von Andreas Büchler




Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis

Momentan sieht es jedoch nur im Ein-Minuten-Chart (unten) kritisch aus für den Deutschen Aktienindex. Denn dort hat er die Zone um 9620 nach unten durchbrochen, damit ist der Weg aus der kurzfristigen Perspektive nach unten frei. Doch schon der Blick auf den Ein-Stunden-Chart (oben) zeigt, dass nur wenige Punkte Luft nach unten sind, wenn der Index das bisherige Absturztempo beibehält. Die entsprechende Trendlinie (rot eingezeichnet) liegt bei rund 9560/9600.

Eine Verschärfung der Verlustgeschwindigkeit ist nun die akute Gefahr: Dann wird es nicht den rechnerisch ermittelbaren Monat dauern, bis der DAX - sich entlang der aktuellen Abwärtstrendgerade bewegend - in der Zone 9400/9450 ankommt, sondern vielleicht nur wenige Stunden. In diesem Fall würden sich Anleger schlagartig mit einer mittel- bis langfristigen Entscheidungssituation konfrontiert sehen.

Denn wenn der DAX in diesem Areal keinen Boden bildet, wäre er auch aus dem bis 2012 im Tageschart (Seite 2) zurück reichenden Aufwärtstrendkanal heraus gefallen. Das könnte weitere Verkäufe bis mindestens 9000 nach sich ziehen, auch die 8500 ist schnell erreicht. Aber keine Panik: Im Sommerloch sind Bewegungen in diesem Ausmaß eher unwahrscheinlich, und in den vergangenen beiden Jahren hat die 200-Tage-Linie stets genug Nachkäufer angelockt, um den Markt wieder nach oben drehen zu lassen.

Glückt das diesmal nicht, hilft wieder das Prozentrechnen: Eine kleine Zehnprozent-Korrektur alle paar Monate ist gesund, und kommt auch in langen Aufwärtstrends immer wieder vor. Ausgehend von den bisherigen Rekordwerten knapp über der 10.000er-Marke, wäre ein Rückfall auf die nächste Unterstützung bei 9000 Punkten somit ein ganz normaler Vorgang. Im Minuten- und Stundenchart wird dies wie ein brutaler Crash aussehen, und kurzfristig ist das sicher auch nicht spaßig. Doch im Tageschart ist das nur ein kleiner Schritt nach unten, bevor der DAX dann ohne den aktuell bereits häufig latenten Korrekturdruck wieder zwei Schritte nach oben machen kann.

Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis

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Chart 3 - Tageschart

Im Tageschart bewegt sich der Deutsche Aktienindex in einem Aufwärtstrend dessen Obergrenze bei 10.900 Zählern und dessen Untergrenze bei 9500 Zählern verläuft. Grau markiert sind die Sommerlöcher, in denen die Kurse traditionell wenig schwanken. In der Regel beginnt diese Phase Ende Juli/Anfang August, dieses Jahr war es aber auch schon im Juni sehr ruhig. Ein Ausbruch nach unten durch die 200-Tage-Linie bei aktuell 9440 ist im Moment daher kaum zu befürchten. Viele Anleger dürften dieses Niveau eher als günstigen Einstiegskurs zum Nachkaufen sehen.

Chart 4 - Wochenchart

Im Wochenchart zeigt sich ein schöner Aufwärtstrend, der sogar bis 2011 zurück reicht. Die aktuell niedrige Schwankungsbreite der Kurse ist auch hier offensichtlich - erkennbar an der geringen Höhe der einzelnen schwarzen senkrechten Striche (Bars), die den Abstand zwischen Wochenhoch und Wochentief abbilden. Ansonsten bietet der Chart keine spannenden Zusatzinfos: Die erst stärkere Langfrist-Unterstützung bei 7500 Punkten wird vorerst nicht gebraucht, die auf Wochenbasis berechneten Indikatoren zeigen weder eine Überhitzung, noch eine Unterkühlung des Marktes an.

Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis

Unterstützungen und Widerstände