Jean-Jacques Durand ist sich der Gefahren eines Engagements in Venezuela-Bonds voll bewusst. Der Manager des EdR Emerging Bonds ist jedoch überzeugt, dass die Liquidität zum Schuldendienst auch weiterhin beschafft werden kann. Mehr als 22 Prozent der Fondsmittel hat er in hoch verzinste Anleihen des südamerikanischen Staats investiert. Der Renditeabstand zur Bundesanleihe beträgt 24 Prozentpunkte.
Auch bei ukrainischen Staatsanleihen hat sich Durand engagiert. Diese werden von Moody’s sogar noch um eine Stufe schlechter bewertet als Venezuela-Papiere. Andererseits hat das Land vom IWF einen Kredit in Höhe von 40 Milliarden Dollar eingeräumt bekommen. Im Gegenzug hat es sich verpflichtet, die Korruption zu bekämpfen und Wirtschaftsreformen durchzuführen. Das mindert die Ausfallgefahren. Seit März ziehen die Anleihekurse deutlich an. Mit Sambia, Ägypten, Mosambik und dem Irak finden sich weitere hoch spekulative Bonds im Portfolio.
Flexible Reaktion
Bislang hat sich die Risikobereitschaft Durands bezahlt gemacht. In den vergangenen sechs Monaten legte der Fonds um 24 Prozent, auf Sicht von drei Jahren um 37 Prozent zu. Allerdings fallen die Schwankungen im Vergleich zu anderen Emerging-Markets-Bonds-Fonds höher aus. Zu wagemutig agiert Durand aber nicht. Steigen die Gefahren, fährt er die Cashquote deutlich nach oben. Derzeit ist er aber fast voll investiert.