Eine Rendite von ein paar Prozent im Jahr bei geringem Risiko. Mit Anleiheinvestments ist das im derzeitigen Zinsumfeld kaum noch möglich. Eine gute Alternative zu Rentenfonds sind Portfolios, die mit Sicherheitspuffer auf Aktienindizes oder Einzelaktien setzen. €uro am Sonntag hat drei solche Fonds ausgewählt, die auf Sicht von drei Jahren im Schnitt eine jährliche Rendite von rund drei bis gut fünf Prozent bei überschaubarem Risiko erzielt haben (siehe PDF-Tabelle unten). Die etwas unterschiedlichen Risikoprofile werden beim Blick auf die Renditen und die Volatilität, also die Schwankungsbreite der Fondsanteilspreise, deutlich.
Die Strategie der Fondsmanager ähnelt dem Prinzip, das Privatanleger von Discountzertifikaten kennen. Allerdings werden für die Fonds keine Zertifikate gekauft. Es gibt somit kein Emittentenrisiko wegen der Gefahr, dass ein Zertifikateanbieter ausfallen könnte. Vielmehr übernehmen die Fondsmanager, die wie die Zertifikatehäuser einen Zugang zu den nötigen Börsen und Terminmärkten haben, die Konstruktion selbst.
Grundsätzlich funktioniert das wie folgt: Der Fondsmanager kauft den Basiswert, die Aktie oder den Index. Zugleich verkauft er eine Call-Option auf den Basiswert. Deren Käufer bekommt das Recht, etwa eine Aktie zum festgelegten Preis zu beziehen. Er hofft, dass der Kurs der Aktie steigt und er diese mit der Option dann zu einem niedrigeren Preis erhalten und Gewinn machen kann. Dafür zahlt der Käufer eine Optionsprämie, die der Fonds einstreicht - unabhängig davon, wie sich der Aktienkurs tatsächlich entwickelt. Je höher die erwartete Volatilität des Basiswerts ist, desto teurer sind solche Optionen und desto mehr kann der Fonds verdienen. Diese Einnahmen bilden einen Sicherheitspuffer für das Aktien- oder Indexinvestment des Fonds. Erst wenn der Kurs des Basiswerts so stark fällt, dass dieser Puffer aufgezehrt ist, rutscht das Aktien- oder Indexinvestment in die Verlustzone. Im Gegenzug für diese Absicherung ist der mögliche Ertrag begrenzt, wenn der Kurs des Basiswerts stark steigt.
Verluste rasch wettgemacht
Ideal ist die Strategie für seitwärts laufende, leicht fallende und leicht steigende Märkte. In der Vergangenheit hat sich aber auch gezeigt, dass die Fonds die Verluste, die in stark fallenden Märkten aufgetreten waren, schneller wieder wettmachen konnten als dies bei einem Direktinvestment in den Basiswert möglich gewesen wäre.
Die Fondsmanager können das Risiko ihres Portfolios etwa mit der Wahl der Basiswerte und der Sicherheitspuffer steuern. Die konservativsten Kennzahlen der drei ausgewählten Fonds hat der HaRa-Invest UI, der bei Universal Investment aufgelegt wurde und von der Augusta Vermögensverwaltung aus Mannheim gelenkt wird. Der 2015 gestartete Fonds hat mit seinem Fokus auf Deutschland und Europa in den vergangenen drei Jahren eine Rendite von gut drei Prozent erzielt, bei einer für ein Aktieninvestment äußerst geringen Volatilität.
Zwar etwas höher, aber immer noch sehr niedrig ist die Schwankungsbreite beim HSBC Aktienstrukturen Europa, der vor allem auf Indizes und Einzelaktien aus der Eurozone setzt. Der 2002 gestartete Fonds hat sich auch auf Dauer bewährt.
Ebenso wie der 2007 gestartete Martagon Solid Plus, der bei Ampega Investment aufgelegt wurde und vom Martagon Family Office aus Ludwigsburg gesteuert wird. Der Fonds hat regional keine Einschränkung, geht bei seiner Strategie aber keine Währungsrisiken ein.