Inländische Unternehmen:
K+S-Aktie weitet Gewinne nach Potash-Zahlen aus
K+S weiten nach der Prognoseanhebung des kanadischen Konkurrenten Potash ihre Gewinne auf bis zu zwei Prozent auf 23,56 Euro aus. Zuvor hatten die Aktien etwas mehr als ein Prozent höher notiert. Die Turbulenzen auf den Kalimärkten haben den weltgrößten Düngemittelproduzent Potash auch im zweiten Quartal nicht ganz so stark belastet wie befürchtet. Die globale Düngemittelnachfrage sei "robust", erklärte der neue Konzernchef Jochen Tilk am Donnerstag bei Vorlage des Quartalsberichts. Für das laufende Jahr legte er die Latte erneut höher. Das Preisumfeld verbessere sich und auch die Sparmaßnahmen wirkten.
Der Preisverfall bei Kali im Jahresvergleich schlägt aber weiter durch. Der überraschende Ausstieg von Russlands größtem Kaliproduzent Uralkali aus einer Vertriebsallianz hatte im Sommer 2013 den Markt erschüttert und die Preise einbrechen lassen. Im zweiten Quartal sank der Umsatz des kanadischen Konzerns im Jahresvergleich um knapp 12 Prozent auf 1,89 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten aber einen noch stärkeren Rückgang erwartet. Auch beim Gewinn übertraf der Konzern trotz eines scharfen Rückgangs auf 472 (Vorjahreszeitraum: 643) Millionen Dollar die Erwartungen. Je Aktie verdiente Potash 56 Cent.
Für das laufende Jahr zeigte sich der Konzern wie bereits nach dem ersten Quartal erneut zuversichtlicher. Tilk stellte nun einen Gewinn je Aktie von 1,70 bis 1,90 Dollar in Aussicht. Zuletzt waren 1,50 bis 1,80 Dollar angepeilt worden. Analysten rechnen derzeit für das Gesamtjahr mit 1,7 Dollar. Für das dritte Quartal erwartet Tilk einen Gewinn je Aktie von 35 bis 45 Cent. Die Nachfrage sei stark. Das globale Umfeld habe sich verbessert. Der Kasseler Konkurrent K+S (K+S)wird seinen Quartalsbericht Mitte August vorlegen.
Daimler-Betriebsrat: Kein neues Milliarden-Sparpaket bekannt
Bei Daimler liegt nach Angaben des Gesamtbetriebsrats kein neues Milliarden-Sparpaket auf dem Tisch. "Es gibt keine Verhandlungen zu einem Paket", sagte Betriebsrats-Chef Michael Brecht am Donnerstag in Stuttgart. Auch von längeren Arbeitszeiten oder Lohnkürzungen, wie in Medien berichtet, sei nicht die Rede. Das "Manager Magazin" hatte unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, ein neuer Kostensenkungsplan des Daimler-Vorstands habe ein Volumen von 3,5 Milliarden Euro. Das "Handelsblatt" hatte berichtet, am Personal sollten in den kommenden drei Jahren zwei Milliarden Euro gespart werden.
Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte die Zahlen nicht bestätigt, aber erklärt, der Sparkurs werde über die seit dem vergangenen Jahr laufenden Programme mit Kostensenkungen von insgesamt vier Milliarden Euro hinaus fortgesetzt. Brecht erklärte, das sei keine Überraschung, sondern "business as usual" bei dem Konzern. Dieser verdient derzeit dank vieler neuer Modelle und der Kostenbremse gut. Zuletzt verbuchte die Pkw-Sparte acht Prozent des Umsatzes als operativen Gewinn - Zetsche hat als Zielmarke zehn Prozent ausgegeben. Dazu müssen nach Einschätzung von Analysten die Kosten weiter runter. Bekannt sind bereits Sparpläne für die Mercedes-Niederlassungen, drei Lkw-Werke und das größte Pkw-Werk Sindelfingen.
Brecht sagte, die Arbeitnehmervertreter seien bereit, über Initiativen zur Steigerung der Produktivität zu verhandeln. Doch müsse an der Technik, nicht an der Belegschaft gespart werden. So könnten Anlagen länger genutzt, mehr gleiche Teile bei verschiedenen Modellen eingesetzt werden oder die Produktion von Bauteilen an bestimmten Standorten konzentriert werden. "Wenn der Vorstand weiter Effizienz rausholen will, muss er dort erstmal ran - da ist viel Geld vergraben", sagte Brecht.
Munich Re-Chef warnt vor der nächsten Finanzkrise
Die Niedrigzins-Politik der Notenbanken treibt die Munich Re um. "Die Waffen der Geldpolitik verlieren an Wirkung - außer man rüstet exponentiell auf", sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard am Mittwochabend auf einem Treffen mit Journalisten in München. "Aber die Nebenwirkungen werden immer greifbarer. Die Liquidität in den Märkten ist atemberaubend." Die Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen etwa seien "fast schon ungesund" niedrig, warnte von Bomhard. "Hier passiert etwas, das uns Sorgen macht. Das System ist nicht grenzenlos elastisch." Wenn die Zinsen dann plötzlich um einen oder zwei Prozentpunkte stiegen, säßen viele Unternehmen "auf dem Trockenen", die sich derzeit billig finanzieren könnten.
Das berge zugleich die Gefahr einer nächsten Finanzkrise. Sie werde voraussichtlich wieder als Vertrauenskrise beginnen - diesmal möglicherweise in Form schwindenden Vertrauens in Kredite.
Die Rückversicherer werden durch die Niedrigzinspolitik doppelt getroffen. Zum einen überschwemmen derzeit Investoren auf der Suche nach lukrativen Anlagen den Markt mit Geld. Sie treten etwa mit Katastrophenanleihen in Konkurrenz zu den Rückversicherern. Zum anderen suchen die Versicherer selbst händeringend nach alternativen Anlagemöglichkeiten für ihr Kapital, weil sichere Staatsanleihen kaum mehr Rendite bringen.
