Den Rückzug aus Spanien und Portugal hatte E.ON bereits im Dezember besiegelt. E.ON-Aktien notierten am Mittag mit knapp einem Prozent im Plus bei 13,14 Euro.

E.ON hatte unter Ex-Vorstandschef Wulf Bernotat Wachstum in Südeuropa gesucht, nachdem der Konzern 2007 das Bieterrennen um den spanischen Versorger Endesa verloren hatte. Die Düsseldorfer gaben daraufhin rund 11,5 Milliarden Euro für Zukäufe in der Region aus. Doch in Südeuropa schrumpfte wegen der Wirtschaftskrise die Stromnachfrage, Abschreibungen waren die Folge.

Die Düsseldorfer hatten das Italien-Geschäft vor über einem Jahr zum Verkauf gestellt. E.ON beschäftigt in Italien rund 1000 Mitarbeiter und beliefert etwa 860.000 Strom- und Gaskunden. Der Konzern betreibt dort Kohle- und Gaskraftwerke sowie Windkraft- und Solaranlagen.

Die Kohle- und Gaskraftwerke gehen nun an die tschechische EPH. Die EU-Wettbewerbshüter müssen der Transaktion noch zustimmen, die im zweiten Quartal 2015 abgeschlossen werden soll, teilte E.ON weiter mit. Das Interesse von EPH an E.ON-Geschäften in Italien war bereits im Dezember bekanntgeworden - die Tschechen wollen in europäische Strommärkte mit relativ hohen Strompreisen expandieren.

Der hoch verschuldete E.ON-Konzern steht dagegen unter dem Druck der Energiewende vor einem radikalen Umbau: Der Energieriese hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, die schwächelnden Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke 2016 in eine neue Gesellschaft abzuspalten. Der übrige E.ON-Konzern soll sich vor allem auf erneuerbare Energien konzentrieren.

Reuters