Die Aktienmärkte haben 2024 einen ganz guten Start hingelegt. Einige Nasdaq-Titel sind aber auch böse abgeschmiert. Gibt es noch Hoffnung für diese Loser-Aktien?

Fast sechs Prozent legte der Nasdaq Composite-Index bisher im Jahr 2024 zu und setzte damit seinen grandiosen Lauf aus dem letzten Jahr vorerst fort. Während viele Aktien aus dem amerikanischen Index Kursgewinne verzeichneten, gab es aber auch einige Wertpapiere von Unternehmen, die gar keinen guten Start ins neue Jahr hatten und teilweise ein Minus von mehr als 35 Prozent verzeichneten. Sind das jetzt günstige Einstiegsgelegenheiten für Anleger oder verbrennt man sich an den Titeln die Finger. Die Experten von „The Motley Fool“ haben den Check gemacht und sich ein paar größere Verlierer mit einer Marktkapitalisierung von mindestens 500 Millionen US-Dollar angeschaut.

Sigma Lithium bringt das ganze Lithium nix

Um fast 60 Prozent ging es seit Anfang 2024 für die Aktie von Sigma Lithium in den Keller. Dabei operiert das Unternehmen eigentlich in einem Wachstumsmarkt. Für Elektroautos werden die Industrien der Welt zukünftig große Mengen Lithium brauchen, um Batterien zu bauen. Also genau das Material, von dem das in Brasilien beheimatete Unternehmen mehr als genug hat.

Das Problem: Lithium gibt es momentan überall mehr als genug und die Preise sanken im letzten Jahr um 80 Prozent. Dazu ist auch der Absatz von Elektrofahrzeugen beispielsweise in China nicht so stark wie erwartet. Unternehmen, deren Geschäftsmodell aus Lithium besteht, schauen also derzeit allgemein in die Röhre. Sigma Lithium steht nur an vorderster Front. Der Preisverfall macht also durchaus Sinn und eine Wende ist in den nächsten Jahren auch nicht sicher. Für die Aktie von Sigma Lithium ist die Talsohle also womöglich noch nicht erreicht. Eine Gelegenheit zum Kauf ist das Wertpapier auch laut den Experten von „The Motley Fool“ nicht. 

Sigma Lithium Corp (WKN: A3CTYQ)

Nicht jede Biotech-Aktie hat einen Blockbuster

Zwischen den ganzen Erfolgsgeschichten von Biotech-Unternehmen gerade während der Corona-Zeit vergisst man schnell, dass die Branche auch immer wieder Rohrkrepierer produziert, bei denen Anleger sich die Finger verbrennen können. Ein solcher Rohrkrepierer ist Gyre Therapeutics noch nicht, immerhin verfügt das Unternehmen über eine vielversprechende Pipeline von Behandlungsmöglichkeiten für Entzündungen und Organfibrosen, worunter man unerwünschte Vernarbungen von Organgen fasst. Dennoch sackte die Aktie seit Jahresbeginn um mehr als 50 Prozent ab. Laut „The Motley Fool“ verzeichnet das Unternehmen schlicht noch keine großen Fortschritte bei der Forschung und den Zulassungen von Behandlungsmöglichkeiten. Bei Biotech-Unternehmen kann sich so etwas zwar auch schnell wieder ändern, momentan gibt die Aktie aber kaum Spielraum für Kursfantasien her. Daher kein Kauf. 

Wenn Sie sich übrigens nicht nur auf eine Aktie verlassen möchten, die in Zukunft ein Comeback feiern könnte, dann schauen Sie sich doch mal den Reversal Index von BÖRSE ONLINE an. Der Index setzt auf zehn Highflyer aus der Technologiebranche, die noch vor wenigen Monaten als Zukunftsaktien gehandelt wurden und deren Kurse zuletzt unter die Räder kamen. Die ersten befinden sich wieder auf dem Weg nach oben.

GYRE THERAPEUTICS INC. REGISTERED SHARES O.N. (WKN: A3EE5F)

Erholung nur eine Frage der Zeit?

Einen großen Absturz, wenn auch den geringsten in dieser Liste, musste GDS mit etwa 35 Prozent verkraften. Das chinesische Unternehmen betreibt schon seit 23 Jahren Rechenzentren in Südostasien und kann sich mit Kunden wie den Internetriesen Alibaba und Tencent durchaus sehen lassen. Genau diese Kunden haben GDS jetzt aber auch ins Schlingern gebracht, denn die staatlich verhängten Beschränkungen für das Online-Glücksspiel von Tencent oder auch Alibaba treffende Handelsspannungen zwischen Peking und Washington sind Gift für das Geschäft von GDS. Auf der anderen Seite operiert GDS in einem Wachstumsmarkt und hatte vor drei Jahren noch eine Marktkapitalisierung von 21,6 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: heute sind es noch 927 Millionen Euro. Sollten sich die Vorschriften und Beschränkungen bei den Tech-Unternehmen in Zukunft also wieder lockern - was sehr gut möglich ist - dann dürfte GDS nach diesem Absturz wieder auf die Beine kommen und für Anleger interessant werden. Eine aktuelle Analyse der Bank of America Securities sieht noch ein Upside-Potenzial von über 100 Prozent.  

GDS Holdings Ltd - ADR (WKN: A2DFYV)

Lesen Sie auch: Kostenlos ETFs besparen und Aktien handeln – Bei diesen Neobrokern ist das möglich

Oder: Über 450% in 20 Jahren: Mit diesem Fonds investieren Sie in deutsche Aktien wie Allianz und Infineon

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von dem Emittenten Vergütungen.