DIE GRÖSSTEN TRANSAKTIONEN DEUTSCHER FIRMEN



  • Die Rangliste der größten Transaktionen wird von der 15,6 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Wohnungsunternehmens Deutsche Wohnen durch Marktführer Vonovia angeführt. Perfekt ist der Deal allerdings noch nicht. Auf Rang zwei steht der große Beteiligungstausch von Boehringer Ingelheim mit der französischen Sanofi, der auf 12,4 Milliarden Dollar veranschlagt wird. Allerdings ist er in die Statistik von Thomson Reuters noch nicht eingerechnet, weil eine Einigung noch aussteht. Einer der am wenigsten beachteten Milliardendeals mit deutscher Beteiligung war der Verkauf des Messtechnik-Konzerns Elster an den US-Mischkonzern Honeywell für 6,6 Milliarden Dollar. Der 4,6 Milliarden Dollar schwere Einstieg von HeidelbergCement beim italienischen Konkurrenten Italcementi folgt auf Rang vier.


  • Zu den zehn größten Transaktionen in Deutschland gehören außerdem: der Verkauf der Raststättenkette Tank & Rast an ein Investoren-Konsortium um die Allianz (4,2 Milliarden Dollar), der Verkauf des Fahrzeugflotten-Vermieters LeasePlan durch Volkswagen und das Bankhaus Metzler (4,1 Milliarden), die Fusion der europäischen Coca-Cola -Abfüller, der Verkauf von Kaufhof an die kanadische Hudson's Bay (je 3,2 Milliarden), die Übernahme der Drogeriekette Douglas durch den Finanzinvestor CVC und der Einstieg der großen deutschen Autohersteller beim Nokia -Kartendienst Here (3,1 Milliarden).


  • Vor allem länderübergreifende Transaktionen waren 2015 Mangelware. Deutsche Unternehmen kauften im Ausland nur noch für 20,9 Milliarden Dollar zu - das war gerade noch ein Fünftel des Volumens von 2014. 42 Prozent des Fusionsgeschehens spielten sich innerhalb Deutschlands ab. Die Immobilienbranche stand mit einem Anteil von 36 Prozent im Zentrum. Es fehlten vor allem Großfusionen: Im Mittelstand blieb das Volumen fast konstant.


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    DIE ERFOLGREICHSTEN INVESTMENTBANKEN



  • Die US-Investmentbank JPMorgan führt die Rangliste der Fusionsberater in Deutschland bei Thomson Reuters an. Ihre Banker begleiteten Übernahmen im Wert von 42,8 Milliarden Dollar. JPMorgan, vor einem Jahr die Nummer drei, verdrängte den Platzhirsch Deutsche Bank (38,4 Milliarden Dollar) vom ersten Platz. Goldman Sachs (32,6 Milliarden) rückte von Platz vier auf drei vor, Morgan Stanley (32,5 Milliarden) fiel von Rang zwei auf vier. Credit Suisse machte einen großen Sprung von Platz 14 auf 5.


  • Weltweit behauptet Goldman Sachs die Spitzenposition. Die ersten fünf Investmentbanken in der Rangliste stammen aus den USA. Die Deutsche Bank rangiert auf Platz neun.


  • Bei Anleihe- und anderen Fremdkapital-Transaktionen führt 2015 die Deutsche Bank in Deutschland mit einem Marktanteil von neun Prozent, knapp vor HSBC. Der Markt schrumpfte aber um zwölf Prozent. Bei Börsengängen, Aktienplatzierungen und anderen Eigenkapital-Transaktionen, deren Volumen insgesamt um 40 Prozent nach oben schnellten, rückte Bank of America Merrill Lynch vom zweiten auf den ersten Platz vor. Sie kommt auf 13 Prozent Marktanteil, knapp vor JPMorgan und der UBS.


  • Quelle: vorläufige League Tables von Thomson Reuters (Stand 15. Dezember), eigene Recherchen.

    Reuters