Fast ein Jahr nach Vertragsunterzeichnung können die Deutsche Telekom und der französische Telekom-Riese Orange den Verkauf ihres britischen Mobilfunk-Gemeinschaftsunternehmens EE abschließen. Nachdem auch die britische Wettbewerbsbehörde CMA endgültig grünes Licht gegeben habe, solle das Joint Venture Ende Januar an die britische BT übergehen, teilte der Bonner Konzern am Freitag mit. Es seien keine Auflagen erteilt worden.

BT legt für britischen Mobilfunkmarktführer nach früheren Angaben 16,5 Milliarden Euro (12,5 Milliarden Pfund) in bar und eigenen Aktien auf den Tisch. Die Deutschen lassen sich ihre Beteiligung zum weitaus größten Teil in BT-Papieren bezahlen und werden künftig zwölf Prozent an dem britischen Traditionskonzern halten. Sie sind damit größter Einzelaktionär. Zudem erhalten die Bonner einen Sitz im BT-Verwaltungsrat. Die Telekom verspricht, die BT-Beteiligung mindestens 18 Monate lang zu halten. Anders bei den Franzosen: Sie kassieren voraussichtlich 3,4 Milliarden Pfund in bar und zudem eine Vier-Prozent-Beteiligung an BT.

Die Telekom und Orange, die jeweils die Hälfte der Anteile an EE halten, hatten den Verkauf im Februar besiegelt. Seither habe die BT-Aktie rund zehn Prozent an Wert zugelegt, so die Telekom. Für die ehemalige British Telecom ist der Kauf eine Rückkehr zu den Wurzeln. Der frühere Telefonmonopolist verkaufte seine Mobilfunksparte o2 vor einem Jahrzehnt für 18 Milliarden Pfund an die spanische Telefonica. Nun steht der britische Konzern davor, wieder unangefochtener Marktführer im Mobilfunk und bei schnellen Internet-Anschlüssen zu Hause zu werden.

Reuters