"Wir haben einen Anlagenotstand und sind verzweifelt auf der Suche nach Diversifikation", sagte der Munich Re-Chef. Bei Investitionen in Infrastrukturprojekte oder in die Energiewende werde die Branche jedoch von den rigiden Vorschriften der Regulierer behindert. Für Infrastruktur-Investitionen müssten sie so viel Eigenkapital hinterlegen wie für Investitionen in Aktien. "Wir halten das für falsch. Da reicht eine geringere Unterlegung", sagte von Bomhard. Denn Aktien schwankten weit stärker und seien daher riskanter.
Auf die Konkurrenz durch versicherungsfremde Investoren reagieren die großen Rückversicherer mit neuen Produkten, bei denen sie ihre Erfahrung im Risikomanagement in die Waagschale werfen können. Das reicht von der Reputationsversicherung gegen die Folgen von "Shitstorms" im Internet über die Absicherung des Erfolgs von Energieefizienz-Maßnahmen bis hin zur Versicherung gegen steigende Kosten für Großprojekte. Die Munich Re erlöse mit solchen Innovationen 250 Millionen Euro pro Jahr, bei einem zweistelligen Millionengewinn, sagte von Bomhard. Das ist allerdings nur ein halbes Prozent des gesamten Prämienvolumens von 50 Milliarden Euro.
BASF-Aktie nach Zahlen auf Talfahrt - Reingewinn enttäuscht
Ein enttäuschender Reingewinn im zweiten Quartal hat die Anleger bei BASF verstimmt. Die Aktien des weltgrößten Chemiekonzerns fielen am Donnerstag um bis zu 3,6 Prozent auf 80,60 Euro auf den tiefsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Damit waren sie mit Abstand größter Verlierer im Leitindex Dax.
Der Konzernüberschuss der Ludwigshafener stieg zwar um 12,3 Prozent auf 1,30 Milliarden Euro - Analysten hatten allerdings 1,44 Milliarden Euro erwartet. "Der wesentliche Grund für die schwächer als erwartete Ergebnisentwicklung in Q2 war der Bereich 'Sonstige', der unter anderem durch Währungsverluste einen weit höheren Verlust auswies als wir geschätzt hatten", erläuterte LBBW-Analyst Ulle Wörner. Auch im Segment "Agricultural Solutions" sei der Ergebnisrückgang stärker ausgefallen als erwartet. Auch hier schlugen negative Währungseffekte zu Buche, sagte DZ-Bank-Analyst Peter Spengler.
Insgesamt zog er ein positives Fazit: "Die Qualität der Ergebnisse war gut, da die Chemieaktivitäten gutes Mengenwachstum zeigten." Analyst Wörner betonte, unterstützt durch steigende Absatzmengen hätten die drei Industriesparten jeweils zweistellige Ergebniszuwächse erzielt. Beide Experten behielten ihre Kaufempfehlung für die Papiere bei.
Gewinn der Software AG rutscht um mehr als die Hälfte
Die Flaute im zweiten Quartal hat sich bei der Software AG (Software) auch voll auf den Gewinn niedergeschlagen. Unter dem Strich verdiente der Spezialist für Unternehmenssoftware nach Anteilen Dritter mit 14,1 Millionen Euro nicht mal halb so viel wie vor einem Jahr, wie das Unternehmen am Donnerstag in seinem endgültigen Zwischenbericht mitteilte. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Darmstädter wegen Projektverzögerungen ihre Jahresprognose für die erklärte Wachstumssparte mit Integrationssoftware (BPE) gesenkt und den Markt damit geschockt. Die Aktie war daraufhin zeitweise um fast ein Fünftel abgerutscht.
Die sonstigen endgültigen Zahlen fielen im Rahmen der bereits bekannten Werte aus. Der Umsatz sackte um 18 Prozent auf 196 Millionen Euro ab. Das lag zum einen an der angestammten Datenbanksparte (ETS), die mehr als ein Viertel weniger erlöste. Sie schrumpft seit längerer Zeit. Schmerzlicher war der Rückgang von sieben Prozent beim Hoffnungsträger BPE auf 84,6 Millionen Euro. Analysten hatten vor den vorläufigen Zahlen mit deutlich höheren Werten über 100 Millionen Euro gerechnet.
In das BPE-Geschäft setzt Konzernchef Karl-Heinz Streibich große Hoffnungen. Mittelfristig sollte der jährliche Umsatz hier bis 2018 auch durch Zukäufe auf 1 Milliarde Euro (2013: 423 Mio Euro) steigen und dazu prozentual zweistellig wachsen. Nach dem schwachen zweiten Vierteljahr sagte er, dieses Ziel müsse noch überprüft werden. An diesem Donnerstag machte das Unternehmen dazu keine Angaben.
Abfüllanlagenbauer Krones steigert Umsatz stärker als erwartet
Der Abfüllanlagenbauer Krones hat im zweiten Quartal etwas mehr erlöst als von Branchenexperten erwartet. Der Umsatz stieg um 5,5 Prozent auf 732,5 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten 724 Millionen Euro erwartet. Weitere Quartalszahlen nannte Krones zunächst nicht.
Der Vorstand bestätigte seine Erwartung, dass der Umsatz im Gesamtjahr um vier Prozent und die operative Rendite (EBT-Marge) auf 6,2 Prozent steigen sollen. Dem seien nach wie vor unsichere gesamtwirtschaftliche Aussichten und Druck auf die Preise zugrundegelegt. Voraussichtlich keine Auswirkungen auf die Ziele werde ein Stellenabbau in Italien haben. Dort verhandle das Unternehmen mit den Gewerkschaften über eine "sozialverträgliche" Streichung von Arbeitsplätzen, um Kosten zu senken.
Im ersten Halbjahr erreichte die Rendite bereits die angestrebte Höhe von 6,2 Prozent nach 5,8 Prozent vor Jahresfrist. Der Überschuss stieg im Halbjahr um gut zwölf Prozent auf 62 Millionen Euro. Der Auftragseingang von Januar bis Juni kletterte um 5,7 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro.
