Solarstrom boomt - vor allem dank staatlicher Förderung und sinkender Preise für Panele und Batteriespeicher. Enphase Energy mischt hier ganz vorn mit. Global top ist das US-Unternehmen bei den Mikroinvertern, einer Technologie unter den Wechselrichtern, welche den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Mit dem Konkurrenten SolarEdge ist Enphase globaler Marktführer bei Wechselrichtern. Zusammen kommen beide Firmen auf einen Marktanteil von 80 Prozent.
Die Modultechnik von Enphase bietet den Vorteil, dass sie dezentral funktioniert. In der Praxis bedeutet das: Die Solarpanele können sicher abgeschaltet werden, ohne dass jemand das Dach betreten muss. Aus diesem Grund sind sie vor allem für die Energiespeicherung bei Solaranlagen auf Wohnhäusern geeignet. Mit dem "Encharge" bringt Enphase ab Anfang 2020 einen Batteriespeicher ins Spiel, der auch dann die Stromversorgung gewährleistet, wenn die Stromversorgung unterbrochen ist - zum Beispiel in Kalifornien, wo die Versorger zuletzt bei drohenden Waldbränden häufiger das Stromnetz abschalteten.
Neben Neukunden bindet Enphase mit Upgrade-Programmen seine Stammkunden. Zugleich forciert die Gesellschaft ihre internationale Expansion, und zwar nach Europa ebenso wie in Schwellenländer wie Indien, die Enphase etwa mit solarstrombetriebenen Wasserpumpen für den ländlichen Raum beliefert. Den größten Umsatzsprung, so das Unternehmen, habe man noch vor sich. Das globale Umsatzpotenzial bei den Privathaushalten soll sich von 2019 bis 2022 auf drei Milliarden US-Dollar versechsfachen.
Passend dazu legte die Enphase-Aktie in den ersten acht Monaten 2019 stark zu. Als Reaktion auf die jüngsten Quartalszahlen im Oktober nahmen die Investoren Gewinne aber mit. Die Zahlen lagen zwar erneut im Rahmen der Erwartungen, allerdings äußerten sich Branchenexperten besorgt, dass sich die Wachstumskurve abschwächt - und nannten als Hauptgründe den zuletzt schrumpfenden Umsatz in Europa und die Kürzung der Solarförderung in den USA ab Anfang 2020.
Weil die langfristigen Wachstumsperspektiven dennoch intakt bleiben, sollten Anleger den jüngsten Kursrücksetzer dazu nutzen, um langfristige Positionen aufzubauen.