Ein Kursrückgang in einem Januar gilt als warnendes Zeichen, was die Kursentwicklung des Index in dem entsprechenden Kalenderjahr angeht. Dies gilt besonders, wenn der Index kurz zuvor in der Nähe seiner Höchststände notierte. Dies war beim S&P 500 der Fall. In unserer Analyse der Kursperformance des S&P 500 von 1950 bis 2013 hat der Index in 24 Januarmonaten einen Kursrückgang verzeichnet. Im Mittel verlor der S&P 500 dieser 24 Jahre 4% an Wert. In 17 dieser 24 Jahre notierte er zudem in der Nähe seines jeweils aktuellen Höchststandes und er büßte dann im Mittel 7,1% in jedem Kalenderjahr ein. Allerdings verzeichnete der Leitindex in elf der 24 Jahre mit einer negativen Kursentwicklung im Januar eine positive Performance im Gesamtjahr, eine Quote von 46%. Wenn man nur das aktuelle Jahrtausend betrachtet, war die Gesamtjahresperformance sogar in vier von sieben Jahren mit einem Kursverlust im Januar positiv. Dies entspricht einer Quote von 57%. Ein Kursrückgang in einem Januar bedingt folglich nicht automatisch eine negative Jahresperformance und wir bleiben insgesamt positiv für US-Aktien gestimmt.
Unsere Analyse der bisher von den im S&P 500 gelisteten Unternehmen vorgelegten Quartalsergebnisse bestätigt uns in unserer positiven Einschätzung. Inzwischen haben zwei Drittel von ihnen ihre Zahlen präsentiert. Nach unseren Berechnungen haben fast 70% der Firmen die Konsensschätzung der Analysten für das EPS geschlagen. Dieser Wert liegt deutlich über dem langfristigen Mittelwert seit 1993 von 61,5%. Nahezu 60% von ihnen haben zudem einen höheren Umsatz erzielt, als die Analysten im Mittel prognostizierten. Fast 80% der Unternehmen steigerten zudem das EPS im Vergleich zum im Vorjahresquartal ausgewiesenen Wert. Im langfristigen Mittel seit 1992 gelang dies nur knapp 70% der Firmen und zudem ist dies die höchste Quote seit Mitte 2006. Zudem gelang sechs Mal so vielen Firmen die Rückkehr in die Gewinnzone, wie in die roten Zahlen abrutschten. Einen höheren Umsatz als im Vorjahresquartal erwirtschafteten 73% der Unternehmen. Aggregiert kletterte ihr Umsatz um 3,6%. Ex-Financials fallen die Zahlen noch besser aus. Mehr als 77% steigerten ihre Erlöse im Vorjahresvergleich und erreichten aggregiert eine Umsatzsteigerung von 4%.
Die aktuellen Unsicherheiten in den EM dürfen natürlich nicht ignoriert werden, hat ihr Einfluss auf die Entwicklung der Weltwirtschaft im Allgemeinen und die der Gewinne der US-Unternehmen im Besonderen in den letzten Jahren doch deutlich zugenommen. Die im S&P 500 gelisteten Firmen erwirtschaften inzwischen 15 % ihrer Gewinne in unmittelbaren Geschäften mit den EM. China gebührt besonderes Augenmerk. So entfällt rd. ein Drittel der Wirtschaftskraft der EM allein auf China und dies entspricht dem summierten BIP der fünf nächst größeren EM Indien, Russland, Brasilien, Mexiko und Indonesien. Wenn die wirtschaftliche Entwicklung in China aber solide voranschreitet und Ölpreis sowie Euro stabil bleiben, dürften die im S&P 500 gelisteten Unternehmen aggregiert ihre Gewinne in diesem Jahr um gut 8% YoY steigern. Dies ist nach unserer Einschätzung eine gute Basis für eine positive Aktienmarktperformance im laufenden Jahr. Zum Jahreswechsel 2014/15 erwarten wir den S&P 500 im Bereich von 1.925 Punkten."
Reuters