Triebwerksbauer MTU erwartet höheren Jahresgewinn als bisher
Eine geringere Steuerlast dürfte dem Triebwerksbauer MTU Aero Engines im Gesamtjahr einen unverhofften Gewinnanstieg bescheren. Der um Sondereffekte bereinigte Überschuss werde auf 245 Millionen Euro steigen, prognostizierte das Unternehmen am Donnerstag. Bisher hatte MTU mit einem Nettoergebnis in Vorjahreshöhe von 236 Millionen Euro gerechnet. Zwar werde der Umsatz im Gesamtjahr aufgrund von Wechselkurseffekten und Auftragsverschiebungen nun weniger stark steigen als bisher veranschlagt. Auf das Betriebsergebnis (bereinigtes Ebit) werde dies aber nicht durchschlagen, es werde wie bisher erwartet stagnieren.
Nachfrage nach Zeitarbeitern verhilft Amadeus Fire zu Gewinnplus
Der Personaldienstleister Amadeus Fire hat dank der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr gesteigert. Die Nachfrage der Firmen nach befristet und unbefristet tätigen Mitarbeitern sei ungebrochen, teilte das Frankfurter Unternehmen am Donnerstag mit. Der Umsatz kletterte in den ersten sechs Monaten 2014 um gut zehn Prozent auf 75,5 Millionen Euro. Der Gewinn nach Steuern stieg ebenfalls um zehn Prozent auf 6,7 Millionen Euro. Vor allem im größten Segment Zeitarbeit, in dem Amadeus Fire auf die Vermittlung Personal im kaufmännischen, Finanz- und IT-Bereich spezialisiert ist, liefen die Geschäfte gut: Der Umsatz legte um 13 Prozent zu.
"Durch die solide wirtschaftliche Grundverfassung hält die Belebung auf dem Arbeitsmarkt an", hieß es im Halbjahresbericht. Dabei sei es für Personalvermittler gar nicht so leicht, den hohen Bedarf an fachkundigem Personal zu rekrutieren. Für das Gesamtjahr peilt Amadeus Fire weiter einen Gewinnanstieg und den Sprung über die Umsatzschwelle von 150 Millionen Euro an, was einem Wachstum von mindestens fünf Prozent entspricht. Die Sparte Zeitarbeit macht rund 75 Prozent des Konzernumsatzes aus, der Rest kommt aus der Vermittlung von festen Mitarbeitern und der Fort- und Weiterbildung in Sachen Steuern und Rechnungslegung. Die im SDax gelisteten Aktien von Amadeus Fire notierten gut ein Prozent im Minus bei 54,50 Euro.
Comdirect winkt bei DAB ab - Gewinn 2014 unter Vorjahr
Die Online-Bank Comdirect hat das Interesse an einer Übernahme des kleineren Rivalen DAB Bank verloren. "Für uns ist das kein Thema", sagte Vorstandschef Thorsten Reitmeyer am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir wachsen organisch so stark und haben so viele gute Ideen, dass das für uns der bessere Weg ist." Noch im Mai hatte Reitmeyer gesagt, man werde sich mit der DAB Bank befassen. Die comdirect-Aktie verteuerte sich am Morgen gegen den Trend um knapp ein Prozent.
Die UniCredit -Tochter steht zum Verkauf. An der Börse ist sie 385 Millionen Euro wert. Doch das Interesse daran hält sich in Grenzen. Finanzkreisen zufolge hat vor allem die französische Societe Generale ein Auge auf die DAB Bank geworfen. Sie ist in Deutschland bisher im Online-Banking bisher nur mit der kleinen OnVista vertreten. Ein möglicher neuer Konkurrent schreckt Reitmeyer nach eigenen Angaben nicht. "Der Wettbewerb ist ohnehin hart. Egal, welche Konstellation wir haben, wir werden eine Antwort darauf finden."
Im zweiten Halbjahr werde Comdirect wieder mehr Geld für Marketing ausgeben. Dafür nimmt die Commerzbank -Tochter in diesem Jahr auch einen Gewinnrückgang in Kauf. 75 (2013: 80) Millionen Euro vor Steuern sollen zu Buche stehen, wie die Online-Bank am Donnerstag ankündigte. Analysten rechneten zuletzt im Schnitt mit 82 Millionen Euro. Dabei lag der Vorsteuergewinn im ersten Halbjahr 2014 mit 43,7 (43,0) Millionen Euro nicht nur über Vorjahr, sondern auch deutlich über den Analystenprognosen. "Während wir weiter in Wachstum investieren, erreichen die Erträge einen neuen Rekordwert", erklärte Reitmeyer. "Zins- und Provisionsergebnis sind über den Vorjahreswert gestiegen, weil sich die Wachstumsinvestitionen früherer Jahre bemerkbar machen."
Beworben werden soll vor allem das Girokonto, mit dem sich Comdirect zur Vollbank entwickeln will. "Das ist der Ankerpunkt für die Kundenbeziehung", sagte Reitmeyer." 50 Euro bietet die Bank dafür jedem Neukunden - auch das fällt ins Marketingbudget. Von 1,85 Millionen Privatkunden von Comdirect haben bereits 1,09 Millionen ein Girokonto, seit Jahresbeginn kamen 42.000 hinzu.
Auftragsverschiebungen drücken Schaltbau-Gewinn
Die Verschiebung von Aufträgen und Verluste bei einer zugekauften Firma haben dem Verkehrstechnikkonzern Schaltbau im ersten Halbjahr zu schaffen gemacht. Vor allem bei der Leit- und Sicherheitstechnik seien erwartete Aufträge zur Modernisierung noch nicht erteilt worden, erklärte das im SDax gelistete Unternehmen am Donnerstag. Nur dank Übernahmen in Polen und Spanien stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2014 um 1,6 Prozent auf 197 Millionen Euro - ohne die Zukäufe wäre der Umsatz um 4,5 Prozent geschrumpft. Im April hatte Schaltbau den Zug-Ausstatter Alte aus Barcelona übernommen, der Toiletten und Klimaanlagen für Schienenfahrzeuge herstellt. Außerdem hatte die Firma seine Beteiligung an der polnischen Rawag um 46 Prozent auf fast 90 Prozent aufgestockt.
