* DEUTSCHLAND/STEUERN - Die Einnahmen des deutschen Fiskus sind wegen der Virus-Pandemie im Mai binnen Jahresfrist um 19,9 Prozent eingebrochen. "Die konjunkturellen Auswirkungen der Corona-Krise sowie die aufgrund dieser Krise getroffenen steuerlichen Maßnahmen belasteten das Steueraufkommen im Mai 2020 signifikant", teilte das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht mit. In den ersten fünf Monaten 2020 sanken die Einnahmen damit insgesamt um 6,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Während die Umsatzsteuereinnahmen im Mai um 21 Prozent einbrachen, gab es bei der Lohnsteuer ein Minus von gut zehn Prozent. Wegen des fast zum Stillstand gekommenen Flugverkehrs fielen die Einnahmen der Luftverkehrsteuer sogar um nahezu 97 Prozent.

* LUFTHANSA - In den Streit über das staatliche Rettungspaket für die Lufthansa kommt Bewegung. Der neue Lufthansa-Großaktionär Heinz Herrmann Thiele macht ein millionenschweres Aktienpaket an seinem Konzern Knorr-Bremse zu Geld und sucht einem Zeitungsbericht zufolge das Gespräch mit der Bundesregierung. Es werde nach einem Termin gesucht, an dem Thiele mit Finanzminister Olaf Scholz zusammentreffen könne, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf informierte Kreise. Das Treffen solle möglichst noch diese Woche stattfinden. Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke dringt unterdessen auf ein Mitbestimmungsrecht des Bundes bei der geplanten Rettung der Lufthansa.

* Der EU-Gipfel heute findet per Videokonferenz statt. Nach Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird es noch keine Entscheidung über den diskutierten europäischen Wiederaufbaufonds geben. Eine Einigung soll demnach erst bei den Beratungen der 27 EU-Staats- und Regierungschefs im Juli erfolgen, die dann wieder an einem bestimmten Ort zusammenkommen sollen.

* WIRECARD zieht personelle Konsequenzen aus dem Bilanz-Desaster. Der Aufsichtsrat stellte den für das organisatorische Geschäft zuständigen Vorstand Jan Marsalek frei, teilte Wirecard mit. Der erst vor kurzem neu eingestellte Manager James Freis soll den Job übernehmen. Freis werde früher als geplant bei dem Zahlungsdienstleister starten. Eigentlich hätte er am 1. Juli beginnen sollen.

* WIRECARD - Immer mehr Anleger stehen in den Startlöchern für Klagen gegen Wirecard. Auch die Union Investment, die bis vor kurzem einer der größten Investoren des Zahlungsabwicklers war, denke über eine Klage nach, sagte ein Sprecher der Fondsgesellschaft Reuters. Zuvor hatte die Fondsgesellschaft DWS sowie Vertreter von Kleinanlegern einen solchen Schritte angekündigt. Vorstandschef Braun bekräftigt in einem online veröffentlichten Video https://www.youtube.com/watch?v=ssAaEzfxrEE&feature=youtu.be, es könne "derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass die Wirecard AG in einem Betrugsfall erheblichen Ausmaßes zum Geschädigten geworden ist".

* DEUTSCHE TELEKOM - Die Telekom plant einem Medienbericht zufolge Europachef Srini Gopalan zum neuen Deutschlandchef zu machen. Eine entsprechende Entscheidung sei zwischen Vorstand und Aufsichtsrat gefallen, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise.

* VOLKSWAGEN - Der neue AUDI-Chef und Volkswagen-Entwicklungsvorstand Markus Duesmann übernimmt auch bei Audi das Entwicklungsressort. Audi-Entwicklungsvorstand Hans-Joachim Rothenpieler geht in den Ruhestand, wie das Unternehmen nach einer Aufsichtsratssitzung mitteilte und damit eine Reuters-Meldung bestätigte.

* KNORR BREMSE - Großaktionär Heinz Herrmann Thiele hat überraschend einen großen Teil seiner Mehrheit am Bahn- und Nutzfahrzeugzulieferer verkauft. Thiele veräußerte rund acht Millionen Knorr-Bremse-Aktien, was einem Anteil von fast 17 Prozent entspricht, wie eine der Konsortialbanken mitteilte. Die Titel wurden zu einem Preis von 91,00 Euro je Stück platziert. Damit erlöste Thiele 728 Millionen Euro. Thiele hielt über seine Beteiligungsgesellschaft KB Holding zuletzt gut 70 Prozent an dem Münchner Bremsenkonzern.

* TUIfly - Der Ferienflieger TUIfly hat die massive Reduzierung seiner Flotte und den geplanten Abbau von rund 900 Arbeitsplätzen auf den Weg gebracht. Der Aufsichtsrat der Airline habe dem Vorstand das Mandat erteilt, dazu Verhandlungen mit Betriebsräten und Gewerkschaften aufzunehmen, teilte das Unternehmen mit. Grundlage sei auch eine bestehende Beschäftigungssicherung, die für die gesamte TUI Group in Deutschland gelte, sagte Airline-Chef Oliver Lackmann. "Sie schließt betriebsbedingte Kündigungen mit Wirkung vor Ende 2021 aus." Den bisherigen Planungen zufolge will der Ferienflieger wegen der Corona-Turbulenzen und der gesunkenen Nachfrage rund 900 der knapp 2000 Vollzeitstellen streichen und die Flotte von 39 auf 17 Flugzeuge verkleinern.

* GALERIA KARSTADT KAUFHOF - Bei der angeschlagenen Warenhauskette sollen Insidern zufolge 62 der bundesweit 172 Filialen schließen. Dies sei Teil einer Einigung auf einen Sanierungstarifvertrag zwischen Management, Betriebsrat und Gewerkschaft Verdi, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren mit den Gesprächen vertrauten Personen. Ersten Schätzungen zufolge stünden damit rund 5000 der insgesamt noch 35.000 Arbeitsplätze auf der Kippe, sagten die Insider.

rtr