Dividendenfonds zählen nicht mehr zu den innovativsten Geldanlagen - das weiß auch Markus Pimpl, Senior Vice President der Schweizer Partners Group. Dennoch hat seine Gesellschaft im September vergangenen Jahres mit dem Partners Group Listed Investments SICAV - Listed Income (ISIN: LU0941493123) einen solchen Fonds aufgelegt. "Zwei Drittel unserer Aktienfonds-Investoren sind institutionelle Anleger", erläutert Pimpl auf der Investment-Konferenz des Analysehauses FondsConsult Research am Tegernsee. "Auf deren vielfachen Wunsch haben wir diesen Fonds gestartet. Hinzu kommt, dass das Umfeld für Anleihen derzeit wenig attraktiv ist."
Da es am Markt bereits etliche Dividendenfonds gibt, mussten sich die Experten der Partners Group etwas Besonderes einfallen lassen. "Um einen Mehrwert zu erzielen, nutzen wir im Portfolio Bereiche, die wir schon lange kennen", erklärt Pimpl die Herangehensweise. "Das sind die Sektoren Infrastruktur, Immobilien und Private Equity." In dem historisch niedrigen Zinsumfeld setzen die Schweizer mit 17 Niederlassungen weltweit auf Anlagen mit stabilen Cashflows und Dividenden. Hinzu kommt, dass diese drei Anlageklassen über Wachstums- und Renditetreiber verfügen, die voneinander völlig unabhängig sind. "Diese Diversifikation hilft uns enorm", so Pimpl.
Was genau zeichnet diese Anlageklassen aus? "Börsennotierte Infrastrukturanlagen bieten ideale Rahmenbedingungen, da sie oft reguliert sind und langfristige Verträge abgeschlossen haben", sagt der Experte. Im Portfolio sind fast ausschließlich schon bestehende Anlagen wie Pipelines, Wasserversorger oder Mautstraßen enthalten. Die hohe Monopoldichte in diesem Sektor kommt den Schweizern dabei entgegen: "Monopolistische Rahmenbedingungen führen zu hoher Preisdurchsetzungskraft und wenig Wettbewerb." Gleichzeitig müssten sich insbesondere Wasser- oder Stromversorger nicht vor sinkender Nachfrage fürchten. "Grundversorger weisen nur geringe Nachfrageschwankungen auf", sagt Pimpl. "Zudem bietet der Preismechanismus üblicherweise einen direkten Inflationsschutz und stellt grundsätzlich positive reale Renditen sicher."
Immobilien haben ähnliche Eigenschaften wie die Infrastrukturanlagen, findet Pimpl. "Ein Flughafen beispielsweise ist eine Immobilie, fällt aber gleichzeitig auch in das Segment Infrastruktur." Eine weitere Gemeinsamkeit sind die langfristigen Mietverträge, die stabile Cashflows erwarten lassen, welche typischerweise an die Aktionäre ausgezahlt würden. "Außerdem sind Mieten häufig an die Inflationsentwicklung gekoppelt, wodurch die Investoren vor rückläufigen realen Erträgen bei steigenden Preisen geschützt werden." Im weltweiten Bevölkerungswachstum und der zunehmenden Urbanisierung erkennt Pimpl langfristige Wachstumstreiber.
Im Sub-Segment Private Equity/Mittelstandsfinanzierung legt die Partners Group ihren Fokus vorwiegend auf sogenannte Business Development Companies (BDCs). Sie stellen in den USA Finanzierungen für kleine und mittlere Unternehmen zur Verfügung. Denn aufgrund von regulatorischen Veränderungen seien viele Banken gezwungen, ihr Kreditvolumen an kleine und mittelgroße Unternehmen zu reduzieren. Dies führe zu attraktiven Zinsmargen für BDCs auch wegen des geringen Wettbewerbs. "BDCs hat man kaum auf dem Radar", sagt Pimpl. "Aber sie bringen Dividendenrenditen von bis zu zwölf Prozent." Hinzu komme eine attraktive Ausschüttungsquote: "Um die Besteuerung auf Unternehmensebene zu verhindern, werden mindestens 90 Prozent der Zins- und Kapitalerträge als Dividenden an die Aktionäre ausgezahlt."
Im Portfolio des Partners Group Listed Investments SICAV - Listed Income sind per Ende April 51 Titel enthalten. 42 Prozent von ihnen sind aus dem Bereich Infrastruktur. Auf Immobilien entfallen 32 Prozent und auf Mittelstandsfinanzierung 21 Prozent. Der Rest wird mit Cash aufgefüllt. Im laufenden Jahr konnte der Fonds seinen Wert um 4,7 Prozent steigern, bei einer Volatilität von 5,6 Prozent. Die Dividendenrendite des Portfolios per Ende April 2014 beziffert Pimpl mit 6,2 Prozent.
(PD)