Auch beim Gewinn konnte Schaltbau nur dank eines Einmaleffekts von 11,8 Millionen Euro durch die Neubewertung der schon gehaltenen Rawag-Anteile ein Plus verzeichnen - nach Steuern verdiente das Unternehmen 20,3 Millionen Euro, rund 60 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis (Ebit) brach dagegen um 30 Prozent auf 12,3 Millionen Euro ein - was Schaltbau neben den Auftragsverschiebungen mit Vorleistungen für neue Projekte, IT-Investitionen und den Verlust der im April übernommenen Alte begründete. "Die sich jetzt ergebene Ebit-Marge von 7,3 Prozent spiegelt neben vorübergehenden Belastungen auch und vor allem unsere Wachstumsinvestitionen wider", erklärte Vorstandschef Jürgen Cammann. "Die Ernte werden wir ab 2015 einfahren."
Schaltbau hatte bereits vergangene Woche über die unterschiedlichen Effekte berichtet und seine Ebit-Prognose für 2014 gesenkt, die für den Gewinn nach Steuern aber nach oben korrigiert. Das Unternehmen erwartet im Gesamtjahr nun ein Ebit von 31 (2013: 36) Millionen Euro und einen Überschuss von 29,4 (24,7) Millionen Euro.
Vossloh rutscht durch Konzernumbau tief in die roten Zahlen
Kosten für den Konzernumbau haben den Bahntechnikkonzern Vossloh im zweiten Quartal tief in die Verlustzone gedrückt. Aber auch das operative Geschäft sei im ersten Halbjahr schwach ausgefallen, wie Vorstandschef Hans Schabert am Donnerstag im Zwischenbericht mitteilte. Das Weichen-, das Lokomotivgeschäft und der Bereich der elektronischen Schlüsselkomponenten für Schienenfahrzeuge hätten die Firmenprognosen zum Teil erheblich unterschritten. "Das unterstreicht den akuten Handlungsbedarf, mit dem wir uns auseinandersetzen, um Vossloh wieder auf ein solides und nachhaltig belastbares Fundament zu stellen", sagte Schabert.
Im zweiten Quartal schrumpfte der Umsatz auf 331,8 (Vorjahr: 349,4) Millionen Euro. Operativ fiel ein Verlust (Ebit) von 151,9 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 2,7 Millionen Euro. Unter dem Strich lag das Minus bei 152,6 Millionen nach einem Fehlbetrag von 2,5 Millionen vor Jahresfrist.
Der seit Frühjahr amtierende Vorstand hatte im Juni angekündigt, den Konzern umzubauen und dafür einen hohen Verlust in Kauf zu nehmen. Statt des zuvor anvisierten Gewinns erwartet Vorstandschef Schabert 2014 einen operativen Verlust (Ebit) von 150 bis 180 Millionen Euro. Die Kosten für den Konzernumbau bezifferte er mit bis zu 250 Millionen Euro. 2013 hatte das Unternehmen mit rund 5600 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 54,2 Millionen Euro erzielt.
Vossloh-Großaktionär und Knorr-Bremse-Eigner Heinz Hermann Thiele hatte im vergangenen Jahr nach einem Machtkampf mit der Gründerfamilie das Ruder als Aufsichtsratschef übernommen. Fortan baute er seine Macht im Kontrollgremium aus, holte einen ehemaligen Manager seines Unternehmens in den Aufsichtsrat und wechselte den Vorstand aus.
Netzwerkausrüster Adva Optical steigert Umsatz
Der Netzwerkausrüster Adva Optical hat seinen Umsatz im zweiten Quartal gesteigert. Die Erlöse seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund elf Prozent auf ein Rekordhoch von 87,2 Millionen Euro geklettert, teilte das Unternehmen aus Martinsried bei München in der Nacht zum Donnerstag mit. Der Betriebsgewinn (pro forma nach IFRS) sei auf 0,4 Millionen Euro von 1,5 Millionen im Vorjahr gesunken. Das sei vor allem auf die Erweiterung der Kundenbasis, einmalige Zertifizierungskosten und auf anfänglich niedrigere Margen der Aktivitäten des jüngsten Zukaufs Oscilloquartz aus der Schweiz zurückzuführen.
Für das dritte Quartal rechnet Adva nach eigenen Angaben mit Umsätzen zwischen 82 und 87 Millionen Euro. Zudem hieß es, der Konzern sei gut positioniert, um von den beiden dominierenden Trends Cloud und Mobilität in der IT-Branche zu profitieren.
Auf Seite 2: Ausländische Unternehmen
Ausländische Unternehmen:
Apple-Aktie sehr fest nach Zahlen - iPhone bleibt Geldmaschine
Die Aktien von Apple haben am Mittwoch mit deutlichen Gewinnen auf Quartalszahlen reagiert. Das iPhone bleibt für den Elektronikkonzern auch vor dem absehbaren Start neuer Modelle eine Geldmaschine. Das schwächelnde Geschäft mit iPad-Tabletcomputern und ein enttäuschender Umsatzausblick auf das angebrochene vierte Geschäftsquartal verpufften am Markt.
Die Apple-Aktien gingen als einer der besten Werte im Technologiewerte-Auswahlindex NASDAQ 100 2,61 Prozent höher bei 97,19 US-Dollar aus dem Handel. Der Index gewann 0,62 Prozent.
SOLIDE BRUTTOMARGEN - WARTEN AUF IPHONE 6
Analyst Andy Perkins von der französischen Großbank Societe Generale hob die abermals überraschend starke Nachfrage für das iPhone hervor. Dazu habe das Unternehmen den Umsatz mit dem zunehmend wichtigen App-Store wohl um fast die Hälfte gesteigert, was den Margen zugute komme. Berenberg-Analyst Adnaan Ahmad betonte, dass die Bruttomargen trotz im Durchschnitt gesunkener Preise für iPhone und iPad solide ausgefallen seien. Mit dem anstehenden iPhone 6 seien für Apple weitere gute Quartale zu erwarten.
