Seit unserer Empfehlung in BÖRSE ONLINE 09/2021 hat die Aktie von ASML Holding um knapp ein Viertel zugelegt und unser Kursziel von 550 Euro pulverisiert. Während wir bereits engagierten Anlegern empfehlen, den Stoppkurs nachzuziehen, können Neuinteressierte mit einem leicht offensiven Discount-Zertifikat in den Euro-Stoxx-50-Titel einsteigen. Dazu später mehr, werfen wir erst einen Blick auf die aktuelle Entwicklung.
Der Zulieferer der Halbleiterindustrie ist gut ins Jahr gestartet: Im ersten Quartal legten die Erlöse im Vorjahresvergleich um 79 Prozent zu. Zugegeben, der Corona-Effekt spielte mit hinein, doch in Relation zum Schlussviertel 2020 zeigt sich ebenfalls ein Plus von 2,6 Prozent. Zudem wurden die Konsensprognosen deutlich übertroffen - auch beim Gewinn, der sogar prozentual dreistellig zulegte. Dass die Nachfrage nicht so schnell abreißen wird, zeigt sich im Auftragseingang. Die Orders nahmen um 35 Prozent zu. Vorstandschef Peter Wennink blickt daher zuversichtlich nach vorn: Für das Gesamtjahr stellt er eine Erlössteigerung von rund 30 Prozent in Aussicht. Glaubt man den Marktprognosen, stehen die Chancen auf weiteres Wachstum auch über dieses Jahr hinaus bestens. Für die DUV-Lithografie wird bis 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Steigerungsrate (CAGR) von 8,4 Prozent gerechnet, bei der EUV-Lithografie, wo ASML ein Monopol innehat, wird bis 2027 sogar eine CAGR von zwölf Prozent erwartet. Etwas dämpfen könnten die positiven Aussichten die Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA. So würden Exportrestriktionen das Geschäft von ASML beeinträchtigen. Sollte es so weit kommen, sind Kursrücksetzer wahrscheinlich. Diese wären dann aber eher psychologischer Natur, denn der Anteil des China-Geschäfts am Gesamtumsatz ist mit rund 17 Prozent nicht von entscheidender Bedeutung.
Prozentual zweistellige Gewinnchance
Anleger können nach dem Husarenritt der Aktie erst einmal eine vorsichtigere Karte spielen. Anbieten würde sich dafür das Discount-Zertifikat der DZ-Bank. Dieses wird mit einem Rabatt von mehr als einem Zehntel auf den aktuellen ASML-Kurs gehandelt. Der Discount stellt somit einen komfortablen Risikopuffer dar. Die Gewinnchance kann sich ebenfalls sehen lassen: Steigt die Aktie bis zum Laufzeitende in knapp einem Jahr moderat - das Cap liegt bei 590 Euro -, wird die Maximalrendite von 13 Prozent erzielt. Selbst wenn sich der Kurs nur seitwärts bewegt, würde das Papier einen prozentual zweistelligen Ertrag abwerfen.