von Andreas Büchler




Intradaychart auf Stundenbasis und Analyse

Der paralysierte Paarhufer kommt durch sein Nichtstun meist recht bald mit dem heranbrausenden Truck in Berührung, dafür sorgen die Gesetze der Physik. Doch beim Aktienmarkt läuft dies ein bisschen anders: Hier deutet die angewandte Statistik hingegen eher darauf hin, dass der DAX ein bisschen abgebremst wird.

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Dafür sprechen zumindest Indikatoren, die sich in der jüngeren Vergangenheit bewährt haben. Allen voran das durchschnittliche Tempo des bisherigen Anstiegs im Ein-Stunden- und Tageschart (grün durchgezogene Linie auf Seite 1 und 2), und die maximalen Abweichungen von diesem Mittelwert nach oben und unten (grün gestrichelte Linien). Immer wieder kam es nach gleich hohen Ausschlägen ins Extreme zu Pausen oder sogar Gegenbewegungen. Auch jetzt hat der Deutsche Aktienindex wieder eine Abweichung vom Mittelwert - der so genannten Regressionslinie - erreicht, die bedenklich stark ist. Ganz einfach visuell erkennbar daran, dass er am oberen Rand der daraus abgeleiteten Aufwärtstrendkanäle angekommen ist.

Dazu kommt ein ähnlich gestrickter Indikator, der gleichermaßen bewährt ist: Der Abstand zur vielbeachteten 200-Tage-Durchschnittslinie war in der Vergangenheit - außer nach Crashs - selten höher als 14 bis 16 Prozent (Seite 5). Aktuell beträgt er 14 Prozent, damit wird die Luft auch aus dieser Perspektive dünner. Denn auch wenn viele Anleger sicher gierig auf die 10.000 sind, möchten sie sich vermutlich nicht leichtfertig in einen bereits stark gestiegenen Markt einkaufen.

Bleibt der Index innerhalb der statistischen Gesetzmäßigkeiten, müssen sich die Bullen noch etwas gedulden. Dann ist auf der Oberseite aktuell bei rund 9780 Punkten Schluss, im Tageschart sogar erst bei rund 9830 Punkten. Dazu kommt, dass diese Linien selten exakt gültig sind, es ist also möglich dass auch noch 20-30 Zähler extra gehen. Doch bis zur Fünfstelligkeit würde es in diesem Modell noch einige Wochen dauern. Denn mehr als 200 Punkte pro Monat steigt selbst der steilere Aufwärtstrend im Ein-Stunden-Chart nicht.

Prallt der Index an der Obergrenze der aktuellen Kurskorridore ab, kann er sich frühestens bei 9700/9710 Punkten wieder fangen. Eine weitere Haltezone bietet bei rund 9620 Punkten am Jahresanfangshoch, das sich einmal kurz bewährt hat. Besser ist die Zone zwischen 9530/80 Punkten, an der mehrere Wendepunkte im Fünf-Minuten-Chart (Seite 3) lagen. Allerfrühestens hier kann wieder auf der Long-Seite gekauft werden, und das auch nur von großen Optimisten. Besser ist es, Teilgewinne der bestehenden Positionen mitzunehmen, falls noch nicht geschehen, und den Rest mit Stopps zwischen 9200 und 9350 Punkten - je nach Risikoneigung - zu halten, ohne vorerst weiter zuzukaufen.

Während sich allerdings die Gesetze der Physik nicht so einfach aufheben lassen, ist dies bei der Statistik gar nicht nötig: Ausreißer sind in den von uns verwendeten Modellen zwar selten, aber nichtsdestotrotz immer wieder möglich. Fakt ist, dass eine gewisse Anziehungskraft von der 10.000er-Marke auf den Deutschen Aktienindex wirkt. Dadurch bleibt trotz des bereits überhitzten Marktes eine Restwahrscheinlichkeit für einen neuen Nachfrageschub. Kommt es dazu, würde der Index aus den aktuellen Aufwärtstrendkanälen ausbrechen. Dann sind fünfstellige Kurse binnen weniger Minuten zu erreichen, letztendlich ist es vom aktuellen Niveau bis dorthin nur ein Katzen- oder eben ein Rehsprung.

Tageschart

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Im Tageschart ist ein bis in den Sommer des vorletzten Jahres zurück reichender Aufwärtstrend erkennbar, der dem DAX derzeit Luft nach oben bis etwa in den Bereich zwischen 9625 und 9825 Punkten lässt. Eintrüben würde sich das positive Bild erst bei Kursen unter 8540 Punkten, dort befindet sich aktuell die 200-Tage-Linie. Sollte es also zu einer größeren Korrektur in einer Dimension von zehn Prozent kommen, wie sie zuletzt im Mai/Juni 2013 zu sehen war, wäre der Markt immer noch positiv zu sehen. Erst eine noch größere Konsolidierung wäre bedenklich, ist aus heutiger Sicht aber noch kaum vorstellbar.

Langfristiger Chart auf Wochenbasis und Analyse

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Bestimmt man im Wochenchart das durchschnittliche Anstiegstempo seit dem Beginn des langfristigen Aufwärtstrends im Jahr 2009 (grün durchgezogene Linie) und die maximalen Abweichungen davon (grün gestrichelt), lassen sich die nächsten Widerstände schätzen. Diese liegen - aus langfristiger Sicht - bei 9650 bis 10.500 Punkten. Eine breite Zone, innerhalb derer ein Blick auf kurzfristigere Charts eine genauere Orientierung bietet. Besonders die weiter entfernte, fünfstellige Kursmarke zeigt das Äußerste, was aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre nun beim DAX möglich sein dürfte.

Kommt es - aus heute noch nicht absehbaren Gründen - zu einem starken Einbruch, wären Kurse um 7500 ein guter Orientierungswert zum Einstieg, hier liegt eine starke horizontale Kaufzone.

Kurzfristiger Intradaychart auf 5-Minuten-Basis

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Charts zur Ergänzung der Analyse - Teil 1:

In diesem Fünf-Minuten-Chart auf Intraday-Basis sehen Sie die täglichen Kursbewegungen noch feiner aufgelöst, als bereits im Stunden-Intradaychart auf Seite 1. Besonders für kurzfristige Trader ist es hilfreich, auch kleinste Unterstützungen und Widerstände zu erkennen.

Kerzenchart auf Tagesbasis mit automatischer Mustererkennung

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Charts zur Ergänzung der Analyse - Teil 2:

In diesem Chart sehen Sie die täglichen Kurse als Candlesticks (Kerzenchart). Bestimmte Konstellationen signalisieren bevorstehende Änderungen im Trend - eine automatische Mustererkennung hilft dabei.

Abstand zur 21, 55 und 200-Tage-Linie in Prozent

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Charts zur Ergänzung der Analyse - Teil 3:

In diesem Chart stellen wir den prozentualen Abstand zu wichtigen gleitenden Durchschnittslinien grafisch dar. Auf einen Blick lassen sich damit zuverlässig kurz-, mittel- und langfristige Überhitzungstendenzen erkennen.

Unterstützungen und Widerstände