Auch für Analystin Kathryn Huberty von der US-Investmentbank Morgan Stanley stand die gute Margenentwicklung im Fokus. Ein pessimistisches Szenario habe sich damit erledigt. Etwas kritischer äußerte sich Bill Shope von Goldman Sachs. Insgesamt sei das abgelaufene Quartal durchwachsen ausgefallen, so sein Urteil. Der Fokus bleibe auf neue Modelle der bestehenden Produkte gerichtet. Die breite Zielspanne für das laufende Quartal, deren Mitte etwas niedrig sei, beinhalte offensichtlich einen bescheidenen Beitrag des kommenden iPhone-Modells sowie dessen Marktstart eher etwas später im Quartal.
Mobile Werbung beflügelt Facebook - Aktie auf Allzeithoch
Facebook kann immer mehr Werbung auf Smartphones und Tablets platzieren und hat seinen Umsatz deshalb unerwartet deutlich gesteigert. Zudem legte die Zahl der Nutzer, die regelmäßig auf das weltgrößte Online-Netzwerk zugreifen, binnen drei Monaten um weitere rund 40 Millionen auf 1,32 Milliarden zu. Anleger honorierten die Entwicklung, die Facebook-Aktie stieg nachbörslich um fünf Prozent auf ein Allzeithoch.
Den Umsatz im zweiten Quartal steigerte Facebook den Angaben vom Mittwoch zufolge binnen Jahresfrist um 61 Prozent auf 2,91 Milliarden Dollar. Die Werbeeinnahmen über mobile Geräte legten um rund 150 Prozent zu. Damit stammen inzwischen 62 Prozent der Gesamt-Erlöse aus diesem Bereich, vor drei Monaten waren es noch 59 Prozent. Auch der Gewinn explodierte im Vergleich zum Vorjahr geradezu mit einem Plus von knapp 140 Prozent auf 791 Millionen Dollar. Gewinn und Umsatz lagen damit über den Erwartungen von Analysten, die Zuwächse legen zudem die Messlatte für Rivalen wie Google und Twitter hoch.
"AGGRESSIV INVESTIEREN"
Firmenchef Mark Zuckerberg bekräftigte am Mittwoch, nicht den "billigen und einfachen" Weg des Einbaus von Werbung in die Messenger-App gehen zu wollen. Er hatte wiederholt gesagt, zu viel Werbung könnte die Nutzer verschrecken. Allerdings will der Konzern weiter "aggressiv" in neue Projekte investieren. Erst im Februar hatte Facebook für rund 19 Milliarden Dollar den rasant wachsenden SMS-Dienst WhatsApp übernommen, um wieder stärker bei jungen Leuten zu punkten. Im März folgte für zwei Milliarden Dollar der Kauf des Startups Oculus VR, das mit einer neuartigen Datenbrille die Virtuelle Realität massentauglich machen will.
Mit dem nachbörslichen Kursanstieg von fünf Prozent auf das Rekordhoch von 75,13 Dollar ist Facebook an der Börse nun rund 190 Milliarden Dollar wert - in etwa so viel wie der IT-Konzern IBM. Facebook hatte zuletzt immer mehr die Zweifel vieler Investoren an seinem Geschäftsmodell ausräumen können. Nach dem Börsengang 2012 stellten sie die Strategie noch infrage, weil der Konzern kaum Geld mit Werbung auf mobilen Geräten verdiente und dafür auch keine Lösungen zu haben schien. Diese Zeiten sind aber vorbei. Im Schlussquartal 2013 hatte Facebook erstmals mehr mit Anzeigen auf mobilen Geräten als auf herkömmlichen Computern eingenommen.
Nokia hebt Gewinnprognose für Netzwerkgeschäft an
Der krisengeschüttelte Telekomausrüster Nokia blickt etwas zuversichtlicher in die Zukunft. Nach dem Verkauf seiner Handy-Sparte an Microsoft ging der Betriebsgewinn in dem verbliebenen Netzwerkgeschäft im zweiten Quartal zwar um 14 Prozent auf 281 Millionen Euro zurück, wie das finnische Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit schlug sich der Bereich aber besser als von Experten erwartet. Dank Kosteneinsparungen übertraf Nokia auch mit seiner operativen Gewinnmarge von elf Prozent die Prognosen. Die Erwartungen für das Gesamtjahr hätten sich verbessert, sagte der neue Chef Rajeev Suri.
Nokia will den Umsatz der Netzwerksparte im zweiten Halbjahr wieder steigern. In dem Vierteljahr von April bis Juni ging er jedoch noch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent zurück. Die Sparte umfasst die Produktion von Funk- und Schalttechnik sowie Software. Nokia war mit seinem Handy-Geschäft großgeworden, geriet aber mit dem Siegeszug der Smartphones von Apple und Samsung immer mehr ins Hintertreffen. Im April ging die Sparte für 5,6 Milliarden Euro an Microsoft. Die Amerikaner wollen mit dem Bereich in zwei Jahren Geld verdienen und verordneten dem Handy-Pionier einen radikalen Sparkurs.
Roche sieht sich nach erstem Halbjahr auf Kurs
Der Schweizer Roche-Konzern ist nach dem ersten sechs Monaten auf Kurs zu seinen Ertragszielen. Die Nachfrage nach den Krebsmedikamenten des Arzneimittelherstellers blieb hoch, der Umsatz wuchs unter Ausschluss von Wechselkurseffekten um fünf Prozent auf 22,97 Milliarden Franken (18,91 Milliarden Euro), teilte Roche am Donnerstag mit. Der Kerngewinn je Genussschein und Inhaberaktie, der Sonderposten ausklammert, stieg um sieben Prozent auf 7,57 Franken.
Im ganzen Jahr peilt der weltgrößte Hersteller von Krebsarzneien währungsbereinigt weiterhin ein Verkaufsplus um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbetrag an. Der Kerngewinn je Titel soll stärker als den Umsatz zulegen. "Basierend auf dem Ergebnis im ersten Halbjahr bin ich zuversichtlich, dass wir die Ziele für das Gesamtjahr erreichen werden", erklärte Roche-Chef Severin Schwan.
