Preisdrückend wirkte vor allem das Ende des Streiks der Öl-Arbeiter in Kuwait. Der dreitägige Ausstand hatte die Förderung des Opec-Mitglieds deutlich eingeschränkt und kurzzeitig für Entspannung gesorgt. "Die Hoffnungen auf eine längere Produktionsunterbrechung und einer damit einhergehenden Reduzierung des Angebotsüberhangs können ad acta gelegt werden", schrieben die Analysten der Essener National-Bank. Die Rohölproduktion Kuwaits von ursprünglich drei Millionen Barrel am Tag war wegen des Streiks auf 1,1 Millionen gesunken.

Experten zufolge dürften sich die Preise angesichts des Scheiterns der Opec-Gespräche über eine Förderbremse nicht so bald erholen. "In nächster Zeit werden wir mehr Druck nach unten als nach oben sehen", sagte IHS-Analyst Victor Shum. Am Wochenende waren die Gespräche der großen Ölförderländer über eine Begrenzung der Produktion vor allem an der Rivalität zwischen den Opec-Staaten Saudi-Arabien und Iran gescheitert. Teilnehmern zufolge hatte Saudi-Arabien darauf bestanden, dass auch der Iran die Fördermenge einfriert.

Stärker als erwartet gestiegene US-Ölvorräte trübten die Stimmung am Mittwoch zusätzlich. In der vergangenen Woche waren die Bestände dem privaten Datenanbieter API zufolge um 3,1 Millionen Barrel gestiegen, Analysten hatten lediglich mit 2,4 Millionen gerechnet. Neue Jahrestiefs bei Brent & Co dürfte es nach Meinung des Handelshauses Marex Spectron dennoch nicht geben. "Wir denken, dass die Ölpreise ihren Boden dieses Jahr schon hinter sich haben und sich mittelfristig in einer Spanne von 45 bis 55 Dollar bewegen werden", sagte Analyst Georgi Slovov. Im Januar hatte Brent bei 27,10 Dollar seinen bisherigen Tiefststand markiert.

Reuters