von einem Umsatz in der Spanne zwischen 12,4 Milliarden bis 12,64 Milliarden Dollar aus. Hier erwarten Analysten 12,35 Milliarden Dollar. Cisco-Aktien verloren nachbörslich zunächst zwei Prozent.

* CHINAS Fabrikpreise sind im Januar erstmals seit zwölf Monaten gestiegen. Das nationale Statistikamt teilte mit, dass der Erzeugerpreisindex um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr anstieg. Dennoch blieb das Wachstum hinter den Erwartungen der Analysten, die laut einer Reuters-Umfrage 0,4 Prozent schätzten. Der Verbraucherpreisindex (VPI) fiel im Januar indes unerwartet um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Dezember 2020 war der VPI noch um 0,2 Prozent gestiegen, teilte das chinesische Statistikamt mit.

* DEUTSCHLAND - In der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat es Teilnehmern zufolge massive Kritik an Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) wegen der Probleme bei Corona-Finanzhilfen für Unternehmen gegeben. Viele Abgeordnete hätten von Klagen und Verzweiflung von den Besitzern geschlossener Läden berichtet, die die zugesagte finanzielle Unterstützung nicht erhielten, sagten mehrere Teilnehmer. CDU/CSU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus habe vor allem das Verhalten von Finanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Scholz scharf angegriffen und sei laut geworden. CDU/CSU-Fraktionsvize Carsten Linnemann bestätigte auf Anfrage lediglich, dass die Fraktion ihren "Unmut" ausgedrückt habe.

* MYANMAR/PROTESTE - Der Widerstand gegen die Militärjunta in Myanmar geht ungeachtet des gewaltsamen Vorgehens der Streitkräfte gegen die Demonstranten weiter. In der Hauptstadt Naypyitaw folgten neben Ärzten, Lehrern und Bahnarbeiter auch Hunderte von Regierungsangestellten der wachsenden Bewegung des zivilen Ungehorsams.

rtr