Unter dem Strich stand nach sechs Monaten mit 5,64 Milliarden Franken Reingewinn sieben Prozent weniger als vor einem Jahr. Roche nahm unter anderem Wertberichtigungen in der Diagnostiksparte vor.
Ford macht in Europa erstmals seit drei Jahren wieder Gewinn
Ford ist in Europa wieder profitabel. Vor Steuern blieb dort im zweiten Quartal ein Gewinn von 14 Millionen Dollar hängen, wie der zweitgrößte Auto-Hersteller der USA nach GM am Donnerstag mitteilte. Es ist das erste Plus seit drei Jahren. Im Vorjahreszeitraum stand noch ein Verlust von 306 Millionen Dollar zu Buche. Der Vorsteuergewinn des Konzerns belief sich im Frühjahr insgesamt auf 2,6 Milliarden Dollar. Im Gesamtjahr 2014 sollen es sieben bis acht Milliarden Dollar werden.
Caterpillar spürt Erholung in Baubranche - Höhere Gewinnprognose
Der weltgrößte Baumaschinen-Hersteller Caterpillar profitiert von einer Erholung der Baubranche. Im vergangenen Quartal sei der Überschuss auf 999 Millionen Dollar von 960 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum geklettert, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Das Ergebnis je Aktie lag mit 1,57 Dollar über den Analystenerwartungen. Der Umsatz sank allerdings um drei Prozent auf 14,15 Milliarden Dollar. Die Nachfrage aus der Bergbau-Industrie sei weiterhin schleppend, erläuterte das Unternehmen. Für dieses Jahr erwartet Caterpillar keine Erholung mehr in diesem Segment.
Der Konzern stellt unter anderem Lokomotiven, Gasturbinen, Dieselmotoren und Generatoren her und gilt als Gradmesser für die konjunkturelle Entwicklung. Für 2014 hob er seine Gewinnprognose auf 5,75 von bislang 5,55 Dollar je Aktie. Im laufenden Quartal will Caterpillar Aktien im Wert von 2,5 Milliarden Dollar zurückkaufen.
Im vorbörslichen US-Handel verbilligten sich Caterpillar-Aktien um rund ein Prozent.
Generikakonkurrenz trifft Pharmakonzern Lilly - Gewinn bricht ein
Patentabläufe im Heimatmarkt USA zehren am Gewinn des US-Arzneimittelherstellers Eli Lilly. Im zweiten Quartal brach der Überschuss um 39 Prozent auf 733,5 Millionen Dollar ein, wie das Management am Donnerstag mitteilte. In den USA liefen im Dezember die Schutzrechte für das umsatzstarke Mittel Cymbalta gegen Depressionen aus, seit März steht auch das Präparat Evista gegen Knochenschwund im Wettbewerb mit günstigeren Nachahmern. Mit beiden Präparaten fuhr der Konzern zuletzt Milliardenumsätze ein. Der Konzern bestätigte allerdings seinen Jahresausblick: Erwartet wird für 2014 ein Gewinn je Aktie vor Sonderposten von 2,72 bis 2,80 Dollar.
Sparanstrengungen federten den Einbruch im abgelaufenen Quartal etwas ab. Konzernchef John Lechleiter richtet den Blick bereits wieder nach vorne. "Neue Zulassungen von Produkten und kurz bevorstehende Marktstarts geben uns große Zuversicht, dass Lilly bereit ist für Wachstum in den kommenden Jahren," sagte Lechleiter.
Der Konzern, der seit 2011 mit Boehringer Ingelheim in der Diabetes-Medizin kooperiert, setzte von April bis Juni 4,94 Milliarden Dollar um, ein Minus von 17 Prozent binnen Jahresfrist. Die Umsätze mit Cymbalta schrumpften im Quartal um 73 Prozent auf 401 Millionen Dollar, die mit Evista um 61 Prozent auf 108 Millionen Dollar. Pro Aktie erzielte Lilly einen Gewinn von 68 Cent. Analysten hatten mit drei Cent weniger gerechnet.
Bristol-Myers übertrifft Erwartungen trotz Gewinnrückgang
Neue Medikamente gegen Hautkrebs und Schlaganfälle sorgen beim US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb für Auftrieb. Zwar schrumpfte der Gewinn im zweiten Quartal um 37,9 Prozent auf 333 Millionen Dollar, wie das Management am Donnerstag mitteilte. Das lag aber auch an hohen Sonderkosten, die auf den Gewinn drückten. Ohne diese Faktoren schnitt der New Yorker Konzern mit einem Gewinn je Aktie von 48 Cent um vier Cent besser ab als Wall-Street-Analysten erwartet hatten.
Bristol-Myers setzte von April bis Juni 3,9 Milliarden Dollar um - ein Rückgang von vier Prozent. Analysten hatten geringere Erlöse erwartet. Der Konzern hatte vor einigen Monaten sein weltweites Geschäft mit Diabetes-Medizin an den langjährigen Partner AstraZeneca aus Großbritannien verkauft. Ohne die Trennung hätte Bristol-Myers sieben Prozent mehr Umsatz im Quartal erwirtschaftet.
Rund lief es im Geschäft mit dem Schlaganfall-Mittel Eliquis, das unter anderem im Wettbewerb mit dem Bayer -Präparat Xarelto steht. Die Umsätze mit der Tablette schossen auf 171 Millionen Dollar hoch von lediglich zwölf Millionen vor Jahresfrist. Eliquis ist seit Ende 2012 auf dem Markt und konnte zunächst kaum Marktanteile gewinnen. In den vergangenen Monaten zog das Geschäft aber merklich an. Einen Umsatzsprung erzielte der Konzern auch mit dem Hautkrebs-Präparat Yervoy: Die Verkaufserlöse schnellten um 38 Prozent auf 321 Millionen Dollar in die Höhe.
