Kaum eine Branche hat im Moment so viel Rückenwind wie die Immobilienbranche. Das betrifft im Besonderen auch den Marktführer Deutsche Annington. Die Zahlen für das erste Halbjahr sind geprägt von Übernahmen, vor allem von dem Kauf von Gagfah. Die Mieteinnahmen stiegen von 377 auf 628 Millionen Euro an. Die Überschüsse aus dem Vermietgeschäft, die sogenannten Funds from Operations (FFO), haben sich mehr als verdoppelt. Der Nettowert der Immobilien verbesserte sich von 24,22 Euro auf 28,14 Euro pro Aktie. In dieser Rechnung ist die gerade von Patrizia Immobilien erworbene Südewo noch gar nicht richtig enthalten. Deren 20 000 Wohnungen werden die Einnahmen im zweiten Halbjahr aufbessern. Konsequenterweise hat das Management das Ertragsziel für 2015 angehoben. Die FFO sollen 560 bis 580 Millionen Euro erreichen. Die Aktie von Deutsche Annington hat selbst in einem schwächeren Börsenumfeld noch Potenzial. Die Werttreiber des Unternehmens sind nach wie vor intakt. Die Zinsen werden auf absehbare Zeit nicht ansteigen. Damit ist die Substanz abgesichert, es entsteht sogar noch Aufwertungspotenzial, wenn sich das Unternehmen dauerhaft unter zwei Prozent refinanziert.
Zudem sind die Mieten nicht ausgereizt. Der Immobilienriese hat eine Durchschnittsmiete von weit unter sechs Euro pro Quadratmeter. Letztlich wird der Konzern weitere Immobilienportfolios kaufen. Die würden sofort für Gewinnsteigerungen sorgen. Das Management glaubt, die FFO in den kommenden Jahren auf 800 Millionen hochdrehen zu können. Nach Berechnung von BÖRSE ONLINE kann das schon 2017 der Fall sein. Dazu reicht das aktuelle Portfolio fast schon aus. Aus unserer Sicht ist die Aktie, die im Übrigen ein heißer Kandidat für einen Aufstieg in den DAX ist, weiter ein Kauf. Mit einer Dividendenrendite von über drei Prozent, die in den kommenden Jahren noch ansteigen sollte, ist das Papier attraktiver als der Direktkauf so mancher Eigentumswohnung