Die Schweizer Union Bancaire Privée, UBP SA. hat einen weiteren Rentenfonds aufgelegt, der in Emerging Markets Bonds anlegt: den UBAM EM Sustainable High Grade Corporate Bond. Fondsmanager Denis Girault investiert dort in Unternehmensanleihen, sogenannte Corporate Bonds. Der Begriff "High Grade" signalisiert zudem, dass Girault nur Anleihen mit hoher Bonität kaufen wird. In der Sprache der Finanzbranche sind damit Anleihen ge- meint, die ein Investment-Grade-Rating auf- weisen. Bei Fitch und Standard & Poor’s umfasst dies die Ratingstufen "AAA" bis "BBB-", bei Moody’s die Stufen "Aaa" bis "Baa3". "Spekulative" Anleihen mit einem "BB-"-, "B-"- oder gar "C-"Rating kommen daher nicht infrage für diesen Fonds.
Der Begriff "Sustainable" deutet wiederum darauf hin, dass das UBP-Team beim Kauf nachhaltige Kriterien einhalten möchte. Dies umfasst die Aspekte Umwelt, Soziales und Governance (gute Unternehmensführung), was im Englischen mit Environment Social und Governance (ESG) übersetzt wird. Konkret heißt dies: Girault wird bevorzugt in Titel investieren, die in puncto ESG-Kriterien besonders gut abschneiden. Zugleich wird er Branchen und Einzeltitel meiden, die hier besonders schlecht abschneiden. Das gilt etwa in Bezug auf Kinderarbeit sowie Tabak- und Waffenhersteller. Zudem verzichtet der UBP-Manager auf Unternehmen, die Kohle fördern oder verbrennen - zumindest wenn sie hier bestimmte Umsatzanteile überschreiten. Hier greift er auf die Daten zurück, die ihm MSCI ESG Research zur Verfügung stellt. Inzwischen gebe es genügend ESG-fähige Emittenten, um mit diesem Ansatz ein breit gestreutes Portfolio aufzustellen, betont man bei UBP.
Das Kalkül dieser Strategie besteht darin, Risiken aus dem Weg zu gehen, die am Kapitalmarkt nicht belohnt werden. So kann die Reputation eines Unternehmens massiv darunter leiden, wenn es bei den ESG-Kriterien versagt - und damit etwaig auch dessen Finanzkraft sowie die emit- tierten Anleihen.
Fazit: Das Thema ESG gewinnt auch bei Emerging-Markets-Bonds an Bedeutung.