American Airlines zahlt erstmals seit 1980 Dividende
Erstmals seit 1980 zahlt die Fluggesellschaft American Airlines ihren Aktionären wieder eine Dividende. Der Marktführer in den USA, der gerade US Airways gekauft hat, teilte am Donnerstag mit, je Anteilsschein 0,10 Dollar ausschütten zu wollen. Außerdem sollen für eine Milliarde Dollar eigene Aktien zurückgekauft werden. Die fusionierte Fluggesellschaft wies für das zweite Quartal einen mehr als verdoppelten Gewinn von 1,5 Milliarden Dollar aus.
Frankreich weitet Ermittlungen gegen Großbank UBS aus
Die französischen Behörden ermitteln gegen die Schweizer Großbank UBS wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Die Behörden verdächtigten das Institut, reichen Kunden dabei geholfen zu haben, Gelder vor dem französischen Fiskus zu verstecken, teilte die französische UBS-Tochter am Mittwoch mit. Deshalb sei gegen die Bank ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Gegen drei amtierende und ehemalige UBS-Manager werde ermittelt.
Die in Zürich beheimatete UBS erklärte, von ihr werde in der Untersuchung ungerechtfertigt eine Sicherheitsleistung von 1,1 Milliarden Euro verlangt. Dagegen werde Berufung eingelegt. Die Bank habe weitreichende Schritte unternommen, um die Steuerkonformität ihrer Kunden sicherzustellen. "Es ist inakzeptabel, dass diese Angelegenheit derart politisiert wurde", hieß es in der Erklärung.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Staatsanwaltschaft in Paris gegen die UBS-Muttergesellschaft und ihre französische Tochter ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bei diesem Verfahren geht es um den Verdacht auf Beteiligung an gesetzwidrigen Vertriebspraktiken.
GM beordert erneut Hunderttausende Autos in die Werkstätten
Der US-Autokonzern General Motors (GM) ruft erneut Hunderttausende Fahrzeuge zurück. Aus verschiedenen Gründen müssten in den USA 717.950 Fahrzeuge in den Werkstätten überprüft werden, teilte GM am Mittwoch in Detroit mit. Ein Problem betreffe die Halterung der Vordersitze, ein anderes die Servolenkung. Anders als bei früheren Rückrufaktionen sind diesmal auch neuere Modelle betroffen.
Allein in diesem Jahr hat der Konzern weltweit fast 15 Millionen Autos allein wegen Problemen mit den Zündschlössern zurückbeordert. Insgesamt waren es rund 29 Millionen Fahrzeuge, die allermeisten in den USA.
GM will am Donnerstag seine Bilanz für das zweite Quartal vorlegen.
Unilever sieht keine Erholung in Europa und Nordamerika
Der Konsumgüterkonzern Unilever ist im zweiten Quartal hinter den Erwartungen des Marktes zurückgeblieben. Der Umsatz stieg zwar um 3,8 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro, wie der britisch-niederländische Konzern am Donnerstag in London mitteilte. Analysten hatten aber mit einem Plus von 4,3 Prozent gerechnet. Das Wachstum in den Schwellenländern habe sich weiter verlangsamt und von Nordamerika und Europa seien kaum Anzeichen einer Erholung zu erkennen, hieß es. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg im ersten Halbjahr um 2 Prozent auf 0,78 Euro.
Bombardier streicht weitere 1800 Arbeitsplätze
Der kanadische Bombardier-Konzern streicht weitere 1800 Stellen. Auch diese Arbeitsplätze würden in der Flugzeug-Sparte wegfallen, teilte das mit Entwicklungsproblemen bei seinen neuen Fliegern der C-Serie kämpfende Unternehmen am Mittwoch mit. Im Januar hatte Bombardier bereits den Abbau von 1700 Stellen angekündigt. Zum Jahresende 2013 hatte das Unternehmen 76.400 Mitarbeiter, darunter 37.400 in der Flugzeugsparte. Bombardier kündigte zudem den Umbau des Bereichs an, das in drei Segmente aufgeteilt werden soll. Der bisherige Chef, Guy Hachey, verlasse das Unternehmen.
Mit Modellen wie der CS100 oder CS300 will der Zug- und Flugzeughersteller zu Boeing und Airbus aufschließen und bei Jets mit 100 bis 150 Sitzen mithalten. Die Auslieferung der ersten Maschinen ist inzwischen für die zweite Hälfte 2014 geplant. Eigentlich sollten die ersten Flugzeuge Ende 2013 an Kunden übergeben werden.
LG verdient wieder Geld mit Smartphones
Der südkoreanische Elektronik-Konzern LG hat die Verlustserie in seinem Smartphone-Geschäft gestoppt. Da im vergangenen Quartal auch das Geschäft mit Unterhaltungselektronik besser lief als vor einem Jahr, schoss der Konzerngewinn von 155,5 auf knapp 412 Milliarden Won (297,4 Mio Euro) hoch.
Der Umsatz wuchs dabei nur um ein Prozent auf gut 15,37 Billionen Won (11,1 Mrd Euro), wie LG am Donnerstag mitteilte. Rückgänge bei Hausgeräten und Klimaanlagen glichen das Wachstum in den anderen Geschäftsbereichen aus.
LG verkaufte 14,5 Millionen Smartphones - ein Fünftel mehr als vor einem Jahr. Die Sparte schaffte nach drei Verlustquartalen einen operativen Gewinn von knapp 86 Milliarden Won (62 Mio Euro). LG hat unter anderem mit der starken Konkurrenz des Smartphone-Marktführers Samsung (Samsung Electronics GDRS) zu kämpfen.
Hyundai-Gewinn fällt so stark wie seit Anfang 2013 nicht mehr
Dem Auto-Hersteller Hyundai ist der Gewinn im Frühjahr so stark weggebrochen wie seit fünf Quartalen nicht mehr. Der Überschuss fiel von April bis Juni um knapp sieben Prozent auf umgerechnet 1,62 Milliarden Euro, wie die Nummer fünf der Branche, zu der auch die Marke Kia gehört, am Donnerstag mitteilte. Damit wurden zudem die Analystenerwartungen verfehlt. Dem Volkswagen -Rivalen machten die Aufwertung des südkoreanischen Won sowie starke Rabatte in den USA zu schaffen, mit denen das Unternehmen dort ältere Modelle loswerden wollte.
Easyjet bleibt im Steigflug - Gewinn könnte um fast ein Fünftel steigen
Der britische Billigflieger Easyjet bleibt trotz der Konflikte in Osteuropa und am Mittelmeer im Steigflug. Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September soll der Vorsteuergewinn auf 545 bis 570 Millionen britische Pfund steigen, wie der Ryanair-Konkurrent am Donnerstag in Luton bei London mitteilte. Dies wären 14 bis 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Lage in Israel, Ägypten und Moskau sei in der Prognose bereits berücksichtigt, sagte Easyjet-Chefin Carolyn McCall.
Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni legte Easyjet bei Passagierzahlen und Umsatz deutlich zu. Während die Zahl der Fluggäste um gut neun Prozent auf 17,9 Millionen wuchs, kletterten die Erlöse um knapp neun Prozent auf 1,2 Milliarden britische Pfund (rund 1,5 Mrd Euro). Die Kosten je Sitz gingen - ohne Ausgaben für Treibstoff - in britischen Pfund gerechnet um 1,3 Prozent zurück. Im Mai hatte Easyjet noch vor steigenden Flughafengebühren und höheren Wartungskosten gewarnt und damit die Aktionäre verunsichert. Auch in Originalwährungen legten die Kosten nicht so stark zu wie befürchtet.
Baumarktkette Kingfisher greift wegen Umsatz-Flaute zu Rotstift - Aktie sackt ab
Europas größter Baumarktbetreiber Kingfisher verschärft nach einem schwachen zweiten Quartal den Sparkurs. Da derzeit nicht absehbar sei, ob sich das Geschäft im Sommer wieder erholt, blickt Unternehmenschef Ian Cheshire jetzt noch stärker auf die Kosten. Dies solle helfen, die Ergebnisentwicklung im zweiten Halbjahr zu stützen, sagte er am Donnerstag in London.
In den zehn Wochen bis zum 12. Juli legte der Umsatz um 0,8 Prozent vor Währungseffekten zu - dies gelang allerdings nur dank neuer Läden. Auf vergleichbarer Fläche sei der Erlös um 1,8 Prozent gefallen. Vor allem in Frankreich, dem größten Einzelmarkt des Konzerns, ging der Umsatz deutlich zurück. Im Frühjahr hatten die Briten ihre Beteiligung an der deutschen Baumarktkette Hornbach aufgegeben.
Experten hatten zwar damit gerechnet, dass die starken Zuwächse vom Jahresauftakt im zweiten Quartal nicht zu halten sind. Allerdings hatten sie beim Umsatz auf vergleichbarer Fläche zumindest einen leichten Anstieg erwartet. Die Aktie gab in den ersten Handelsminuten fast fünf Prozent nach.
Navi-Hersteller TomTom nach Gewinnsprung noch optimistischer
Der niederländische Navigationsgerätehersteller TomTom hat nach einem Gewinnanstieg im zweiten Quartal seine Jahresziele nach oben geschraubt. Neben dem Geschäft mit den digitalen Wegfindern lief bei TomTom vor allem das Sportgeschäft mit Spezialuhren für Jogger und Wanderer gut. "Angetrieben von unseren starken Halbjahresergebnissen, heben wir unsere Prognose für das Gesamtjahr an", sagte Vorstandschef Harold Goddijn am Donnerstag. Für 2014 werde nun ein Umsatz von mindestens 925 Millionen Euro anvisiert. Zuletzt war das Erlösziel auf rund 900 Millionen Euro erhöht worden. Und auch für den Gewinn zeigte sich Goddijn zuversichtlicher. Das Ergebnis je Aktie solle mindestens 25 Cent erreichen, bisher lag das Ziel bei 20 Cent. An der Börse in Amsterdam kletterten die Aktien um fast fünf Prozent.
TomTom hat in der Vergangenheit stark unter der wachsenden Konkurrenz durch Smartphones gelitten, die ebenfalls über Navigations-Funktionen verfügen. Doch wie bereits im Auftaktquartal konnten die Niederländer auch im zweiten Quartal die Analystenerwartungen übertreffen. Bei einem stabilen Umsatz von 252 Millionen Euro stieg der Nettogewinn um 15 Prozent auf neun Millionen Euro, Experten hatten im Schnitt nur 3,75 Millionen Euro prognostiziert.
Bericht über Apple-Kooperation treibt Swatch an
Ein Bericht über eine mögliche Zusammenarbeit mit Apple zur Entwicklung einer Smartwatch hat die Aktien des Schweizer Uhrenkonzerns Swatch kräftig angeschoben. Die Titel des Weltmarktführers stiegen am Donnerstag an der festeren Börse um 1,9 Prozent auf 509,50 Franken.
Einem Bericht des Internetportals "Venturebeat.com" zufolge soll Apple mit mehreren Uhrenherstellern zur Entwicklung einer "i-Watch"-Kollektion arbeiten. Dazu gehöre auch Swatch.
Swatch-Konzernchef Nick Hayek hatte vor zwei Tagen einer Partnerschaft im Bereich Smartwatches eine Absage erteilt. Swatch sei Pionier in diesem Gebiet und beliefere etwa einen der Marktführer mit Modulen für Fitnessbänder. "Wir haben bereits das gesamte Know-how, wir brauchen keine Partnerschaft", hatte er der Nachrichtenagentur Reuters gesagt.
Ein Händler stufte den Kursanstieg als technisch bedingte Erholung ein. Die Geschäftsaussichten des Unternehmens seien gut, sagte er. "Swatch wird klar unter seinem wirklichen Wert gehandelt."
Die Titel haben dieses Jahr bislang 15 Prozent an Wert verloren und führen die Liste der Verlierer im Schweizer Leitindex SMI an. Im ersten Halbjahr sank der Gewinn von Swatch wegen des starken Frankens, Sonderausgaben im Zusammenhang mit den olympischen Spielen in Sotschi sowie eines Brands in einer Fabrik um 11,5 Prozent auf 680 Millionen Franken.
dpa-AFX und Reuters